Aschera, die Gemahlin Jahwes

closs
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#411 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Do 24. Dez 2015, 22:27

Münek hat geschrieben:Persönlich glaube ich, dass diese Schlussfolgerung falsch ist.
Ja - letztlich ist so ziemlich alles Glaubenssache. - Es hängt davon ab, welchem Modell man folgt. - Innerhalb von Modellen können kann man schlüssige Nachweise führen, die aber nichts darüber aussagen müssen, was WIRKLICH ist.

Novas
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#412 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Novas » Do 24. Dez 2015, 22:31

closs hat geschrieben:"Glaube" ist keine irrationale "Entscheidung", sondern ein Bedürfnis aus einer inneren Vollmacht heraus: Man erkennt etwas und will es deshalb.

Was die genaue Bedeutung des Wortes „Credo“ ist, die ich oben aufgeführt habe. Nicht das oberflächliche Ego, sondern unser tieferes Selbst sagt: „ich glaube“. Das meinte Paulus, als er sagte: „Ich lebe, doch jetzt nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“ (Gal 2,20).
„Ich“, aber eben nicht das kleine Ich. Das Ego kann bestenfalls etwas als tatsächlich anerkennen - irgendwelche Fakten – aber nicht wirklich sagen „ich glaube“ im Sinne eines tiefen und wagemutigen Vertrauens.

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Münek
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#413 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Do 24. Dez 2015, 22:36

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ein bißchen mehr hat sie schon herausgefunden, deswegen ist die doch insgeheim bei manchen so unbeliebt
Deswegen ist es nicht. - Alles, was die HKM wissenschaftlich (!) herausfindet, ist willkommen - auch bei Ratzinger und Berger.

Unwillkommen ist, wenn die HKM aus ihrem Modell heraus glaubt, die Bibel als Ganzes interpretieren zu können.

Das sind blödsinnige Unterstellungen, die Du einfach so ins Blaue pustest.

Theologen wie Berger und Ratzinger fürchten sich schlicht vor der Wahrheit.

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#414 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Do 24. Dez 2015, 22:39

Münek hat geschrieben:Das sind blödsinnige Unterstellungen, die Du einfach so ins Blaue pustest.
Das hieße im Umkehrschluss, dass Wissenschaft die Bibel als Ganzes nicht interpretieren kann. - Erinnerst Du Dich? - Du sagst, dass die HKM die einzige Wissenschaft innerhalb der Theologie ist - nicht wahr?

Münek hat geschrieben:Theologen wie Berger und Ratzinger fürchten sich schlicht vor der Wahrheit.
Keine Angst - das ist sicherlich NICHT der Grund.

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#415 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Novas » Do 24. Dez 2015, 22:41

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Persönlich glaube ich, dass diese Schlussfolgerung falsch ist.
Ja - letztlich ist so ziemlich alles Glaubenssache. - Es hängt davon ab, welchem Modell man folgt. - Innerhalb von Modellen können kann man schlüssige Nachweise führen, die aber nichts darüber aussagen müssen, was WIRKLICH ist.

Wir haben es einfach mit verschiedenen Gedankensystemen zu tun. Welches man für glaubwürdig hält und darum bevorzugt, bleibt jedem selbst überlassen. Das ist eine Sache der selbstständigen Wahrheitssuche. Was sich im Leben (und irgendwann auch Sterben) bewährt und was nicht, sieht man dann. Ich denke an das Bild eines kleinen Vogels, der irgendwann die Entscheidung trifft aus dem Nest zu springen, seine Flügel öffnet und los fliegt.
Er vertraut auf einen Instinkt.

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#416 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Do 24. Dez 2015, 22:54

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Persönlich glaube ich, dass diese Schlussfolgerung falsch ist.
Ja - letztlich ist so ziemlich alles Glaubenssache. - Es hängt davon ab, welchem Modell man folgt. - Innerhalb von Modellen können kann man schlüssige Nachweise führen, die aber nichts darüber aussagen müssen, was WIRKLICH ist.

Man muss keinen "Modellen" folgen.

Es ist viel einfacher.

Man sollte schlicht nur sich selbst gegenüber ehrlich sein. Diese Ehrlichkeit stellt
für viele Gläubige eine nicht zu überwindende Hürde dar.

Deshalb ignorieren sie diese unangenehme Wahrheit und laufen außen an ihr vorbei.

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#417 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Do 24. Dez 2015, 23:07

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das sind blödsinnige Unterstellungen, die Du einfach so ins Blaue pustest.
Das hieße im Umkehrschluss, dass Wissenschaft die Bibel als Ganzes nicht interpretieren kann. - Erinnerst Du Dich? - Du sagst, dass die HKM die einzige Wissenschaft innerhalb der Theologie ist - nicht wahr?

Das ist richtig.

Theologen, die mit einem Rausschmiss rechnen müssen, wenn sie den Gegenstand ihrer Lehren (kirchliche Glaubenswahrheiten, Dogmen) in Frage stellen, wissen, dass sie (mit Ausnahme der Dogmengeschichte) keine ergebnisoffene Wissenschaft betreiben.

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#418 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Do 24. Dez 2015, 23:15

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Theologen wie Berger und Ratzinger fürchten sich schlicht vor der Wahrheit.
Keine Angst - das ist sicherlich NICHT der Grund.

Doch doch - sie befürchten, dass die Ergebnisse der wissenschaftlichen Theologie
das Fundament des christlichen Glaubens zerstört.


Ansonsten wäre ihre augenscheinliche Aversion gegen die HKM nicht erklärbar.

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#419 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Do 24. Dez 2015, 23:22

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: ich sprach nicht von "systematisch-theologischer Vorarbeit", sondern von "wissenschaftlichen" Kriterien bei der Entwicklung eines Dogmas.[/b]
Sie systematische Theologie IST eine Wissenschaft.

Jaaa - eine Glaubenswissenschaft. :lol:

Das Dogma der Jungfrauengeburt wurde "wie wissenschaftlich" entwickelt? Erklär mal!

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#420 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Do 24. Dez 2015, 23:48

Münek hat geschrieben:Man sollte schlicht nur sich selbst gegenüber ehrlich sein.
Das ist Voraussetzung, aber nicht ganz ausreichend. - Man sollte schon die Modelle, derer man sich bedient, überprüfen und einordnen.

Münek hat geschrieben:Diese Ehrlichkeit stellt für viele Gläubige eine nicht zu überwindende Hürde dar.
Prinzipiell gibt es diese Hürde für jeden - auch für Anhänger einer Bibel-Deutungs-Hoheit der HKM. - Ich würde keinen Unehrlichkeit unterstellen - oft ist es einfach zu wenig innere Distanz.

Münek hat geschrieben:Theologen, die mit einem Rausschmiss rechnen müssen, wenn sie den Gegenstand ihrer Lehren (kirchliche Glaubenswahrheiten, Dogmen) in Frage stellen
Dieser "Rausschmiss" kann dann sinnvoll sein, wenn es sich um Funktions-Träger INNERHALB der Theologie handelt. - So wie ein angehender Richter einen Eid auf die Verfassung schwören muss, weil er sonst nie Richter werden kann.

Münek hat geschrieben:sie befürchten, dass die Ergebnisse der wissenschaftlichen Theologie das Fundament des christlichen Glaubens zerstört.
Nein - das ist doch gar nicht möglich.

Münek hat geschrieben:Ansonsten wäre ihre augenscheinliche Aversion gegen die HKM nicht erklärbar.
Der Grund ist ein anderer: Der Eindruck, mit der HKM ließen sich spirituell-theologische Fragen beantworten. - Es geht um die Selbst-Überhebung der HKM - bzw. um den Rang, der der HKM inzwischzen zugesprochen wird. - Eine rein wissenschaftlich beobachtende und beschreibende HKM ist weder für Ratzinger noch für Berger ein Problem.

Münek hat geschrieben:Das Dogma der Jungfrauengeburt wurde "wie wissenschaftlich" entwickelt?
Durch theologische Logik: Man zeigt systematisch auf, warum aus Gründen x, y und z das Ergebnis "Dogma" möglich ist. - Dann wird daraus ein Dogma oder nicht. - Wie gesagt: Es hängt davon ab, wie man sich wissenschafts-theoretisch positioniert.

Auch wenn man es NICHT wissenschaftlich bezeichnen möchte (hätte ich kein Problem), ist es halt philosophisch hergeleitet. - Die Frage wäre, ob ein philosophisches Denkgebäude aufgrund seiner logischen Disziplin "Wissenschaft" genannt werden darf oder nicht - das können wir hier nicht klären, sondern müssen dazu die Wissenschafts-Theorie fragen.

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