sven23 hat geschrieben:
Man sollte aber nicht so tun, als habe das Christentum nicht 2000 Jahre Zeit gehabt, sich zu bewähren. Wenn sich das Christentum nicht hat durchsetzten können, dann wäre auch der Mythos vom christlichen Abendland eine fromme Legende.
Der Mythos vom christlichen Abendland IST eine fromme Legende.
Das Christentum war und ist eine Religion der PERSÖNLICHEN Erlösung, der Beziehung zwischen Gott und dem einzelnen Menschen. Selbst die Gemeinde als Gruppe dient nur dazu, diesen Aspekt zu unterstützen. Es sind auch genug Aussagen im neuen Testament zu finden, die zeigen, dass das Christentum keine politische Bewegung ist. Es geht nicht darum, dass die Kirche politische Macht ausübt und es war immer eine Bewegung, die sich "nur" in den persönlichen Lebensbereichen abspielt.
Das war es, was die einfachen Menschen der Urgemeinde beeindruckt hat. Und wenn das bei genug Menschen passiert, dann wird das Ergebnis eine politische Kraft. Doch als das Christentum zur Staatsreligion erklärt wurde, war bereits klar, dass das Ergebnis nichts mehr mit Christentum zu tun hat.
Die Geschichte hat gezeigt, dass das so ist und alle Regierungen, die sich christlich genannt haben, waren das nicht.
Das Christentum sollte sich niemals in politischer Hinsicht bewähren und hat es auch niemals. Denn du kannst keine Politik machen, in der alle Geschwister sind und allein Jesus das Haupt ist. Es benötigt immer einen, der "oben" ist. Und schon ist das Christentum keines mehr.
Das Christentum hat sich bewährt seit 2000 Jahren und bis heute. Aber eben nur da, wo es sich bewähren wollte, im Herzen einzelner Menschen. Du blickst auf menschliche Organisationen und menschliche Gebilde und kannst das selbstverständlich nicht erkennen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.