Undogmatischer Atheismus

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#181 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von Pluto » So 13. Dez 2015, 14:06

Queequeg hat geschrieben:Desaströse Ideologie..., warum nennst du das nicht Antisemitismus in Reinkultur?
Aus heutiger Sicht hast du sicher Recht.
Aber versetze dich, sofern du es kannst, in die Zeit Luthers. Er sagte und schrieb nur das was ohnehin die Mehrheit der Leute in ihrer menschenverachtenden Gesinnung ohnehin dachten.

Queequeg hat geschrieben:Was Kahl betrifft, dessen naiven Rummelatheismus halte ich für höchst lächerlich, stupide und mehr als naiv.
Warum schreibst du nicht auch mal ein Buch?
Dann könnten wir alle dasselbe über Queequeg sagen. ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Queequeg
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#182 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von Queequeg » So 13. Dez 2015, 14:07

Novalis hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Wenn etwas „Böse“ ist, dann ist es die Gleichgültigkeit, die gar nicht mehr wirklich am Leben teilnimmt und sich von ihm berühren lässt.
Wenigstens stellst du jetzt das Wort Böse in Angstfüsschen. Das sehe ich als Fortschritt auf dem Weg zur vollständigung Negierung von Gut und Böse! :lol:

Das wird wohl kaum passieren. ;) Die Negierung von Gut und Böse führt in die Gleichgültigkeit.

Du hast noch nicht einmal, nicht einmal Ansatzweise die Philosophie des Yin und Yang verstanden und lebst in einem totalitären Dualismus, der schon immer zu dem den Menschen schädlichsten gehörte, was Religionen hervorgebracht haben.

Ein Christ ohne streng dualistisches Weltbild, der wäre wohl nicht überlebensfähig...

Ich könnte dir jetzt olle Fausten empfehlen, gerade Teil zwo, was aber bei dir jeden Sinn und Zweck verfehlen würde.

Hass, Sünde, Gnade, Liebe..., das alles sind doch geradezu eigentlich Fremdwörter, jedenfalls für den Kern, Stahl und Ambosschristen.

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#183 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von Queequeg » So 13. Dez 2015, 14:15

Pluto hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Was Kahl betrifft, dessen naiven Rummelatheismus halte ich für höchst lächerlich, stupide und mehr als naiv.
Warum schreibst du nicht auch mal ein Buch?
Dann könnten wir alle dasselbe über Queequeg sagen. ;)

Hab ich schon, und man hat mich, rezensorisch, nicht verhauen, auch nicht gestäubt, geteert und gefedert...

Obwohl und dabei bleibe ich, was Kahl da unter sich gelassen hat, das ist ein elfenbeintürmiger Juchheiatheismus, der mehr als nur kindlich naiv ist.

Aber versetze dich, sofern du es kannst, in die Zeit Luthers. Er sagte und schrieb nur das was ohnehin die Mehrheit der Leute in ihrer menschenverachtenden Gesinnung ohnehin dachten.

Richtig.

Dann kann ich mir ja die ganzen Belege des christlichen Judenhasses zweier Jahrtausende nun sparen!
(Danke)

Es ist eine unendliche Geschichte, eine traurige Geschichte, eine unvorstellbar grausame Geschichte, was die christliche Religion einem Volke durch die Jahrtausende antat.
Allerdings finden wir hier Paralellen zum heute, es ist schon ein Kreuz mit den Religionen, und manchmal auch ein Halbmond....

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sven23
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#184 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von sven23 » So 13. Dez 2015, 14:42

Queequeg hat geschrieben: Desaströse Ideologie..., warum nennst du das nicht Antisemitismus in Reinkultur? Oder auch Judenhass, was Luther da unter sich gelassen hat?
Natürlich ist das Antisemitismus und Judenhass der übelsten Sorte. Man kann es auch nicht als einmaligen Ausrutscher abtun, weil er es immer wieder in allen Variationen wiederholt hat.
Mit "desaströser Ideologie" meinte ich seine übrigen "Qualitäten" wie sein abwertendes Frauenbild, seine Einstellung zum "Heiligen Krieg" und seine Anstiftung zur Ermordung der Bauern.
Irgendwie sind das Symptome eines Psychopathen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Queequeg
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#185 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von Queequeg » So 13. Dez 2015, 15:07

sven23 hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben: Desaströse Ideologie..., warum nennst du das nicht Antisemitismus in Reinkultur? Oder auch Judenhass, was Luther da unter sich gelassen hat?
Natürlich ist das Antisemitismus und Judenhass der übelsten Sorte. Man kann es auch nicht als einmaligen Ausrutscher abtun, weil er es immer wieder in allen Variationen wiederholt hat.
Mit "desaströser Ideologie" meinte ich seine übrigen "Qualitäten" wie sein abwertendes Frauenbild, seine Einstellung zum "Heiligen Krieg" und seine Anstiftung zur Ermordung der Bauern.
Irgendwie sind das Symptome eines Psychopathen.

Die Symptome eines Psychopathen, sicherlich auch. Auch den so genannten "Hexen" gegenüber, natürlich auch den von dir schon genannten, unterdrückten und bis auf's Blut geschundenen Bauern und vieles mehr, da fragt man sich dann schon, wie sehr Luther auch ein religiös fundierter Psychopath war.
(Ich denke hier auch unbedingt an Calvin, auch ein "Hasser vor dem Herrn" und ein blutrünstiger Tyrann.)

Oder auch, wie sehr Luther in das System dieses menschenverachtenden Religion "integriert" war. Den Nazis diente er immerhin als willkommene Helden und Gallionsfigur..., war doch der Hass auf die Juden, als christliches Konzept (ich hätte jetzt bald als Teil der christlichen Theologie geschrieben), war also den Faschisten sowieso schon allseits willkommen.

Obwohl wir dabei nicht vergessen sollten, Hölderlin und Heinrich von Kleist wurden von den Nazis auch "vereinnahmt"; wie es Diktaturen also eigentlich schon immer machten. Mit Schiller allerdings weniger, dann das war ein zu freier Geist und sein Don Carlos wurde dann auch im "tausendjährigen Reich" zwar nicht offiziell verboten, aber durfte nicht mehr gespielt werden.

Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire!“

auch heute noch Worte, vor denen sich die Diktaturen dieser Welt, auch die Religionen, immer noch fürchten.

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#186 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von ThomasM » So 13. Dez 2015, 16:28

sven23 hat geschrieben: Man sollte aber nicht so tun, als habe das Christentum nicht 2000 Jahre Zeit gehabt, sich zu bewähren. Wenn sich das Christentum nicht hat durchsetzten können, dann wäre auch der Mythos vom christlichen Abendland eine fromme Legende.
Der Mythos vom christlichen Abendland IST eine fromme Legende.

Das Christentum war und ist eine Religion der PERSÖNLICHEN Erlösung, der Beziehung zwischen Gott und dem einzelnen Menschen. Selbst die Gemeinde als Gruppe dient nur dazu, diesen Aspekt zu unterstützen. Es sind auch genug Aussagen im neuen Testament zu finden, die zeigen, dass das Christentum keine politische Bewegung ist. Es geht nicht darum, dass die Kirche politische Macht ausübt und es war immer eine Bewegung, die sich "nur" in den persönlichen Lebensbereichen abspielt.

Das war es, was die einfachen Menschen der Urgemeinde beeindruckt hat. Und wenn das bei genug Menschen passiert, dann wird das Ergebnis eine politische Kraft. Doch als das Christentum zur Staatsreligion erklärt wurde, war bereits klar, dass das Ergebnis nichts mehr mit Christentum zu tun hat.
Die Geschichte hat gezeigt, dass das so ist und alle Regierungen, die sich christlich genannt haben, waren das nicht.
Das Christentum sollte sich niemals in politischer Hinsicht bewähren und hat es auch niemals. Denn du kannst keine Politik machen, in der alle Geschwister sind und allein Jesus das Haupt ist. Es benötigt immer einen, der "oben" ist. Und schon ist das Christentum keines mehr.

Das Christentum hat sich bewährt seit 2000 Jahren und bis heute. Aber eben nur da, wo es sich bewähren wollte, im Herzen einzelner Menschen. Du blickst auf menschliche Organisationen und menschliche Gebilde und kannst das selbstverständlich nicht erkennen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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sven23
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#187 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von sven23 » So 13. Dez 2015, 16:55

ThomasM hat geschrieben: Es benötigt immer einen, der "oben" ist. Und schon ist das Christentum keines mehr.
Dann wäre es aber von Anfang an nicht praxistauglich angelegt.

ThomasM hat geschrieben: Das Christentum hat sich bewährt seit 2000 Jahren und bis heute.
Ist das nicht ein Widerpruch, wenn das "christliche Abendland" nur eine Legende ist?

ThomasM hat geschrieben: Aber eben nur da, wo es sich bewähren wollte, im Herzen einzelner Menschen.
Na ja, im Herzen einzelner Menschen kann man vieles verorten. Entscheidend ist doch, was hinten raus kommt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#188 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von Halman » So 13. Dez 2015, 23:08

sven23 hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Es benötigt immer einen, der "oben" ist. Und schon ist das Christentum keines mehr.
Dann wäre es aber von Anfang an nicht praxistauglich angelegt.
Das hängt davon ab, welches Ziel das Christentum verfolgt. Es erhebt sich die Frage, wofür es praxistauglich sein soll.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#189 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von Janina » Mo 14. Dez 2015, 09:17

Queequeg hat geschrieben:Ein Christ ohne streng dualistisches Weltbild, der wäre wohl nicht überlebensfähig...
Wieso? :o

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#190 Re: Undogmatischer Atheismus

Beitrag von Queequeg » Mo 14. Dez 2015, 09:19

Janina hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Ein Christ ohne streng dualistisches Weltbild, der wäre wohl nicht überlebensfähig...
Wieso? :o

Du bist böse!

Du bist gut!

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