closs hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:Das ist etwa so sinnvoll wie der Versuch, mit einem Zollstock die Außentemperatur messen zu wollen.
Der Zollstock verkörpert eine Maßeinheit, die in sich richtig ist. Sie ist aber nicht auf alle Situationen und Objekte anwendbar.
Vom Grundgedanken her triffst Du den Nagel auf den Kopf - genau das ist Grundproblem objektivierender Disziplinen: Sie sind unnachahmlich gut innerhalb ihrer Leisten und untauglich für das, was darüber hinaus geht.
Ganz genau so ist es.
Mit einer Waage kannst du keine Entfernungen messen. Und der Tacho deines Fahrzeugs wird dir schwerlich anzeigen, wie viel Sprit noch im Tank ist.
- Das allein ist kein Problem -
? Wenn man die Maßsysteme der materiellen Welt auf die spirituelle Welt anwenden will, dann kommt man aus den Problemen nicht mehr raus.
Es gibt vielleicht einige wenige Berührungespunkte, wo sich das Spirituelle im Fleischlichen manifestiert, z.B. bei echten übernatürlichen Heilungen.
Aber ein "wissenschaftlicher Beweis" sind die nicht, noch nicht einmal dann, wenn sie von Medizinern bestätigt werden. Skeptiker können immer dagegen halten: "Dein Glaube hat dich gerettet".(Die Kraft der Gedanken)
das Problem besteht darin, wenn man seinen Zollstock zum Maßstab dafür nimmt, was gefälligst zu sein hat und was nicht. - Dann wird es zur Ideologie bzw. Ersatzreligion.
Der Mensch wendet zunächst einmal das an, was er gelernt und begriffen hat. Aber da ist, wie die Bibel das nennt, eine große Kluft. Jemand kann wirklich klug und sehr gebildet sein, doch wenn er die Gesetze der spirituellen Welt ignoriert und trotzdem darin Erfahrungen sammeln will, dann ist das, als möchte er mit einem Pinsel Schrauben reindrehen

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- Und genau da war eigentlich meine Hoffnung auf dieses Forum: Dass man verschiedene Maß-Systeme (naturwissenschaftliche und spirituelle) vergleicht und versucht, Interfaces zu finden. - Bisher Fehlanzeige.
Wie soll das gehen?
Man kann miteinander reden-- man kann "Zeugnis geben", also über subjektive Erfahrungen berichten. Man kann voneinander lernen und den eigenen Horizont erweitern.
Aber einem anderen Menschen die eigene Erlebniswelt vermitteln, sodass er sie 1: 1 nachvollziehen kann, das geht nicht. --
In der Tiefe verstanden wird man nur von jemandem, der auf ähnliche Erfahrungen zurückgreifen kann, der ähnlich "gestrickt" ist wie man selbst.
Gott und das Wirken seines Heiligen Geistes werden übrigens noch nicht einmal von allen Christen einheitlich erlebt. Ich glaube zwar, dass Gott existiert und in seinen Gemeinden und im Leben Gläubiger wirkt- wenn man Ihn lässt.
Aber man muß befürchten: Nicht alles, das als "Wort und Wirken des HERRN" ausgegeben wird, ist es auch.
Jer. 23,32,
Mt. 7,15,
Offb. 13, 13-14.
Da spielen Demagogie, die Projektion eigener Wünsche (Wunschdenken), Gruppendynamik, Abhängigkeiten, Kontrollsucht= Machtsucht... und nicht zuletzt dämonisches Wirken mit hinein, und das macht es so schwierig, für Außenstehende ein einigermaßen vernünftiges Bild von der erfahrbaren, nüchternen (und unsentimentalen) Realität des Glaubens zu zeichnen.
LG