ThomasM hat geschrieben: R.F. hat geschrieben:
Also ein gewisser Nero hatte verstanden, was in der Apokalypse geschrieben steht. Aus diesem Grunde die Verfolgung der Gemeinde...
Wie kommst Du darauf, dass Nero die Christenverfolgung aus diesem Grund initiiert hat?
Die Stoßrichtung von Teilen der Apokalypse ist derart eindeutig auf Rom gerichtet, dass man sich über das Schweigen der “Christen†über den Zusammenhang von Apokalypse und neronischen Christenverfolgungen nur wundern kann. Die “Kirchenväter†versuchten recht früh, die “Christen†als staatstreue Bürger darzustellen, Gegensätze zwischen der Gesellschaft und dem biblischen Christentum zu verschleiern. So soll es eben zu Christenverfolgungen gekommen sein, weil die Christen dem Kaiser nicht göttliche Verehrung zollten. Und bei diesem Gerücht blieb es bis heute...Glaubt tatsächlich jemand, Johannes wurde in den sechziger Jahren auf Patmos verbannt, weil er das Evangelium vertrat, dem zufolge Jesus sein Leben für die Welt hingab?
ThomasM hat geschrieben:
Ein Herrscher, der Rom anzündet, um dazu eine Ode zu singen ist, vermutlich eh nicht ganz richtig im Kopf, selbst wenn man die (geringen) Maßstäbe an absolutistische Herrsacher anlegt.
Im Vergleich zu dem, was Napoleon Bonaparte, Adolf Hitler oder Donald Rumsfeld angerichtet hatten, war die Abfackelung Roms geradezu eine Liebestat (falls der Vorwurf der Brandstiftung überhaupt zutreffend ist).
Und was die geistige Verfassung der Genannten betrifft: Meines Wissens hatte Napoleon die Absicht, nach einem erfolgreichen Russlandfeldzug über Indien nach Europa zurückzukehren und dabei gleichzeitig Indien zu unterwerfen.
Michael Stürmer zitierte in seinem Aufsatz „Ich, Sohn des Glücks“ (DIE WELT vom 29. Oktober 2005) Auszüge eines Gesprächs zwischen Napoleon und dem Grafen Narbonne:
„Täuschen Sie sich nicht“, sagte er zum Grafen Narbonne, einem illegitimen Spross Ludwig XV., als er ihn im März 1812 vor dem Russlandfeldzug warnen wollte: „Ich bin ein römischer Kaiser; ich entstamme dem besten Geschlecht der Cäsaren, dem Geschlecht der Gründer.“ Der Graf, der solches im März 1812 hörte, kommentierte das Ganze mit den Worten: „Was für ein Mann! Was für großartige Ideen! Welche Träume! Wo ist der Irrenwärter, der Acht hat auf dieses Genie?“
Tja, die “Irrenwärter†waren offensichtlich genau so irre wie der Feldherr...
Nicht anders bei Hitlers Unternehmen “Barbarossa“. Einem, der den Beginn des Angriffs auf die Sowjetunion beobachtete, entfuhr: “Jetzt spinnen sie völlig...†Solche Nicht-Irre gab leider nur wenige...
Und heute? “Erfurcht und Schrecken†wollte Bushs Verteidigungsminister Rumsfeld den Irakern mit dem Krieg von 2003 einjagen. Zusammen mit den Kosten des Afghanistanfeldzugs dürfte die Gesamtbelastung weltweit bei 20.000 Milliarden (20 Billionen) Dollar liegen. Auf friedliche Weise können solche Beträge nicht beglichen werden...So viel zur Weisheit dieser Weltpolitiker.
Und was soll man von einem Nobelpreis-Komitee halten, das im Voraus den Friedensnobelpreis verleiht?
Kurzum: Uns fehlt es auch heute nicht an Politikern und sonstigem Personal mit - nachsichtig formuliert - merkwürdigen Vorstellungen...