Genau das ist ein wichtiger Punkt.Thaddäus hat geschrieben: Theologisch findet man in der ganzen Geschichte vor allem Vorstellungen der Menschen der damaligen Zeit, die offenbar wichtig für ihren Glauben waren, den sie in dieser Geschichte durchaus aufrichtig bezeugen.
Der Schlüssel zum Bibelverständnis, den eben Hemul und Konsorten nicht sehen, ist, dass Gott sich offenbart hat und zwar zu Menschen, die eine bestimmte Vorstellung von den Dingen hatten.
Sie haben Gott erfahren und erlebt und dieses umgesetzt in die Art, wie ihre Vorstellungen waren, gesellschaftlich, politisch, zur Natur und zum Wesen der Menschen.
Eben die Bibel als Gottes Wort in Menschen Wort.
Die Vorstellungen zu Natur, Gesellschaft, Politik und Wesen des Menschen ändern sich, aber Gottes Offenbarung bleibt.
Daher gehe ich mit den Wundererzählungen ziemlich gelassen um (eben auch mit der Jungfrauengeburt). Ob das wirklich so war oder nicht, interessiert mich nicht besonders. Ich habe erfahren, dass Gott ziemlich viel erreichen kann, und immer wenn ich seine Wunder miterlebt habe, waren das normale Wege, auf denen das geschehen ist.
Ich traue Gott zu, dass er außergewöhnliche Wunder bewirken kann (als Einzelfall und daher naturwissenschaftlich nicht nachweisbar).
Aber sein eigentliches Wirken geschieht ganz normal im täglichen Leben. Da gibt es genug zu staunen.