closs hat geschrieben:Aber gebraucht wird eine Unterlage schon - oder als Frage formuliert: Wie will man "Alles prüfen und das Gute behalten", wenn man das zu Prüfende von vorneherein als kontaminierte Suggestion abkanzelt?
Die „Unterlage“ ist die Suggestion.
closs hat geschrieben:Das "von alleine hingezogen werden" gibt es woanders: Bei der nordkoreanischen Mutter, die nie etwas von Geist und Religionen gehört hat, aber ihre Kinder mit Leid und Freude ins Leben hinein-erzieht.
Das kenne ich:
Eine Krokodilsmutter nimmt ihre Jungen bei einer Gefahr vorsichtig mit dem Maul auf und bringt sie in Sicherheit. Sie würde jeden Angreifer attackieren, der ein Junges „beschneiden“ möchte.
Das soll das „geistig religiöse Hineinziehen“ sein?
Ich halte es für einen "Urinstinkt": Kindchenschema, Beschützerrolle, Mutterzeit, usw. (nützliche evolutionäre Verhaltensabläufe)
(ich habe noch nicht verstanden, wie religiöse Menschen diesen Instinkt ausschalten können – bestimmt gibt es da ein „geistiges Schlupfloch“)
closs hat geschrieben:Nimm das Hohe Lied - es ist geistig auf demselben Niveau wie Romeo und Julia
Was soll das bringen, wenn du dich damit am Ende noch nicht einmal mit deinen Kollegen auf eine Richtung einigen kannst?
closs hat geschrieben:Nimm Augustinus - er diskutiert exakt dasselbe wie Descartes und kommt zum selben Ergebnis
Cool, dann kenne ich jetzt noch einen VIP.
closs hat geschrieben:Nimm die Mutter, die ihr Kind bei einem Unfall verliert - es ist dieselbe Tiefe wie bei Maria, die ebenfalls ihren Sohn verliert.
Nö, ich nehme lieber „Rochsahana“, 19 Jahre, stand vor ca. drei Tagen in einem Erdloch und wurde gesteinigt:
Artikel.
Die „Hineinfühlexperten“ haben wieder einmal entschieden.
Mit welchem Argument würdest du diesen Leuten klar machen, dass ihr „Hineinfühlen“ nicht richtig abgelaufen ist?
closs hat geschrieben:Und auch: Man kann erkennen, welche Erkenntnisse mit der Zeit zugenommen und welche abgenommen haben. - Aus dem Stand gibt es "nur" das eigene geistige Potenzial - der Rest ergibt sich aus den Zeiten und dem, was man diesen hinzufügen kann.
Zeig, wie es geht – wie kann man es erkennen?
Wie baut man die Anfangssuggestion zur Autosuggestion um?
closs hat geschrieben:Descartes steigt früher ein
Habe ich doch gesagt: er hält sich, als „Geist“(?), für den Mittelpunkt.
closs hat geschrieben:Das mindert auch nicht die Leistungen und Bedeutung der Naturwissenschaft - sollte aber jedem klar machen, der anfängt, über Naturwissenschaft hinauszudenken, einen SChritt VOR der Naturwissenschaft einzusteigen. - Sonst ist es gewollt und nicht gekonnt.
Schon wieder ist der Riechkolben unterwegs nach oben – das hat dir dein Prof. sehr gut vorgemacht.
closs hat geschrieben:Descartes macht das natürlich NICHT
Wann, wenn der Sprecher Luft holt?
closs hat geschrieben:Weil im "Cogito" Subjekt und Objekt identisch sind.
Was soll ein „Subjekt“ sein, dass es sich als „Objekt“ wahrnehmen kann?
(Mit einer sensorischen Wahrnehmungstechnik ist das leider nicht zu machen)
Diesen Anspruch solltest du also gut erklären können.
closs hat geschrieben:Mit anderen Worten: "Simulation" geht nur, wenn Subjekt nicht gleich Objekt ist. - "Ich" denke ein "Objekt", von dem ich nicht weiss, ob es "echt" oder "Simulation" ist. - Wenn "Ich" aber das "Subjekt" denken kann, gibt es diese Konstellation nicht.
Was, wenn es genau anders herum ist?
So wie das Gehirn mit den elektrischen Impulsen umgeht, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Wahrnehmung eine praktische Simulation von Bedeutungszusammenhängen (nach Verstehregeln) ist.
D.h. die Überlegung einer simulierten Umwelt und eines existierenden „Ich“(?) ist genau falsch herum.
Es ist eher so, dass alles „echt“ ist, nur nicht die „Reaktionen der Wahrnehmung".
closs hat geschrieben:Hier hat einer weit gedacht, ohne eine weltanschauliche Absicht zu haben.
Wie kommst du darauf?
Minute 1:40: „dieser gesamte Körper ist der meine“
Minute 1:50: „ich wurde durch Gedankengänge im Traum irregeführt“
Minute 2:00: „Wachen und Träumen können niemals nach sicheren Kennzeichen unterschieden werden“
Minute 2:50: „es ist in meinem Geist eine alte Meinung eingeprägt, dass ein Gott sei, der alles vermag und von dem ich so, wie ich bin geschaffen sei“
usw.usw.
Descartes legt sich doch bereits am Anfang exakt weltanschaulich fest und führt dann so ein kleines Denkspiel auf, bei dem genau die Anfangsideen wieder herauskommen.
Was soll daran „weit gedacht“ sein?