Abischai hat geschrieben:Münek hat geschrieben:Der Nichtgläubige "verleugnet" ja nichts.
Doch, aber das ist etwas, was Du nicht erfassen kannst, ist auch nicht weiter schlimm.
Etwas zu verleugnen bedeutet, es abzuwählen, es nicht haben zu wollen, sich dessen zu schämen, nicht mit diesem im Zusammenhang gesehen werden zu wollen, das ungefähr ist verleugnen, und das machen Ungläubige mit den Dingen, die sie nicht glauben, egal ob da nun was dran ist oder nicht,
sie wollen es nicht wahr haben, also reden sie es hinweg, bzw. sie reden sich die Realität zurecht. Solange die äußeren Umstände nicht überwältigend sind, merkt ja auch niemand was davon. Interessant wird es ja dann, wenn Gott Dich in Frage stellt: "Eh, Münek, Du hast die Rechnung ohne den Wirt gemacht!"
Mein lieber Abischai,
Du stellst die Tatsachen auf den Kopf. Der Gott, an den Du glaubst, ist doch mitnichten evident. Ein Atheist kann
nichts verleugnen, weil nichts da ist, was zu verleugnen ist. Dein persönlicher Gottesglaube ist dabei ohne Belang.
Du erinnerst mich mit Deiner Kritik an unseren
Freund Paulus, der die merkwürdige,
aber damals vielleicht verständliche Auffassung vertrat, jedermann
müsse an der
Schöpfung (Natur und Welt) erkennen, dass Gott existiere, denn das seien schließlich
seine Werke. Wer diese banale Tatsache nicht einsehe, sei selbst schuld:
Ab in die
ewige Verdammnis!
Absolut lächerlich, was dieser Mann vor 2000 Jahren von sich gab. Tiefgläubige Chris-
ten glauben dennoch, dass dieser Guru tatsächlich
einen direkten Draht zum Aufer-
standenen hatte, wobei sie
ausblenden (verdrängen, ignorieren, wegwischen), dass
Paulus in der von ihm als nah angekündigten Parusie Christi
völlig danebenlag ( also:
nix direkten Draht zu Jesus).
Es gibt für mich (und viele andere) nicht den mindesten Grund, an die Existenz des bib-
lischen Gottes Jahwe zu glauben. Im Gegenteil - in meinen Augen spricht
wirklich nichts
für, sondern alles gegen seine Existenz.
Darum: Hier stehe ich und kann nicht anders. So wahr mir Gott helfe.
