Lena hat geschrieben:Träumen tut man im Schlaf. Im Schlaf schläft man und ist nicht wach. Wer am Tag träumt der geht einfach seinen Gedanken und Fantasien nach
Ja, das ist die übliche Einteilung.
Ich bin überzeugt, wenn Gott im Schlaf durch einen Traum zu einem Menschen spricht, so weiss der Mensch beim erwachen, dass Gott zu ihm im Traum gesprochen hat.
Worauf ich hinweisen wollte: Träume sind höchst bedeutsam für unser gesamtes Leben, sie sind Mitteilungen der Seele. Gerade bei einem luziden Traum relativiert sich die Grenze zwischen der Welt des Wachzustandes und der Welt des Traumes, weil
der Träumer sich vollkommen bewusst ist, dass er gerade träumt.
„
Ein Klartraum oder auch luzider Traum (von lat. lux, lÅ«cis „Licht“) ist ein Traum, in dem der Träumer sich dessen bewusst ist, dass er träumt. Im Verlaufe eines Monats erlebt dies mehr als jeder Vierte in der Bevölkerung zweimal oder öfter.[1] Die wissenschaftliche Erforschung des luziden Träumens hat gezeigt, dass das bewusste Träumen und die Fähigkeit zum willentlichen Steuern von Trauminhalten erlernbar sind. Ein Mensch, der gezielt Klarträume erleben kann, wird auch Oneironaut genannt (von griechisch: oneiros, „Traum“ und nautÄ“s, „Seefahrer“).“
https://de.wikipedia.org/wiki/Klartraum ... 4.02.003-1
Berner Zeitung: Daniel Erlacher erforscht an der Universität Bern Träume: Geträumte Bewegungen führen ... zur Aktivierung motorischer Hirnregionen. [Klarträumende sollten] «ausgiebig Münzen in eine Tasse werfen. Jene, die im Traum geübt hatten, trafen am Morgen im Wachzustand ... um 40 Prozent häufiger als am Vorabend, vor dem Training im Schlaf.»
http://www.bernerzeitung.ch/region/bern ... y/24784183
und hier noch ein Hinweis von der Wichtigkeit des Träumens gerade auch für die wissenschaftliche Arbeit:
Phantasie und Realität
Im menschlichen Bewußtsein lassen sich zwei Zustände unterscheiden: ein realistischer und ein phantastischer. Beide Zustände stehen in Wechselwirkung und erlauben auf diese Art und Weise ein vertieftes Verständnis der Welt (vgl. dazu Polikarov und Tögel 1952).
Realistisches Denken wird vorwiegend im Alltagsleben geschult, wo nämlich jede Abweichung von der Wirklichkeit negative Folgen hat (vgl. S. 120ff.). Diese negativen Folgen spielen die Rolle eines Verhaltensregulators und bewirken, daß wir uns angepaßt verhalten.
Das alles betrifft den Wachzustand. Während des: Schlafs ist der Mensch aber weitgehend von der Realität abgeschnitten, und er produziert in seinen Träumen eine phantastische "Realität", in der auf die erstaunlichste Art die verschiedenartigsten Elemente verbunden werden. Das ist aber nicht nur eine Frucht der Phantasie, sondern auch ein Training der Phantasie.
Wie diese Traumphantasie Probleme löst, wollen wir an Hand einiger Beispiele zeigen.
Ibn Sina, Kekulé, Mendelejew ...
Eine der frühesten Überlieferungen von Problemlösungen im Traum stammt von Ibn Sina (Avicenna) aus dem 10. Jahrhundert. Zwischen seinem 16. und 18. Lebensjahr beschäftigte er sich fast ausschließlich mit Logik und Philosophie. Konnte er mit einem Problem nicht fertig ' werden, ging er in die Moschee und bat Allah, er möge ihm die Augen öffnen. Dann ging er nach Hause, arbeitete noch weiter, trank ein wenig Wein und legte sich dann schlafen. Er träumte dann "von eben diesen Fragen", und viele sind ihm so "im Schlaf klar geworden". Ibn Sina behauptet sogar: "Auf diese Weise wurden in mir sämtliche Wissenschaften gefestigt, und ich beherrschte sie, so gut es Menschen vermögen" (Brentjes und Brentjes 1979, 5.33).
Das wohl bekannteste Beispiel einer wissenschaftlichen Entdeckung im Traum ist die der Ringstruktur des Benzols durch August Kekulé‚ von Stradonitz (1829-1896). In seinem Stuhl am Kamin eingeschlafen, träumte er folgendes: "Die Atome gaukelten vor meinen Augen. Kleinere Gruppen hielten sich bescheiden im Hintergrund. Mein geistiges Auge, durch wiederholte Gesichte ähnlicher Art geschärft, unterschied jetzt größere Gebilde mannigfacher Gestaltung. Lange Reihen, vielfach dichter zusammengefügt; alles in Bewegung; schlangenartig sich windend und drehend. Und siehe, was war das? Eine der Schlangen erfaßte den eigenen Schwanz und höhnisch wirbelte das Gebilde vor meinen Augen. Wie durch einen Blitzstrahl erwachte ich; den Rest der Nacht verbrachte ich, um die Konsequenzen der Hypothese auszuarbeiten" (zitiert nach Störig l957, S. 509)
Kekulé‚ hatte sich selbstverständlich schon lange vor diesem Traum mit Fragen der Benzolstruktur beschäftigt. Und ähnlich wie es Ibn Sina beschreibt, gingen ihm ; diese Probleme ständig durch den Kopf und fanden auch Eingang in seine Träume. Die "zündende ldee" - Kekulé‚ erwachte wie durch einen "Blitzstrahl" - kam ihm, als eine der Schlangen ihren eigenen Schwanz erfaßte und so einen Ring formte. Damit hatte Kekulé‚ den Problemraum erweitert und konnte sich nun auch die Kohlenstoffatome des Benzols in ringförmiger Anordnung vorstellen.
Ein ähnliches Aha-Erlebnis im Traum hatte auch Mendelejew (1534-1907). Er beschäftigte sich schon lange mit der Aufstellung des Periodensystems der Elemente, aber es wollte ihm nicht so recht gelingen: Er versuchte Ordnung in die Elemente zu bringen, indem er sie nach der Größe ihrer Atome ordnete, das führte aber zu keiner brauchbaren Lösung. Eines Nachts hatte Mendelejew einen Traum, den er so wiedergab: "Ich sah im Traum die Tabelle, in der alle Elemente so verteilt waren, wie es sein mußte. Ich erwachte sofort und schrieb alles auf ein Stück Papier. Nur an einer Stelle erwies sich später eine Korrektur als nötig" (zitiert nach Pisarzhensky 1954) .
Erster Entwurf des Periodensystem durch Mendelejew
Der Schlüssel zu diesem Traum liegt in der Formulierung, daß alle Elements so verteilt waren, "wie es sein mußte". "Wie es sein mußte" heißt: verteilt nach dem Gewicht der Atome, nicht nach ihrer Größe. Die Umstrukturierung des Problemlösungsversuchs ist hier ähnlich wie bei Kekulé‚. Die Anordnung nach Größe der Atome hat zu keiner befriedigenden Lösung geführt, im Traum aber gelingt es Mendelejew den Problemraum zu erweitern und das Atomgewicht für die Anordnung der Elemente als entscheidend anzusehen.
Auch die Mathematik verdankt die Lösung eines Problems dem Traum eines der größten Talente. Henri Poincaré (1854-1912) löste das mathematische Problem der Begründung einer Klasse Fuchsscher Funktionen " im Schlaf". Die Pariser Akademie der Wissenschaften hatte 1880 einen Preis für die Lösung dieses Problems ausgesetzt. Poincaré‚ nahm an diesem Wettbewerb teil und beschäftigte sich intensiv mit der gestellten Aufgabe: "Seit 15 Tagen versuche ich zu beweisen, daß es keine Funktion geben kann, analog zu der, die ich die Fuchssche nannte. Jeden Tag saß ich am Schreibtisch. Dort verbrachte ich 1-2 Stunden und probierte eine große Anzahl von Kombinationen durch ohne Ergebnis. Eines Abends trank ich entgegen meiner Gewohnheit eine Tasse schwarzen Kaffees. Ich konnte nicht einschlafen, und viele Ideen gingen mir durch den Kopf. Ich fühlte, wie sie miteinander zusammenstießen, bis schließlich zwei von ihnen eine feste Verbindung eingingen. Am nächsten Morgen entdeckte ich die Existenz einer Klasse von Funktionen, die der hypergeometrischen Reihe entsprach. Ich brauchte nur noch die Resultate aufzuschreiben, was mich nur wenige Stunden kostete" (Poincaré‚ 1970, S. 81 ).
Den entscheidenden Schritt zu seiner Entdeckung hat Poincaré‚ offenbar im Traum vollzogen: Am Abend schon kündigte sich ihm eine feste Verbindung zwischen zwei Ideen an, und am nächsten Morgen ist das Problem gelöst. Leider wissen wir hier nicht genau, wie Poincaré‚ zur Lösung gekommen ist` berichtet er doch nichts vom Inhalt seiner Träume dieser entscheidenden Nacht. Es läßt sich aber vermuten, daß es nicht viel andere Mechanismen als bei Kekulé‚ und Mendelejew gewesen sein können, die ihn zum Ziel geführt haben.
Der deutsche Ägyptologe Heinrich Brugsch-Pascha (1827-1894) hat genau beschrieben, wie er zur Lösung unklarer Textstellen im Traum kam: "Bis tief in die Nacht hinein saß ich eifrig vor meinen ägyptischen Inschriften, um beispielsweise die Aussprache und die grammatische Bedeutung eines Zeichens oder einer Wortgruppe festzustellen. Ich fand aber trotz allen Grübelns und Nachdenkens die Lösung nicht, legte mich übermüdet in mein Bett, ... um in einen tiefen Schlaf zu verfallen. Im Traum setzte ich dann die unerledigt gebliebene Untersuchung fort, fand plötzlich die Lösung, verließ sofort meine Lagerstätte, setzte mich wie ein Nachtwandler mit geschlossenen Augen an den Tisch und schrieb das Ergebnis mit Bleistift auf ein Stück Papier. Ich erhob mich, kehrte nach meiner Schlafstätte zurück und schlief von neuem weiter. Nach meinem Erwachen am Morgen war ich jedesmal erstaunt, die Lösung des Rätsels in deutlichen Schriftzügen vor mir zu sehen. Ich erinnerte mich wohl des Traumes, aber fragte mich vergebens, wie ich imstande gewesen war, in der dichtesten Finsternis deutlich lesbare Zeichen niederzuschreiben" (zitiert nach Jezower 1928, 5.228).
An diesem Beispiel ist besonders die Verknüpfung von Traum und Schlafwandeln interessant. Nach Beendigung des Traums und Aufhebung der Muskellähmung war Brugsch in der Lage, zum Tisch zu gehen und die Lösung niederzuschreiben. Er erinnerte sich aber nicht daran, weil die Niederschrift vermutlich in eine Tiefschlafphase fiel (vgl. dazu Jovanovic 1978, S. 1266ff.).
http://freud-biographik.de/traumb6.htm
und es gibt zahllose weitere Beispiele