Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
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Queequeg
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#1661 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Queequeg » So 25. Okt 2015, 21:11

Novalis hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Das Satanische ist eine Tatsache.
Nein.
Der Mensch ist eine Tatsache.

Es gibt eine geistige Realität des Schlechten, die mit Sicherheit diesen Begriff verdient hat.

Es gibt eine Tradition der Vernunft und der Menschlichkeit, die diesen indirekten Satanismus, der ungezählten Menschen das Leben kostete, als menschliche Dummheit in seiner augeprägtesten Form bezeichnen würde.

Wenn Aberglaube und sei es nur der Glaube an die Existenz eines Teufels dazu führt, das dadurch Menschen im Feuer qualvoll verbrennen, dann darf man diesen Aberglauben, also das Christentum, als durch und durch menschenfeindliche Religion bezeichnen.

Und wie dumm Religion Menschen machen kann, genau das führst du hier gerade eindrucksvoll vor.

closs
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#1662 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » So 25. Okt 2015, 21:12

Queequeg hat geschrieben:Richtig, ohne Satan wäre das Christentum nicht überlebensfähig, der Mensch hätte keinen Ausreden mehr und müsste die Gründe für seine Boshaftigkeiten dann endlich einmal bei sich selbst suchen.
Schon wieder ein irriges Verständnis: Das Satanische steht doch gerade für den Einfluss auf das Ich - kann also nur durch "Bei-sich-selbst-suchen" als das, was es ist, identifiziert werden. - Ehrlich - die Ansammlung von grundlegenden Irrtümern in Bezug auf das Christentum (nicht nur bei Dir) ist inzwischen derart angewachsen, dass man sich wirklich fragt: "Worüber redet Ihr eigentlich?".

Savonlinna hat geschrieben:Nein.
Der Mensch ist eine Tatsache.
Das schließt sich nun wirklich nicht aus.

Novas
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#1663 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Novas » So 25. Okt 2015, 21:14

Die französische Revolution geschah im Namen der Vernunft und der Aufklärung und endete in einem Blutbad. Es wurde sogar Terror im Namen der Vernunft geübt, wie es dann später Lenin fortgeführt und Stalin perfektioniert hat.

"Der Tod eines einzelnen Mannes ist eine Tragödie, aber der Tod von Millionen nur eine Statistik." Josef Stalin
Zuletzt geändert von Novas am So 25. Okt 2015, 21:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Münek
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#1664 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Münek » So 25. Okt 2015, 21:14

Novalis hat geschrieben:Das Satanische ist eine Tatsache.

Ach was - wenn Du "das Satanische" an die mythologische Gestalt des Gehörnten :devil:
knüpfst ("Fürst dieser Welt"), liegst Du falsch.


Man sollte die 2000 Jahre alten neutestamentlichen Aussagen über den "Teufel" :devil:
und seine unsichtbaren Helfershelfer (Dämonen, böse Geister) nicht ernstnehmen.

Welcher aufgeklärte Mensch glaubt denn heutzutage noch an einen solchen Mumpitz?
Dass die RKK nach wie vor Exorzisten einsetzt, beweist nur ihre partielle Rückständigkeit.

Novas
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#1665 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Novas » So 25. Okt 2015, 21:19

Wenn das Christentum einseitig "gut" und "nett" daher redet, dann ist es naiv. Angeblich nicht imstande eine vernünftige Antwort auf Auschwitz zu geben; doch wenn gerade die Realität des Bösen - die in Auschwitz nun mal physische Form angenommen hat - benannt wird, dann ist das nur ein Märchen.
Es ist wohl eher so, dass das christliche Menschenbild - und die sehr tiefgründige Psychologie - ziemlich realistisch ist. ;)
Zuletzt geändert von Novas am So 25. Okt 2015, 21:23, insgesamt 1-mal geändert.

closs
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#1666 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » So 25. Okt 2015, 21:20

SilverBullet hat geschrieben:Warum liest du es dann nicht vor?
Ich soll Dir vorlesen, wie Deine Weltanschauung "Existenz" versteht?

SilverBullet hat geschrieben:Nicht vergessen, du wolltest „Gott“ als Axiom festlegen, ohne sagen zu können, was „es“ sein soll.
Aber festgelegt durch notwendige Eigenschaften: "Es ist etwas Unbekanntes/für uns nicht Fassbares, welches nur dann so genannt werden kann, wenn ...." - Ich werde es nicht nochmal wiederholen.

SilverBullet hat geschrieben:In der Wahrnehmung
Im naturalistischen Verständnis von "Wahrnehmung".

SilverBullet hat geschrieben:Deine „geistige Sicht“ endet lediglich in der von mir festgestellten Kreisargumentation
Diese Kreisargumentation sagt nichts über "geistige Sicht" aus, sondern über Deine Weltanschauung.

SilverBullet hat geschrieben:(Dein einziges Argument ist wieder einmal nur die Tradition, aber keinerlei Inhalt
Du bist halt Materialismus-Jünger. - Aus dieser Sicht sind Argementationen wie die Deinige wohl möglich.

Wir haben zur Zeit keine Basis, weiterzukommen. - Solange Du Dir nicht vorstellen kannst, dass es ein "Sein" gibt, dass jenseits der naturwissenschaftlichen Wahrnehmungs-Möglichkeiten "ist", fehlen alle Voraussetzungen. - Das ist gerade so, als würde ein Tiefseefisch sagen: "Erkläre mir, was Luft und Vögel sind - aber nur unter der Bedingung, dass die Welt aus Wasser besteht". *achselzuck*

closs
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#1667 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » So 25. Okt 2015, 21:22

Münek hat geschrieben:Welcher aufgeklärte Mensch glaubt denn heutzutage noch an einen solchen Mumpitz?
Als Mensch im Sinne dessen, was heute unter "aufgeklärt" verstanden wird, kann man selbstverständlich NICHT daran glauben. - Aber was sagt das über die Sache aus?

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Queequeg
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#1668 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Queequeg » So 25. Okt 2015, 21:23

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Richtig, ohne Satan wäre das Christentum nicht überlebensfähig, der Mensch hätte keinen Ausreden mehr und müsste die Gründe für seine Boshaftigkeiten dann endlich einmal bei sich selbst suchen.
Schon wieder ein irriges Verständnis: Das Satanische steht doch gerade für den Einfluss auf das Ich - kann also nur durch "Bei-sich-selbst-suchen" als das, was es ist, identifiziert werden. - Ehrlich - die Ansammlung von grundlegenden Irrtümern in Bezug auf das Christentum (nicht nur bei Dir) ist inzwischen derart angewachsen, dass man sich wirklich fragt: "Worüber redet Ihr eigentlich?".

In aller Ehrehrbietung formuliert: das Satanische, als theologische Geißel der Menschheit, das von der Menschheit einen ungeheuren Blutzoll forderte, das Satanische ist auch immer ein Fanal dafür, wie tief eine Religion im Sumpf der Verbrechen und des Massenmordes versinken kann.

* editiert * (Pluto)


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Novas
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#1669 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Novas » So 25. Okt 2015, 21:26

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Welcher aufgeklärte Mensch glaubt denn heutzutage noch an einen solchen Mumpitz?
Als Mensch im Sinne dessen, was heute unter "aufgeklärt" verstanden wird, kann man selbstverständlich NICHT daran glauben. - Aber was sagt das über die Sache aus?

Auschwitz geschah NACH dem hoch gepriesenen Zeitalter der Aufklärung.

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Queequeg
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#1670 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Queequeg » So 25. Okt 2015, 21:28

Novalis hat geschrieben:Wenn das Christentum einseitig "gut" und "nett" daher redet, dann ist es naiv. Angeblich nicht imstande eine vernünftige Antwort auf Auschwitz zu geben; doch wenn gerade die Realität des Bösen - die in Auschwitz nun mal physische Form angenommen hat - benannt wird, dann ist das nur ein Märchen.
Es ist wohl eher so, dass das christliche Menschenbild - und die sehr tiefgründige Psychologie - ziemlich realistisch ist. ;)

Auschwitz wäre ohne Luther, zum Beispiel, und ohne die blutige und pervertierte "Vorarbeit" und Vorbildwirkung der Christenheiten vielleicht nicht möglich gewesen.

Bild

Der Christengott und das Hakenkreuz, ein eigentlich folgerichtiges Duo infernale, aus der christlichen Geschichte heraus unvermeidlich.

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