Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
closs
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#1631 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » So 25. Okt 2015, 18:42

SilverBullet hat geschrieben:Mit diesem Schritt hast du alle uns bekannten Umweltzusammenhänge, also die gesamte „naturalistische Vorstellungsmenge“, als „nicht für deine Idee geeignet“ erklärt. - Mit diesem Ausschluss verabschiedest du dich aber auch von jeglichem Verständnis für das Wort „Existenz“, denn unser Verständnis kommt rein aus den Zusammenhängen der „naturalistischen Wahrnehmung“.
Eben nicht - ich habe wiki dazu zitiert - "Existens" ist nicht nur "naturalistisch definierte Existenz".

SilverBullet hat geschrieben:Das ist nur ein Taschenspielertrick.
Du hast hier etwas ganz Klassisches gemacht: Du bestehst auf eine falsche Setzung ("Existenz"), aus der alle weiteren Schlussfolgerungen korrekt sind - in dieser Logik handelt es sich dann um einen Taschenspielertrick.

SilverBullet hat geschrieben:lediglich mit Tricks auf Denktäuschen abzielen. - Was soll das bringen?
Dito. - Bringen tut das solange nichts, solange man auf seinen (falschen) Prämissen besteht. - Mit anderen Worten: Die Logik Deiner weltanschaulichen Prämissen führt Dich bestenfalls zu einer negativen Bestätigung, aber nicht zu einem Verständnis der anderen Perspektive/Prämissen.

closs
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#1632 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » So 25. Okt 2015, 18:44

Anton B. hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Das wird nichts an dem ändern, was ist.
In der Hobby-Ontologie als sogenannte "closs'sche Rochade" bekannt.
Das müsste eigentlich Grundausstattung jeglichen Wahrnehmungs-Systems sein: "Egal, was ich jetzt wahrnehme - ändern an dem, was ist, kann ich damit nicht". - Muss man sogar um solche Erkenntnisse kämpfen?

closs
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#1633 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » So 25. Okt 2015, 18:47

Münek hat geschrieben:Ooch - mit ein bisschen Fantasie kann man die strengste naturalistische Wahrnehmungs-Methodik
außer Gefecht setzen
Nein - niemand kann und will das außer Kraft setzen. - Es geht um Zuständigkeiten. - Wenn man sagt, dass die Polizei nicht fürs Kuchenbacken zuständig ist, heisst das nicht, dass man damit die Polizei abschafft. :lol:

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Queequeg
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#1634 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Queequeg » So 25. Okt 2015, 18:48

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Kann Religion, einst angetreten um Salz zu sein, auch zu Asche werden? Ich denke, ja!
Ich auch. - Das könnte im Westen auch so kommen, wenn es so weiter geht. - Auf langer Sicht ist dies nicht beunruhigend.

Nein, es ist gewiss nicht beunruhigend, hier zeigt sich nur das kosmische Prinzip von Ursache und Wirkung.
Man könnte auch sagen, du solltest dir nun ein anderes (religiöses) Neuroleptikum suchen, oder endlich in der Menschwerdung der Menschheit ein dem wirklichen Leben nahes Praktikum machen.
(Dann verlieren sich auch endlich deine schon horriblen Angstzustände vor den schwarzen Mann, vulgo - alles was einfach urmenschlich ist.)

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#1635 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » So 25. Okt 2015, 18:50

Münek hat geschrieben:Du postulierst einen Lückenbüßergott, der seit Jahrhunderten in dem Maße schrumpft,
wie das Wissen über die Welt kontinuierlich und immer rasanter zunimmt.
Samantha täte dies? Das würde aber nicht zu ihr passen - das ist eigentlich Domäne des naturalistischen Weltbilds.

Münek hat geschrieben:Die Naturwissenschaft schließt im Übrigen Gott nicht aus, sondern beschäftigt sich einfach
nicht mit ihm. Ein großer Unterschied.
Bingo - alleweil. - Wenn ich etwas geschwollener ausdrücken darf: Naturwissenschaftliche und geistige Perspektive interferieren nicht - sie kommen sich nichts in Gehege. - Wenn sich das mal rumgesprochen hat, ist eine wesentliche Hürde weg.

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#1636 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » So 25. Okt 2015, 18:56

Queequeg hat geschrieben:Man könnte auch sagen, du solltest dir nun ein anderes (religiöses) Neuroleptikum suchen, oder endlich in der Menschwerdung der Menschheit ein dem wirklichen Leben nahes Praktikum machen.
Interessante Sichtweise - inklusive des Missverständnisses, dass Orientierung über das Weltliche hinaus gleichbedeutend wäre mit praktischer Ferne vom Weltlichen. - Ich frage mich immer wieder, ob dies intellektuelle Provokation oder wirkliches Unverständnis ist.

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#1637 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von JackSparrow » So 25. Okt 2015, 19:02

closs hat geschrieben:Auch im Bhuddismus wird das Pari-Nirvana als das Reich des ewigen wahren Selbst nach dem Tod beschrieben. - Also auch da bleibt Existenz/Bewusstsein nach dem Tod.
Erstens gibt es im Buddhismus kein "Bewusstsein", sondern fünf "skandhas", die zusammen die normale menschliche Wahrnehmung ergeben. Damit war der Buddha schon einen Schritt näher an der späteren Erkenntnis, dass daran verschiedene Gehirnregionen beteiligt sind und sich "Bewusstsein" nicht auf eine einzelne Eigenschaft reduzieren lässt.

Zweitens gibt es im Buddhismus kein "Selbst", das erlöst werden könnte. Damit war der Buddha schon einen Schritt näher an der späteren Erkenntnis, dass man ohne ein funktionierendes Nervensystem ebensoviel "Identität" besitzt wie ein Sack Trockenerbsen: http://www.palikanon.com/wtb/anatta.html

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#1638 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Queequeg » So 25. Okt 2015, 19:11

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Man könnte auch sagen, du solltest dir nun ein anderes (religiöses) Neuroleptikum suchen, oder endlich in der Menschwerdung der Menschheit ein dem wirklichen Leben nahes Praktikum machen.
Interessante Sichtweise - inklusive des Missverständnisses, dass Orientierung über das Weltliche hinaus gleichbedeutend wäre mit praktischer Ferne vom Weltlichen. - Ich frage mich immer wieder, ob dies intellektuelle Provokation oder wirkliches Unverständnis ist.

Es gleicht sich im Grunde nur dem an, also an genau den theologischen Schabernack, die aussagenleeren Schamanen-Scherzos und den rhetorischen Mummenschanz deines weltfremdem Scholastikertums, das den größten Teil deiner Beiträge, hier, dann ausmacht.

Oder anders gesagt, du versuchst deine Mitdiskutanten hier in die Niederungen eines religiösen Verschlagwortungs-Sophismus zu ziehen und bist dann auch noch enttäuscht, wenn kein seiner fünf Sinne mächtiger Mensch dir dahin nicht folgen will.

Du brauchst immer einen Nebel beliebig befüllbarer Worthülsen, hinter dem du dann "scholasissimo" entschwinden kannst, eine wirklich der Realität nahe Diskussion, eine aus frischem menschlichen Verständnis erwachsene Argumentation wäre für dich Gift, stellte dich aber dafür endlich einmal auf die Beine im jetzt und hier.

Clossen, clossen, dich kriegen wir auch nicht mehr groß...

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#1639 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » So 25. Okt 2015, 19:13

JackSparrow hat geschrieben:Erstens gibt es im Buddhismus kein "Bewusstsein"
Natürlich gibt es auch dort eine als solche festgestellte Ich-Identität ("Bewusstsein") - man geht nur anders um mit diesem Begriff. - Oder meinst Du´, Buhddisten könnten nicht sagen "Ich-bin"?

JackSparrow hat geschrieben:Zweitens gibt es im Buddhismus kein "Selbst", das erlöst werden könnte.
Was Du einge-linkt hast, ist nichts anderes, aber halt anders Chiffriertes, als das "Dein Wille geschehe" im Christentum: Die Selbstaufgabe des Ego und die dadurch mögliche Aufhebung ins "Alles in Einem" (= Gott). - Dass es dabei unterschiedliche Auffassungen geben mag, ob das aufgehobene Ich dann noch Ich-Bewusstsein hat oder nicht (beim Christentum hat es das noch - "Ich rufe Dich bei Deinem Namen"), wird dabei nicht bestritten. - Aber die Grundlage ist diesselbe: Auflösung des weltlichen Ich in ein Höheres.

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#1640 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » So 25. Okt 2015, 19:17

Queequeg hat geschrieben: eine wirklich der Realität nahe Diskussion, eine aus frischem menschlichen Verständnis erwachsene Argumentation wäre für dich Gift
Wir können gerne über Bilanzen sprechen (konnte ich früher mal lesen) - oder über Pilze (wir hatten bereits ca. 75 verschiedene selbst-gesammelte Sorten bei uns auf dem Tisch und leben noch). - Auch mit Autos kenne ich mich ganz gut aus, weil wir jahrelang für die Auto-Industrie gearbeitet haben. - Oder für die Musik-Branche - ich habe federführend Festivals durchgeführt und als Vertriebsleiter und Geschäftsführer Märkte bearbeitet.

Wenn Du in diesem Sinne "der Realität nahe Diskussionen" führen willst - gerne. - Aber das passt halt nicht in diesen Thread.

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