Das ist sehr euphemistisch formuliert (euphuistisch sowieso). - Aber Du hast recht (wir haben es gerade davon in einem anderen Thread): Der Naturalismus scheint erfrischend unschuldig zu sein, weil er tatsächlich zu glauben scheint, was er weltanschaulich sagt. - Unfreundlicher formuliert: Die Reflektions-Ebene ist derart oberflächlich, dass es sich gut recht haben lässt. - Für mich ist dieses Forum eine sehr wertvolle Plattform zur Entdeckung des zeitgenössischen Denkens im 21. Jh.Queequeg hat geschrieben:Es gelingt dir einfach nicht, die lebensvollen Barrikaden des moralisch ethischen Naturalismus zu durchberechen
Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
#1611 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
#1612 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Es ist eine Vermutung, zu sagen, dass es etwas anderes gibt. Die einzige Existenz von der wir etwas erfahren können, ist die natürliche.closs hat geschrieben:Das ist eine naturalistische Perspektive
Wie würdest du eine andere Existenz beschreiben?
Allerdings vermutlich die einzig Richtige! Sie hat aber ihre Vorteile, denn sie lässt sich genau beschreiben.closs hat geschrieben:Deine eingeschränkte Verwendung des Wortes "Existenz" ist eine geistes-geschichtlich relativ späte Variante (wohl ab 19.Jh.).
Eine Erweiterung auf andere Formen der Existenz müsste erst nachgewiesen werden. -- Wie wir aber wissen, geht das nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#1613 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Ist hier schon oft geschehen - man kann es nicht "naturalistisch", sondern nur indirekt beschreiben.Pluto hat geschrieben:Wie würdest du eine andere Existenz beschreiben?
Das stimmt - der moderne Gebrauch definiert sich nach der Beschreibbarkeit.Pluto hat geschrieben:Sie hat aber ihre Vorteile, denn sie lässt sich genau beschreiben.
#1614 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Gehts noch?closs hat geschrieben:Für mich ist dieses Forum eine sehr wertvolle Plattform zur Entdeckung des zeitgenössischen Denkens im 21. Jh.
Pluto, Zeus, Sven23, Münek, ScriptOn, SilverBullet, Quequeeg &Co. sind KEINESFALLS repräsentativ für das zeitgenössische Denken des 21. Jahrhunderts. Das hätten sie gerne.
Wieso du dieses Mini-Forum 4religion und diese Handvoll lautstarke Neo-Atheisten immer wieder dermaßen hochjubelst und zum Nabel der Welt stilisierst werde ich nie verstehen. Dieser Stammtisch hier ist maximal eine vernachlässigbare Randerscheinung im Promillebereich.
#1615 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Ja, bei manchen hier kann man nur hoffen, daß du Recht hast.Andreas hat geschrieben: Dieser Stammtisch hier ist maximal eine vernachlässigbare Randerscheinung im Promillebereich.

Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#1616 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
closs hat geschrieben:Das ist sehr euphemistisch formuliert (euphuistisch sowieso). - Aber Du hast recht (wir haben es gerade davon in einem anderen Thread): Der Naturalismus scheint erfrischend unschuldig zu sein, weil er tatsächlich zu glauben scheint, was er weltanschaulich sagt. - Unfreundlicher formuliert: Die Reflektions-Ebene ist derart oberflächlich, dass es sich gut recht haben lässt. - Für mich ist dieses Forum eine sehr wertvolle Plattform zur Entdeckung des zeitgenössischen Denkens im 21. Jh.Queequeg hat geschrieben:Es gelingt dir einfach nicht, die lebensvollen Barrikaden des moralisch ethischen Naturalismus zu durchberechen
Nein, doch, nein, doch, nein, doch, nein, doch, nein, doch...
Zusammengefasst und auf das eine reduziert, wäre das dann die Erkenntnis des zeitgenössischen Denkens aller Jahrhunderte der jeweiligen Zeitgenossenschaft?
Kann Religion, einst angetreten um Salz zu sein, auch zu Asche werden? Ich denke, ja!
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#1617 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Hier behauptest du, dass es mit unserer Wahrnehmung nicht möglich ist, eine Vorstellung für „Geist“ aufzubauen.closs hat geschrieben:Da Deine Wahrnehmungs-Methodik streng naturalistisch ist, wird das nicht funktionieren.SilverBullet hat geschrieben:Wie soll es deiner Meinung nach funktionieren, dass ich bei deinem „Antwortversuch“ am Ende sage: „achso, ja genau, das soll also sein“?
Mit dem Wort „naturalistisch“ schliesst du sogar aus, dass dies mit Hilfswerkzeugen funktionieren würde.
Mit diesem Schritt hast du alle uns bekannten Umweltzusammenhänge, also die gesamte „naturalistische Vorstellungsmenge“, als „nicht für deine Idee geeignet“ erklärt.
Mit diesem Ausschluss verabschiedest du dich aber auch von jeglichem Verständnis für das Wort „Existenz“, denn unser Verständnis kommt rein aus den Zusammenhängen der „naturalistischen Wahrnehmung“.
Auf die Frage, ob du irgendeine Art von Kontakt durch dein „Hineinfühlen“ herstellen kannst, kam die Antwort: nein.
Übrig bleibt also die „leere Menge“.
Bzgl. dieser „leeren Menge“ gibt es keinerlei Vorstellungsmöglichkeiten
(deshalb kannst du auch keine brauchbare Antwort liefern)
Im Grunde wäre man an dieser Stelle fertig, denn weiter geht es nicht.
Weil dir dies auf Basis deiner Wunschvorstellung aber nicht ausreicht, musst du diese „leere Menge“ irgendwie wieder zu „etwas“ machen.
Deine Taktik sieht so aus:
Zitat-closs: „Aber nur aufgrund Deiner naturalistischen/materialistischen/existentialistischen Perspektive. - Es sagt nichts darüber aus, was "ist" oder "nicht-ist", sondern nur etwas über Deine Wahrnehmungs-Perspektive.“
Du versuchst nun das abstrakte „Existenz“-Verständnis aus der menschlichen Wahrnehmung zum Aufbau eines Verdachtes zu verwenden.
Motto: „da könnte doch noch etwas Unsichtbares sein“.
Exakt hier liegt dein Fehler, denn du hast zuvor ja explizit alle Wahrnehmungs-Zusammenhänge samt „Existenz“-Verständnis ausgeschlossen.
Dennoch versuchst du es jetzt wieder „gewinnbringend“ einzusetzen.
Deine gesamte Haltung besteht aus Wunsch, Verteidigung und Täuschung.
-„Wunsch“: die Ideen eines „alten Sandalenvolkes“ sollen richtig sein
-„Verteidigung“: nichts davon soll beweistechnisch fassbar, also auch nicht widerlegbar sein
-„Täuschung“: am Ende soll doch irgendwie fassbar sein, dass „es“ existieren könnte.
Das ist nur ein Taschenspielertrick.
Das ist die Einleitung zum Taschenspielertrick: gestartet wird ein kleiner „Kreisprozess“.closs hat geschrieben:Das ist eine naturalistische Perspektive
…
Aber nur aufgrund Deiner naturalistischen/materialistischen/existentialistischen Perspektive.
Du bezeichnest deinen Blickwinkel als die „geistige Perspektive“.
Wenn ich dich aber frage, was „Geist“ sein soll, dann kommt dein Antwortversuch von oben, der lediglich aus einer unvollständigen Vermutung besteht.
Wenn ich dies dann wiederum als nicht ausreichend beurteile, dann behauptest du, dass es aus der „geisteigen Perspektive“ sehr wohl ausreicht.
Also haben wir uns einmal im Kreis gedreht und sind keinen Millimeter weiter.
Dieses Spiel ist der „einzige Inhalt“ den du aufweisen kannst.
Denkst du nicht, dass dies nach deinen behaupteten "3000Jahren" und dieser "Milliarde von Anhängern", samt "philosophischen Denkern" etwas wenig ist?
Dann kannst du offenbar deinen „entscheidenden Faktor“ nicht beschreiben und neben dieser „Unabhängigkeitserklärung“ lediglich mit Tricks auf Denktäuschen abzielen.closs hat geschrieben:bei mir ist der entscheidende Faktor die Ich-Existenz "(res cogitans"), die unabhängig ist von den "res extensa".
Was soll das bringen?
#1618 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
In der Hobby-Ontologie als sogenannte "closs'sche Rochade" bekannt.closs hat geschrieben:Das wird nichts an dem ändern, was ist.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.
#1619 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Die natürliche Existenz ist doch immer das Andere, das wir nicht kennen - egal ob in der Wissenschaft oder eben Gott. Wir wissen nicht alles und kennen keinen Anfang, keine Erklärung für das noch Unbekannte und wollen einen Gott ausschließen? Dabei ist er die einzige Erklärung für alles, dass NIE endgültig geklärt werden kann.Pluto hat geschrieben:Es ist eine Vermutung, zu sagen, dass es etwas anderes gibt. Die einzige Existenz von der wir etwas erfahren können, ist die natürliche.closs hat geschrieben:Das ist eine naturalistische Perspektive
Wie würdest du eine andere Existenz beschreiben?