Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#1611 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » So 25. Okt 2015, 11:33

Queequeg hat geschrieben:Es gelingt dir einfach nicht, die lebensvollen Barrikaden des moralisch ethischen Naturalismus zu durchberechen
Das ist sehr euphemistisch formuliert (euphuistisch sowieso). - Aber Du hast recht (wir haben es gerade davon in einem anderen Thread): Der Naturalismus scheint erfrischend unschuldig zu sein, weil er tatsächlich zu glauben scheint, was er weltanschaulich sagt. - Unfreundlicher formuliert: Die Reflektions-Ebene ist derart oberflächlich, dass es sich gut recht haben lässt. - Für mich ist dieses Forum eine sehr wertvolle Plattform zur Entdeckung des zeitgenössischen Denkens im 21. Jh.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#1612 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Pluto » So 25. Okt 2015, 12:00

closs hat geschrieben:Das ist eine naturalistische Perspektive
Es ist eine Vermutung, zu sagen, dass es etwas anderes gibt. Die einzige Existenz von der wir etwas erfahren können, ist die natürliche.
Wie würdest du eine andere Existenz beschreiben?

closs hat geschrieben:Deine eingeschränkte Verwendung des Wortes "Existenz" ist eine geistes-geschichtlich relativ späte Variante (wohl ab 19.Jh.).
Allerdings vermutlich die einzig Richtige! Sie hat aber ihre Vorteile, denn sie lässt sich genau beschreiben.

Eine Erweiterung auf andere Formen der Existenz müsste erst nachgewiesen werden. -- Wie wir aber wissen, geht das nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#1613 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » So 25. Okt 2015, 12:23

Pluto hat geschrieben:Wie würdest du eine andere Existenz beschreiben?
Ist hier schon oft geschehen - man kann es nicht "naturalistisch", sondern nur indirekt beschreiben.

Pluto hat geschrieben:Sie hat aber ihre Vorteile, denn sie lässt sich genau beschreiben.
Das stimmt - der moderne Gebrauch definiert sich nach der Beschreibbarkeit.

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5148
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#1614 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Andreas » So 25. Okt 2015, 12:41

closs hat geschrieben:Für mich ist dieses Forum eine sehr wertvolle Plattform zur Entdeckung des zeitgenössischen Denkens im 21. Jh.
Gehts noch?
Pluto, Zeus, Sven23, Münek, ScriptOn, SilverBullet, Quequeeg &Co. sind KEINESFALLS repräsentativ für das zeitgenössische Denken des 21. Jahrhunderts. Das hätten sie gerne.
Wieso du dieses Mini-Forum 4religion und diese Handvoll lautstarke Neo-Atheisten immer wieder dermaßen hochjubelst und zum Nabel der Welt stilisierst werde ich nie verstehen. Dieser Stammtisch hier ist maximal eine vernachlässigbare Randerscheinung im Promillebereich.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#1615 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von sven23 » So 25. Okt 2015, 13:18

Andreas hat geschrieben: Dieser Stammtisch hier ist maximal eine vernachlässigbare Randerscheinung im Promillebereich.
Ja, bei manchen hier kann man nur hoffen, daß du Recht hast. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
Queequeg
Beiträge: 1259
Registriert: Mi 13. Mai 2015, 14:08

#1616 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Queequeg » So 25. Okt 2015, 13:50

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Es gelingt dir einfach nicht, die lebensvollen Barrikaden des moralisch ethischen Naturalismus zu durchberechen
Das ist sehr euphemistisch formuliert (euphuistisch sowieso). - Aber Du hast recht (wir haben es gerade davon in einem anderen Thread): Der Naturalismus scheint erfrischend unschuldig zu sein, weil er tatsächlich zu glauben scheint, was er weltanschaulich sagt. - Unfreundlicher formuliert: Die Reflektions-Ebene ist derart oberflächlich, dass es sich gut recht haben lässt. - Für mich ist dieses Forum eine sehr wertvolle Plattform zur Entdeckung des zeitgenössischen Denkens im 21. Jh.

Nein, doch, nein, doch, nein, doch, nein, doch, nein, doch...

Zusammengefasst und auf das eine reduziert, wäre das dann die Erkenntnis des zeitgenössischen Denkens aller Jahrhunderte der jeweiligen Zeitgenossenschaft?

Kann Religion, einst angetreten um Salz zu sein, auch zu Asche werden? Ich denke, ja!

SilverBullet
Beiträge: 2414
Registriert: Mo 17. Aug 2015, 19:04

#1617 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von SilverBullet » So 25. Okt 2015, 13:56

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Wie soll es deiner Meinung nach funktionieren, dass ich bei deinem „Antwortversuch“ am Ende sage: „achso, ja genau, das soll also sein“?
Da Deine Wahrnehmungs-Methodik streng naturalistisch ist, wird das nicht funktionieren.
Hier behauptest du, dass es mit unserer Wahrnehmung nicht möglich ist, eine Vorstellung für „Geist“ aufzubauen.

Mit dem Wort „naturalistisch“ schliesst du sogar aus, dass dies mit Hilfswerkzeugen funktionieren würde.

Mit diesem Schritt hast du alle uns bekannten Umweltzusammenhänge, also die gesamte „naturalistische Vorstellungsmenge“, als „nicht für deine Idee geeignet“ erklärt.

Mit diesem Ausschluss verabschiedest du dich aber auch von jeglichem Verständnis für das Wort „Existenz“, denn unser Verständnis kommt rein aus den Zusammenhängen der „naturalistischen Wahrnehmung“.

Auf die Frage, ob du irgendeine Art von Kontakt durch dein „Hineinfühlen“ herstellen kannst, kam die Antwort: nein.

Übrig bleibt also die „leere Menge“.
Bzgl. dieser „leeren Menge“ gibt es keinerlei Vorstellungsmöglichkeiten
(deshalb kannst du auch keine brauchbare Antwort liefern)

Im Grunde wäre man an dieser Stelle fertig, denn weiter geht es nicht.

Weil dir dies auf Basis deiner Wunschvorstellung aber nicht ausreicht, musst du diese „leere Menge“ irgendwie wieder zu „etwas“ machen.

Deine Taktik sieht so aus:
Zitat-closs: „Aber nur aufgrund Deiner naturalistischen/materialistischen/existentialistischen Perspektive. - Es sagt nichts darüber aus, was "ist" oder "nicht-ist", sondern nur etwas über Deine Wahrnehmungs-Perspektive.

Du versuchst nun das abstrakte „Existenz“-Verständnis aus der menschlichen Wahrnehmung zum Aufbau eines Verdachtes zu verwenden.
Motto: „da könnte doch noch etwas Unsichtbares sein“.

Exakt hier liegt dein Fehler, denn du hast zuvor ja explizit alle Wahrnehmungs-Zusammenhänge samt „Existenz“-Verständnis ausgeschlossen.
Dennoch versuchst du es jetzt wieder „gewinnbringend“ einzusetzen.

Deine gesamte Haltung besteht aus Wunsch, Verteidigung und Täuschung.
-„Wunsch“: die Ideen eines „alten Sandalenvolkes“ sollen richtig sein
-„Verteidigung“: nichts davon soll beweistechnisch fassbar, also auch nicht widerlegbar sein
-„Täuschung“: am Ende soll doch irgendwie fassbar sein, dass „es“ existieren könnte.

Das ist nur ein Taschenspielertrick.

closs hat geschrieben:Das ist eine naturalistische Perspektive
…
Aber nur aufgrund Deiner naturalistischen/materialistischen/existentialistischen Perspektive.
Das ist die Einleitung zum Taschenspielertrick: gestartet wird ein kleiner „Kreisprozess“.

Du bezeichnest deinen Blickwinkel als die „geistige Perspektive“.

Wenn ich dich aber frage, was „Geist“ sein soll, dann kommt dein Antwortversuch von oben, der lediglich aus einer unvollständigen Vermutung besteht.

Wenn ich dies dann wiederum als nicht ausreichend beurteile, dann behauptest du, dass es aus der „geisteigen Perspektive“ sehr wohl ausreicht.

Also haben wir uns einmal im Kreis gedreht und sind keinen Millimeter weiter.

Dieses Spiel ist der „einzige Inhalt“ den du aufweisen kannst.

Denkst du nicht, dass dies nach deinen behaupteten "3000Jahren" und dieser "Milliarde von Anhängern", samt "philosophischen Denkern" etwas wenig ist?

closs hat geschrieben:bei mir ist der entscheidende Faktor die Ich-Existenz "(res cogitans"), die unabhängig ist von den "res extensa".
Dann kannst du offenbar deinen „entscheidenden Faktor“ nicht beschreiben und neben dieser „Unabhängigkeitserklärung“ lediglich mit Tricks auf Denktäuschen abzielen.

Was soll das bringen?

Anton B.
Beiträge: 2792
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 16:20

#1618 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Anton B. » So 25. Okt 2015, 14:12

closs hat geschrieben:Das wird nichts an dem ändern, was ist.
In der Hobby-Ontologie als sogenannte "closs'sche Rochade" bekannt.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Samantha

#1619 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Samantha » So 25. Okt 2015, 14:31

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Das ist eine naturalistische Perspektive
Es ist eine Vermutung, zu sagen, dass es etwas anderes gibt. Die einzige Existenz von der wir etwas erfahren können, ist die natürliche.
Wie würdest du eine andere Existenz beschreiben?
Die natürliche Existenz ist doch immer das Andere, das wir nicht kennen - egal ob in der Wissenschaft oder eben Gott. Wir wissen nicht alles und kennen keinen Anfang, keine Erklärung für das noch Unbekannte und wollen einen Gott ausschließen? Dabei ist er die einzige Erklärung für alles, dass NIE endgültig geklärt werden kann.

Benutzeravatar
NIS
Beiträge: 2677
Registriert: Sa 2. Aug 2014, 15:01
Kontaktdaten:

#1620 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von NIS » So 25. Okt 2015, 15:04

:Herz:
Der Heilige Geist (Hauke)

WISSEN VON MACHT

Antworten