Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
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Münek
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#881 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Münek » So 11. Okt 2015, 23:07

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Ja und? - Meinst Du wirklich, dass das, was "ist", davon abhängig ist, ob WIR es überprüfen können? Wir können uns doch nicht aussuchen, was "ist" und was "nicht-ist" - oder meinst Du das ernsthaft?
Ich meine, wenn etwas "ist", dann steht uns ein gutes Instrumentarium zur Verfügung, um das zu überprüfen oder zumindest Modelle zu entwickeln, die das, was "ist" mit einzubeziehen. Die Notwendigkeit eines solchen Modells hat sich bis heute nicht ergeben. Im Gegenteil, wir kommen immer besser ohne aus.

@ closs

Ich denke, dem ist nichts hinzuzufügen. Sven hat es auf den Punkt gebracht.

Für die "Erklärung der Welt" benötigen wir kein göttliches Überwesen. Diese Zei-
ten sind schon lange vorbei.

Kant hatte völlig recht: Sapere aude.

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Münek
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#882 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Münek » So 11. Okt 2015, 23:17

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Ob es wirklich so ist, wird die Zukunft zeigen.
Exakt das ist die Situation, die auch auf geistige Fragen zutrifft.

Der Begriff "geistig" ist diffus und nicht geklärt.

Du hättest genauso gut schreiben können: "Exakt das ist die Situation, die auch auf qertzfele Fragen zutrifft."

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#883 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » So 11. Okt 2015, 23:19

Münek hat geschrieben:Man kann ja nur etwas übersetzen, was greifbar, erfassbar, letztendlich tatsächlich vorhanden ist.
Wenn Du damit meinst, dass "greifbar" naturwissenschaftlich erfassbar ist, ist dies eine reine Glaubensaussage Deinerseits. - Das gilt auch für folgendes:
Sven hat geschrieben: Ich meine, wenn etwas "ist", dann steht uns ein gutes Instrumentarium zur Verfügung, um das zu überprüfen oder zumindest Modelle zu entwickeln, die das, was "ist" mit einzubeziehen. Die Notwendigkeit eines solchen Modells hat sich bis heute nicht ergeben. Im Gegenteil, wir kommen immer besser ohne aus.
Sven hat geschrieben:Ich denke, dem ist nichts hinzuzufügen. Sven hat es auf den Punkt gebracht.

Das ist exakt das Problem, das in der Tat Grundlage für diesen Thread war: Gelingt es, das, was ist/sein kann, von naturwissenschaftlich definierter Wahrnehmung abzukoppeln - im Sinne von: Das, was ist, "ist" unabhängig, ob es intersubjektiv wahrgenommen werden kann oder nicht. - Die Antwort unserer Zeit scheint mehrheitlich zu sein, scheint diese Abkopplung gedanklich NICHT zu gelingen. - Dies ist eine schwerwiegende Diagnose.

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#884 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Pluto » So 11. Okt 2015, 23:19

Hemul hat geschrieben:Warum agierst Du eigentlich nicht gegen die Zwillinge? :roll:
Was denskte was ich heute den ganzen Tag gemacht habe, während du nur Däumchen gedreht hast?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#885 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Pluto » So 11. Okt 2015, 23:23

closs hat geschrieben:Das ist exakt das Problem, das in der Tat Grundlage für diesen Thread war: Gelingt es, das, was ist/sein kann, von naturwissenschaftlich definierter Wahrnehmung abzukoppeln - im Sinne von: Das, was ist, "ist" unabhängig, ob es intersubjektiv wahrgenommen werden kann oder nicht.
Ich denke, das kannst nur DU uns zeigen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#886 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » So 11. Okt 2015, 23:26

Münek hat geschrieben:Der Begriff "geistig" ist diffus und nicht geklärt.
"Geistig" ist unterschiedlich definiert. - Der Materialismus sieht darin eine neurowissenschaftlich erklärbare Größe des Gehirns, die Produkt des Gehirns ist und psychologisch erklärbar ist.

Das Christentum sieht in der Fähigkeit zu geistigem Denken DAS Instrument, um über das Naturalistische hinauszudenken und hinauszuempfinden. - Wie mehrfach erwähnt: Das sind komplett unterschiedliche Inhalte, die mit dem selben Wort verbunden werden. - Für einen Fisch im Marianengraben (falls es da Fische gibt) ist der Begriff "Sonnenaufgang" ebenfalls diffus und nicht geklärt - so etwas gibt es nicht in seinem Wahrnehmungs-Horizont.

Da ist wirklich weniger zu machen, als ich ursprünglich geglaubt habe - der Mensch scheint sich mit der Modernen wirklich zunehmend als besonders gut ausgebildetes Tier zu verstehen. - Die Geschichtsschreibung der Zukunft wird sich darüber den Kopf zerbrechen.

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#887 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Münek » So 11. Okt 2015, 23:26

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Wieso gibt es „merkwürdige Verständnisse“?
Einfache, aber umfassende Antwort: Weil es eine Heilsgeschichte des Gesamten wie auch des Einzelnen gibt, in der von verschiedenen Leveln aus reflektiert wird.

Das ist Deine persönliche Glaubensvorstellung. Dabei können wir es bewenden lassen. Jedem das Seine.

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#888 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » So 11. Okt 2015, 23:30

Pluto hat geschrieben:Ich denke, das kannst nur DU uns zeigen.
"Zeigen" ist schwierig. - Es geht hier zunächst um eine intellektuelle Denkleistung, zwei zwar eng verbundene, aber kategorial unterschiedliche Größen zu analysieren.

Kann man das nicht, fehlen jeglicher Diskussion zum Wesen der Religion die Grundlagen. - Denn dann hat man sich für Prämissen entschieden, die jeglichen substantiellen Sinn von Religion ausschließen - das würde mir genauso gehen.

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#889 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » So 11. Okt 2015, 23:32

Münek hat geschrieben:Das ist Deine persönliche Glaubensvorstellung.
Natürlich. - Und wenn man Deine und meine Glaubensvorstellungen vergleicht, wird man Rückschlüsse auf unsere jeweiligen Prämissen ziehen können.

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#890 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Novas » So 11. Okt 2015, 23:47

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das ist Deine persönliche Glaubensvorstellung.
Natürlich. - Und wenn man Deine und meine Glaubensvorstellungen vergleicht, wird man Rückschlüsse auf unsere jeweiligen Prämissen ziehen können.

Jeder hat irgendwelche Glaubensvorstellungen, die sich dann in unsrem Leben bewähren oder nicht. Vorallem die Idee, dass man keine hätte, ist eine Glaubensvorstellung - und eine ziemlich dogmatische dazu.

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