Mit jeder Was-Soll-Das-Sein-Frage stelle ich mich der Möglichkeit zur Anpassung meiner Wahrnehmung.closs hat geschrieben: weil Du damit die Möglichkeit hättest, mal über Dein Koordinaten-System hinauszugucken
Wenn es dazu keine Antwort gibt, ist das nicht meine Schuld.
Eine Frage zu stellen, bedeutet automatisch, dass man sich hineindenkt.
Keine Antwort zu haben, bedeutet, dass die Frage sehr gut hineingedacht war.
Und das soll ich erreichen, indem ich mich mit dem, was ich jetzt bin, so verhalte, wie ein Toter, der offensichtlich quietschfidel durch die Botanik hüpft?closs hat geschrieben:Du sollst zumindest theoretisch begreifen, dass es etwas anderes geben kann
Die Anzahl der Indizien, für die Korrektheit dieser Situation, ist schnell geschätzt – sogar sehr schnell.
Gehe ich richtig in der Annahme, dass die „Idee“, dass das Gehirn im Grunde nichts als eine Kopplung darstellt und später nicht mehr notwendig sein soll, nicht gerade aus unserer Zeit stammt?
Interessant, vernünftige Fragen sind also eine Sackgasse.closs hat geschrieben:All Deine Fragen laufen darauf raus, dass Du meinst, das Geistige, aus dem (nach vieler Menschen Glauben) das Dasein kommt, müsse nach naturalistischen Gesetzen ablaufen. - Das führt in die Sackgasse.SilverBullet hat geschrieben:Beispiel:
Wie soll es dieser „Geist“ machen, dass er weiss, wo er sich befindet und wie schnell er sich in welche Richtung bewegt?
Antworten gibt es keine, sondern nur Hinweise, dass die Fragen falsch sein sollen.
Bitte richtig verstehen:
ich meine nicht „dass das Geistige nach naturalistischen Gesetzen ablaufen müsse“.
ich weiss schlicht nicht, was das „Geistige“ sein soll.
Das ist ein Unterschied.
Du stellst Existenz- und Fähigkeitsbehauptungen auf, die ich nicht nachvollziehen kann.
(du kannst es auch nicht – richtig?)
Selbstverständlich gehe von dem aus, was ich weiss und setzte nicht eine Situation voraus, die ich nicht in Einklang bringen kann, mit dem was ich weiss.
Wenn ich ein Fazit ziehen müsste, würde ich sagen:
Du behauptest, dass es neben der wahrnehmbaren materiellen Welt eine andere Welt geben soll: das „Geistige“
Auf die Frage, was das sein soll, gibt es die Antwort: unzugänglich, unbegreifbar, nicht-materiell
Bei Detailfragen heisst es: das läuft nicht nach diesen Zusammenhängen ab, man kann es nicht „so“ analysieren. Diese Fragen sollen also nicht gelten und andere sollen nicht möglich sein.
Es wird behauptet, dass es zwei Arten von „Geist“ gibt, „der eine“ mit ganz vielen Fähigkeiten und „die ganz vielen“ mit einer „materiellen Kopplung“ (aber nur Rudimentärfähigkeiten).
Überprüfbar? -> Nein
Nachvollziehbar? -> Nein
Nachfragbar? -> Nein
Vorstellbar? -> Nein
Indizien -> Nein
Begründet wird die Idee dieser Konstellation, damit, dass ganz viele Menschen daran glauben, wobei es diese Menschen einheitlich zuerst erzählt bekamen.
Wenn ich nach der Quelle dieser „Weisheiten“ frage, dann bekomme ich vermutlich den Namen eines alten Buches genannt, das „uns ganz viel erzählt“.
Ich sehe in diesem „Entwurf“ gigantische Täuschungsgefahren:
1.
Einmal kann man sich selbst täuschen, denn wer sich auf diese Zusammenhänge einlässt, der hat sozusagen kaum noch einen Weg heraus, weil er sich ja selbst eingebläut hat, dass er die Zusammenhänge über eine nachprüfbare Analyse nicht erfassen kann.
2.
Zum Anderen die Gefahr der Manipulation. Gewiefte Redner/Schreiber können vielen Menschen „vermitteln“, dass sie im Besitz eines speziellen Zugangs zu den Zusammenhängen sind und dass man über sie an die „Wahrheit“ kommen kann.
Und für das soll ich mein Weltbild, das unauffällig, unspektakulär, nachprüfbar und nach und nach verständlich, auf Basis von Wahrnehmung, also dem, was „ich“ bin, funktioniert, in Frage stellen oder erweitern?
Die „Voraussetzung für Verständnis“ offenbart sich in Form von Fragencloss hat geschrieben:Welchen Sinn macht es, neben der naturalistischen auch die spirituelle Seite zu thematisieren, wenn nicht die geringsten Voraussetzungen für deren Verständnis da ist. - Zustimmung erwarte ich nicht - aber man kann doch auch das begreifen, was man nicht als eigenes Weltbild hat - zumindest aufrichtig VERSUCHEN zu begreifen.
(davon habe ich schon viele gestellt).
Ich überlege gerade:
Vor welchem Hintergrund würde jemand seine „Ansicht“, sein „Weltbild“, auf eine so (aus meiner Sicht) „unsichere Art“ präsentieren?
1.
Jemand, der die Antworten auf die, als Voraussetzung gestellten Verständnisfragen, nicht bringen kann.
2.
Jemand, der selbst sieht, dass die Antworten notwendig wären, um eine Art „Fundament“ ins Weltbild zu bringen.
Es kommt nicht von ungefähr, dass im „spirituell/religiösen“ Umfeld der Zweifel ein zentrales Thema darstellt. Und hierbei geht es um den Zweifel bei den Anhängern, also bei denen, die sich bereits darauf eingelassen haben.
Wer an der Gültigkeit der Wahrnehmung zweifelt, ist sich bewusst, dass die Vorstellung noch nicht optimal ist.
Das ist für sich genommen, ein ganz normaler Vorgang, aber es kommt noch ein Umstand hinzu:
Das Dumme an dem „spirituell/religiösen“ Weltbild ist aus meiner Sicht, dass die Wahrnehmung per (notwendiger?) Definition nicht verbessert werden kann.
Ich denke, dass aus diesem Grund das sonderbare Konstrukt des „Glaubens“ entworfen wurde.
Im Alltag ist „zu glauben“ ein normaler Umgang mit kleinen Zweifeln und kleinen Unsicherheiten in Bezug auf Wahrnehmungszusammenhänge – kennt jeder.
Bei dem „spirituell/religiösen“ Weltbild wird „der Glaube“ aber zu einem „neuen, zentralen Prinzip“ mit eigenem Wert erklärt.
Ich traue mich kaum zu fragen, aber wodurch hat man sicher gestellt, dass dieser so genannte „Glaube“ irgendeine Wirkung hat?
(muss man an „den Glauben“ glauben?)
Mir scheint, das Einzige, was du weisst ist, dass du etwas anderes willst, als die materielle Welt.closs hat geschrieben:Mir ist nicht bekannt, welche Wahrnehmungs-Arten es im Nicht-Dasein geben kann - wir sollten uns darauf einstellen, dass es Möglichkeiten gibt, von denen wir nicht die geringste Ahnung haben.
…
Es kann auch sein, dass es ein kollektives Gesamtbewusstsein gibt, bei dem jeder mit jedem in Kontakt ist. - Wir dürfen nicht weltlich denken.
„Nicht-Materiell“
„Nicht-Dasein“
„Nicht-Weltlich“
…
welchen Inhalt hätte dein Weltbild ohne materielle Zusammenhänge?