Aus meiner Sicht ist ein einer säkulare, freiheitlichen Gesellschaft das einzige Amoß die Verfassung/das Grundgesetz des jeweiligen Landes. Alles andere ist Wettbewerb - und dazu gehört auch, wie stark sich kulturelle Gruppen darstellen.
Ich habe mir gedacht, das dieses Argument kommen wird.
Mal ein Beispiel. Meine Heimatstadt hat heute ca. 35.000 Einwohner. Davon gegen rund 8.000 auf Flüchtlinge aus dem Osten nach dem Krieg zurück, darunter sind auch viele Ungarndeutsche.
Das Stadtbild wird bestimmt von ungarndeutschen Imbissen, wo Paprika, Gulasch und Palinka angeboten wird. Dazu gibt es rein ungarndeutsche Läden, Handyshops, Reisebüros und Gebrauchtwagenhändler. Bei den Ungarndeutschen heißt selbst die dritte Generation der hier geborenen Kinder mit Vornamen Piroschka oder Istvan.
In deren Fenstern hängt die ungarische nebst der deutschen Flagge. Stirbt einer von denen, wird er selbstverständlich nach Budapest überführt und dort begraben.
Natürlich sind alle katholisch. Um das zu zeigen, tragt jeder ein großes Kreuz um den Hals, die Frauen meist noch eine symbolische Nonnentracht, wenn die - natürlich nur in Begleitung ihrer Männer - aus dem Haus gehen.
Männliche ungarndeutsche Jugendliche haben in der Regel nur den Hauptschulabschluss und keine Berufsausbildung, da sie ausschließlich damit beschäftigt sind, über die Ehre ihrer Schwester zu wachen, damit die nicht aus Versehen einen Protestanten oder Moslem heiraten. Aber sie sind sehr hilfsbereit. Wenn ich auf die Straße gehe, kommt sofort eine Handvoll ungarndeutscher Jungs an und fragen , ob ich ein Problem habe.
Natürlich geht ein richtiger katholischer ungarndeutscher Mann nicht in ein Kneipe, wo Deutsche sind, sondern er trifft sich mit seinesgleichen irgendwo ein einem heruntergekommenen Stadtviertel in einem ungarndeutschen Kulturverein, wo man Palinka trinkt und Polka und Zigeunermusik hört.
Claudia Roth hat eine teures Ferienhaus am Plattensee und erzählt in den Talkshows davon, dass Katholizismus Frieden bedeutet.
