Magdalena61 hat geschrieben:Wenn der Mensch seine Identität als eigenständige Person verlieren würde, nicht mehr sündigen und keine negativen Gefühle mehr empfinden KÖNNTE, dann würde etwas Wesentliches fehlen, das ihn als Individuum kennzeichnet. Er würde sich nicht mehr wiedererkennen.
Deshalb denke ich: Er KANN all das noch, er KANN sündigen oder negative Gefühle hegen, er kann sich auch von Gott abgrenzen, aber er WILL oder BRAUCHT das alles nicht mehr.
Wir sind ja in einem extrem spekulativen Gebiet gelandet. Auch die Bibel redet wenig darüber (1. Joh 3,2: es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden).
Das Problem sehe ich darin, dass Du einen für mich durchaus verständlichen Wunsch äußert. Aber was kann man logisch ableiten?
Wenn im Himmel nicht gesündigt werden kann, ist das Hegen von negativen Gefühlen eine Folter.
Also unser persönliches-So-Sein würde verständlicherweise uns automatisch angemessen bestrafen. Da bräuchte man nicht einmal Himmel und Hölle für diesen Mechanismus.
Logisch zwingend halte ich folgendes:
Unsere "Identität" ist so oder so für die Katz. So hart wie's klingt. Wenn wir Trillionen Jahre leben, würde unser "Jetziges Ich" unser "späteres Ich" nicht einmal mehr in Ansätzen wiedererkennen. Mein Ich, das eine Schultüte getragen hat, würde bereits nicht mein "aktuelles Ich" wiedererkennen. Also nicht vom Äußeren, sondern vom "Wesen" her, von der Art her.
(setzt voraus, dass es etwas Zeit-Ähnliches gibt. Wenn nicht, ist aber eh aus mit der "Identität" da diese nur über zeitliche Abläufe bewusst wird.)