Samantha hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:Den Status der meisten Nichtchristen hier würde ich als "vorsätzlich beibehaltene Ignoranz" bezeichnen. Man redet vehement, doch entschlossen um den heißen Brei herum.
Wenn ein Nichtchrist sich mit anderen über Religion/Gott, dann kritisch, - es fällt ihnen schwer zu glauben. Sie haben keine Hoffnung, verlieren daher angeblich nichts ... sind vielleicht neidisch oder haben unterdrückte Angst, suchen Erklärungen, denn ansonsten würden sie doch nicht so intensiv fragen.
Meine Worte waren nicht als Negativ- Wertung gemeint, sondern als Feststellung.
Es ist ein Phänomen für mich: Da beschäftigen sich Menschen mit Glaubensfragen und biblischen Inhalten, und gleichzeitig beteuern sie ihren Unglauben.
Magdalena61 hat geschrieben:Wenn du Menschen zurücklassen musst, die dich noch brauchen und niemand dich ersetzen kann. DAS ist schlimm.
Das kann ein großes Problem sein, wenn man Kinder hat oder, wenn man noch nicht weiß, es aber wissen will, was wird sein ... danach?
Ja. Ich bin eines der alleine gelassenen Kinder, obwohl ich bereits (gerade mal) 17 Jahre alt gewesen war, als meine Mutter starb. Vater (zum Zeitpunkt des Todes meiner Mutter 43 Jahre alt) war auch nicht anwesend, meistens... er lebte und arbeitete auf dem schwarzen Kontinent und konnte bwz. wollte sich aus bestimmten Gründen nicht verändern. Eine Rückkehr nach Deutschland mit dem Ziel, hier wieder erwerbstätig zu werden, wäre wenig sinnvoll gewesen. Außerdem stand er selbst unter Schock und konnte uns keine emotionale Unterstützung geben.
So genossen meine Geschwister (11, 14, 18) und ich mehr oder weniger den größten Teil des Jahres über den Status von Vollwaisen.
Das Nest, welches in den Jahren davor bereits teilweise baufällig und manchmal recht zugig gewesen war, war mit einem Mal weggebrochen. Völlig unerwartet. Man wollte uns auseinanderreißen, weil meine Geschwister noch minderjährig und meine ältere Schwester und ich den ganzen Tag beim Arbeiten waren-- Vorschriften. Wir protestierten und wollten zusammen bleiben. Dank einer Verwandten, die in der Nähe wohnte und versprach, öfter mal vorbei zu schauen, konnten wir das durchsetzen.
Meine ältere Schwester zog ein gutes halbes Jahr später aus-- daraufhin waren drei Minderjährige alleine im Haus. Jetzt war
ich dran, die Reste des zerschlissenen Nestes mit aller Kraft festzuhalten und eine veränderte Familienidentität zu kreieren.... für meine jüngeren Geschwister. Wir verhielten uns ganz unauffällig, damit keiner merkte, das ich noch nicht 18 war.
Wir haben uns dann so durchgekämpft.
Ich glaube, meine Mutter hatte es nicht so richtig mitgekriegt.... hoffentlich, wie schlecht es um sie stand. Sie fiel dann irgendwann ins Koma, aus dem sie nicht mehr erwachte.
Und WEIL ich das erlebt habe und weiß, wie man sich dabei fühlt, und wie schwer das ist, fürchte ich nichts
mehr, als meine Kinder zu früh alleine lassen zu müssen. Sie haben nur mich.
Wer sich nicht um Angehörige sorgen muss, für den kann es eine Befreiung sein, das Leben loszulassen; nicht mehr daran zu hängen; im Jetzt zu leben, versöhnt mit seiner Vergangenheit, mit Gott und der Welt.
LG