Wahrnehmung bedeutet doch "sich etwas bewusst sein" auch wenn man nicht in der Lage ist, das Wahrgenommene zuzuordnencloss hat geschrieben:Die Frage ist, ob man dann bewusst merkt, dass man wahrnimmt - ich meine, nein.Salome23 hat geschrieben:Du kannst diesen Nebel nur nicht zuordnen, aber wahrnehmen kannst du ihn auch ohne Maßstab.
Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
#151 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
#152 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Es gibt auch subliminale Wahrnehmung. Das ist Wahrnehmung die nicht unser Bewusstsein erreicht - aber gerade deswegen unsere Entscheidungen massiv beeinflusst. Ein weites Feld um Menschen zu manipulieren. Such mal auf Youtube nach Videos von Derren Brown. Hier ein harmloses Beispiel - es gibt da aber echt krasse Sachen, die er mit Leuten auf dieser Ebene anstellt. Das meiste leider nur in Englisch.Salome23 hat geschrieben:Wahrnehmung bedeutet doch "sich etwas bewusst sein" auch wenn man nicht in der Lage ist, das Wahrgenommene zuzuordnen
#153 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Hier noch eines das was mit Farbsehen zu tun hat. Derren Brown vertauscht - so nebenbei - die Farben in der Wahrnehmung seiner Gesprächspartnerin aus.
- Savonlinna
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#154 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Andreas hat geschrieben:Timothy Leary hat in den 60er Jahren solche Experimente in Isoloationstanks gemacht. Damit kommt unser Hirn nicht gut klar.Savonlinna hat geschrieben:Ich meinte das radikaler.
Ich spreche von einem Zustand, der nie vorkommt in unserer Natur.
Es ist also nur ein Gedankenexperiment.
Wenn ich weder Baum noch Nicht-Baum identifiziere, weder Ich noch Nicht-Ich, dann bricht die ganze Natur für mich in ein Nichts zusammen, und mich reißt es mit.
Worauf du hinaus willst, ist mir allerdings nicht so recht klar.
Der Thread heißt "Sein und Wahrnehmung".
Ich hatte mir die sinnliche Wahrnehmung vorgenommen und dargelegt, dass sie immer nur einen Teil fokussiert, nie etwas Ganzes.
Das hat zur Folge, dass ich zumindest im Moment einen Pilz auf seine Essbarkeit reduziere.
Die Wahrnehmung ist also nicht wertfrei. Giftige Pilze bekommen einen geringeren Wert als essbare.
Ich habe dann versucht, das auf eine Grundstruktur des Menschen zurückzuführen:
der Mensch denkt in Gegensätzen: wenn er "rot" manisch bevorzugt, dann ist jede andere Farbe nicht-rot.
Wahrnehmung scheint also von Interessen gesteuert zu sein.
Und dann mein Gedankenexperiment: was wäre, wenn der Mensch nicht mehr in Gegensätzen denken würde. Was geschähe dann.
Und da wurde mir dann klar, jedenfalls mir, dass dann für uns alles zusammenbrechen würde.
Der Gegensatz ist der Basis-Stoff, aus dem unser Wahrnehmen gemacht ist.
Aber so wichtig ist dieses Gedankenspiel zur Zeit nicht.
Wird es erst später vielleicht.
#155 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Und hier noch ein Beispiel das genau das Umgekehrte zeigt. Nicht das, was ich will (essbarer Pilz) beeinflusst die Wahrnehmung sondern die (subliminale) Wahrnehmung steuert, was ich will - selbst wenn ich es nicht will.
#156 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Das wäre gleichbedeutend mit einer Aussortierung von Themen-Bereichen - denn unter "Gehalt" verstehst Du nicht "das, was ist/sein kann", sondern "das, was davon methodisch fassbar ist".SilverBullet hat geschrieben:Mag sein, es ist aber sehr vernünftig zuerst auf Gehalt zu warten, bevor man ein Urteil fällt.
Üblicherweise sind sie in sich schlüssig, aber eben in der PRaxis nicht nachprüfbar, weil es theoretische Aussagen sind.SilverBullet hat geschrieben:Sind „philosophische Aussagen“ sehr risikobehaftet?
Nein - man muss nicht gleich unterschreiben. - Aber man kann erkennen, welches Angebot methodisch beherrschbar ist und welches nicht.SilverBullet hat geschrieben:Wenn du einem Angebot begegnest, unterschreibst du dann bevor du weisst, worum es geht?
Verstehst Du NICHT richtig. - Das "Sein" (Du nennst einen Ausschnitt davon "Realität") ist das Zentrum (oder sollte es zumindest sein) - allerdings kann es um "Sein" gehen, das nicht naturwissenschaftlich-methodisch verwaltbar ist.SilverBullet hat geschrieben:Wenn ich das richtig verstehe, sind „philosophische Fragen“ Zusammenhänge, die rein über das Denken verwaltet werden, ohne Rücksicht auf eine Verbindung zu Realität (bzw. es wird nicht als zentral wichtig angesehen).
"Phänomen" wird auch metaphysisch verwendet.SilverBullet hat geschrieben:Achtung: immer an die „kranke Methodik“ denken: zuerst einmal sind es kein Phänomene
Nein - sondern dass es "Sein" ("Realität"?) geben kann, das nicht falsifizierbar ist.SilverBullet hat geschrieben:Verstehe ich es richtig: du sagst dass eine Glaubens-Behauptung eine Denktäuschung ist?
Dazu gibt es sehr wohl Aussagen metaphysischer Philosophen - richtig ist, dass Deine Frage nicht mit naturwissenschaftlicher Methodik beantwortbar ist.SilverBullet hat geschrieben:Was „Geist“ sein soll, ist damit nicht beantwortet.
Wie das "technisch" geht, kann ich Dir auch nicht sagen. - Dass aber etwas "von außen" wirkt, ist eine Erfahrung verschiedenster Kulturen seit Jahrtausenden. - Man spürt ein "Sein", ohne die Art der Wahrnehmung naturwissenschaftlich analysieren zu können (gar zu wollen).SilverBullet hat geschrieben:Wie aber soll es möglich sein, dass die Wahrnehmung von „christlichen Inhalten“ von aussen angeregt wird?
Sollte man Wahrnehmung (im weiteren Sinne des Wortes) als Autosuggestion bezeichnen, weil man Autosuggestion besser wissenschaftlich analysieren kann? - "Sein" = das, was man methodisch in den Griff kriegt? - "Sein" als abhängige Größe von Wahrnehmung?
Das ist überall so - wenn Sprache nicht auf Inhalte trifft, ist sie Hülse ohne Gehalt.SilverBullet hat geschrieben:Hat man es nicht „erlebt“, dann ist das Wort soviel wert wie „Rot“ für jemanden, der noch nie „Farben gesehen“ hat.
Weil sie - wie der Name schon sagt - für die "Natur" zuständig ist. - Naturwissenschaft kann allenfalls ein Szenario entwickeln, wie die genannten Fragen zu beantworten wären, wenn ihre Antwort rein inner-naturlicher Gestalt wären. - Wenn nicht, dann nicht.SilverBullet hat geschrieben:Warum sollten die Naturwissenschaften zu diesen Fragen nichts beitragen können?
Die Wahrnehmung soll schauen, wieviel sie vom "Sein" aufnehmen kann.SilverBullet hat geschrieben:Die Wahrnehmung soll Inhalte aufbauen, die über die eigenen Möglichkeiten hinausgehen
Bingo - naturwissenschaftliche Wahrnehmungs-Techniken sind dafür ungeeignet.SilverBullet hat geschrieben: die Wahrnehmungstechnik gibt das in keiner Weise her.
Das kann er eh nicht - in der Naturwissenschaft gilt das Gebot des methodischen Atheismus - und das ist richtig so.SilverBullet hat geschrieben:Wie soll ein Natur-Wissenschaftler etwas über „Geist“ sagen können
Aus seiner naturwissenschaftlichen Warte ist das richtig (das hätte ich ihm schon vorher sagen können).SilverBullet hat geschrieben:übrigens hat im Jahr 2015 ein bekannter Neurowissenschaftler gesagt, dass wir im Zusammenhang mit dem Gehirn, nicht von einem kontrollierenden, immateriellen „Geist (?)“ ausgehen sollten
Umgekehrt - das Gehirn ist ein Instrument/Mittler des Geistes.SilverBullet hat geschrieben:Wenn das Gehirn nicht auf „Geist“ einwirkt
Das weiss ich nicht. - Rein spekulativ glaube ich, dass es irgendwo eine Verbindung gibt zwischen Materie und Geist - ob das im Planckraum ist oder epigenetisch abgeht, weiss ich natürlich nicht. - Frag mal Hans Peter Dürr, was er dazu meint - er ist Naturwissenschaftler.SilverBullet hat geschrieben:Wie wird die Verbindung zwischen Gehirn und „Geist“ aufrecht gehalten
Nicht der Geist wird beeinflusst, sondern sein "Durchkommen" kann möglicherweise beeinflusst werden. - Wenn Du eine Flüssigkeit und ein Sieb hast, wird die Flüssigkeit nicht dadurch beeinflusst, dass das Sieb zu fein ist.SilverBullet hat geschrieben:„Geist“, der Materie erschafft, wird von Fehlfunktionen des Gehirns beeinflusst – bist du sicher?
Das ist meine Vermutung - insofern, als dass Geist im Dasein irgendwie reinkommen muss.SilverBullet hat geschrieben:„Geist“, der über der Materie steht, bracht einen kompliziert, exakt ablaufenden Zellhaufen mit elektrischer Aktivität zum „Andocken“?
Was hat das mit Grundsatzfragen zu tun? - Außer, dass die nächste Frage sein müsste, wo dieser Möglichkeitsumfang herkommt. - Und da sagt die Wissenschaft: aus sich selbst. - Andere sagen: nein, nicht aus sich selbst. - Beide Versionen sind nicht falsifizierbar.SilverBullet hat geschrieben:Hast du eine Vorstellung, wie gigantisch der Möglichkeitsumfang des Gehirns ist?
Ganz und gar nicht. - Das ist nur dann schwammig, wenn man methodisch mit Instrumenten rangeht, die hier nicht greifen.SilverBullet hat geschrieben:Ich denke, du merkst selbst, wie schwammig es plötzlich wird, wenn die Verbindung zur Realität hinterfragt wird.
Wenn Du in die Literatur der letzten Jahrtausende gehst, wirst Du viele hoch-intelligente und logisch schlüssige Ausführungen zu diesem Thema finden - die naturgemäß nicht naturwissenschaftlich überprüfbar sind - wie auch?
Versuche mal, andere Parameter zu finden. - Lies mal in wiki den kleinen Abschnitt (Stichwort: Friedrich Ast/Hermeneutischer Zirkel)SilverBullet hat geschrieben:Genau diese Verbindung wäre aber zentral wichtig, damit ein „spirituelles Konstrukt“ für mich eine vernünftige Basis mit hoher Qualität bekäme.
Da hast Du wahrscheinlich recht - deshalb der Versuch einer Zusammenfassung des obigen Gesprächs mit SilverBullet im Sinne des Thread-Themas.Andreas hat geschrieben: Das ist unglaublich nett - und unglaublich disziplinlos.
Aus meiner Sicht baut sich - wie üblich - eine unüberwindbare Hürde auf, die darin besteht, dass "Sein" (also etwas, was "ist"/sein kann) (so gut wie) ausgeschlossen wird, wenn es sich der methodischen Greifbarkeit und der klaren Definition (also der Wahrnehmungs-Techniken) entzieht.
Gleichzeitig ist das, was sich hier der Greifbarkeit entzieht, etwas, was seit Jahrtausenden fester Bestandteil menschlichen Empfindens und inneren Erkennens ist. - Deshalb die Frage in die Runde:
Hand aufs Herz: Würdet Ihr die Möglichkeit eines "Seins/Phänomens/nennt, wie Ihr's wollt" einräumen, selbst wenn es nach naturwissenschaftlicher Methodik nicht greifbar ist?
Zuletzt geändert von closs am So 27. Sep 2015, 20:02, insgesamt 1-mal geändert.
#157 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
WISSENSCHAFT IST EIN SCHIZOPHRENER BEGRIFF, DIE LIEBE VON GOTT UND TEUFEL.
DAS FUNDAMENT DER DUALISTISCHEN LOGIK.
DAS WISSEN GAB ES SCHON IMMER. MAN KANN ES NICHT ERSCHAFFEN.
EGAL WIE SEHR MAN SICH BEMÜHT.
DAS WISSEN IST DER WEISHEIT ENTSPRUNGEN, LANGE BEVOR ES ERKANNT WURDE.
(WISSEN und KLUGHEIT)
Die sogenannte Wissenschaft erkennt nur das Wissen, aber kann es nicht erschaffen!
DAS FUNDAMENT DER DUALISTISCHEN LOGIK.
DAS WISSEN GAB ES SCHON IMMER. MAN KANN ES NICHT ERSCHAFFEN.
EGAL WIE SEHR MAN SICH BEMÜHT.
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- Savonlinna
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#158 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Halman hat geschrieben:Savonlinna hat geschrieben:Das ist richtig, das habe ich geschrieben.Salome23 hat geschrieben:@closs
Kurze Bemerkung zu deinem obigen post: zwei Zitate (9+10tes) von Sa-linna wurden mit meinem Namen besetzt , ich hab das nicht geschrieben...
Aber wenn closs das nicht sofort korrigiert, müsste ein lieber Mod oder Admin das machen.
Erledigt.
Danke!

- Savonlinna
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#159 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Woher weißt Du das denn jetzt schon?closs hat geschrieben:Da hast Du wahrscheinlich recht - deshalb der Versuch einer Zusammenfassung des obigen Gesprächs mit SilverBullet im Sinne des Thread-Themas.Andreas hat geschrieben: Das ist unglaublich nett - und unglaublich disziplinlos.
Aus meiner Sicht baut sich - wie üblich - eine unüberwindbare Hürde auf, die darin besteht, dass "Sein" (also etwas, was "ist"/sein kann) (so gut wie) ausgeschlossen wird, wenn es sich der methodischen Greifbarkeit und der klaren Definition (also der Wahrnehmungs-Techniken) entzieht.
Wir sind allerhöchstens bei Punkt B, und Du meinst, Du kennst schon das Thread-Ergebnis von Z.
Jetzt stelle ich Dir mal eine Frage, closs, von deren Beantwortung mein weiteres Mitmachen abhängt:
Wozu hast Du diesen Thread eröffnet?
Was ist dabei Dein Ziel?
Was also willst Du selber erreichen, und welche Funktion haben dabei andere hier mitschreibende User für Dich?
#160 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung
Das war meine Schlussfolgerung aus meiner Unterhaltung mit SilverBullet. - Ich habe auch nicht gesagt "Es ist so", sondern "Es bahnt sich an" (oder "baut sich auf"). - Das ist gar nicht negativ oder gar persönlich gegenüber SilverBullet gemeint, sondern der heutzutage normale Lauf der Dinge.Savonlinna hat geschrieben:Woher weißt Du das denn jetzt schon?
Ich würde gerne rauskriegen, ob es eine Alternative zu meinem Stand der Dinge gibt, die im besten Fall besser als mein Stand der Dinge ist.Savonlinna hat geschrieben:Was ist dabei Dein Ziel?
WÜRDE sich am Ende herausstellen, dass "Sein" als nichtig zu betrachten wäre, wenn es sich der methodischen Greifbarkeit und der klaren Definition (also der Wahrnehmungs-Techniken) entzieht, wäre es keine satisfaktion-fähige Alternative. - Und deshalb wünsche ich mir eine positive Überraschung.