dieser Text beantwortet mir persönlich so manche Fragen zu diesem Thema ...
Novalis hat geschrieben: Ein Artikel auf "Sein.de" greift den Satz auf:
Die Definition von Arbeit für die Zukunft lautet: „Arbeit ist sichtbar gemachte Liebe“ (Khalil Gibran). Arbeit ist Leben, aber Leben ist nicht Arbeit, sondern Spiel. Arbeit ist das Spiel, durch welches sich unsere Liebe ausdrückt. Unsere Liebe zu uns(erem) Selbst, zu unseren einzigartigen Talenten, zur Erde und der Menschheit.
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Es heißt, viele indigene Völker hätten überhaupt kein Wort für Arbeit. Wozu auch: Das Konzept macht für sie schlicht keinen Sinn. Kochen, Handwerk, Ernte – das ist doch Leben! Und wenn wir nicht mit der gleichen Liebe das Feld bestellen, wie wir abends am Feuer singen – was für ein trauriges Leben führen wir dann?
Arbeit ist der Ausdruck unserer Liebe zu uns selbst und unser Geschenk an die Welt. Produktivität, Schöpferkraft und Kreativität sind spirituelle Qualitäten, die wir in der Natur überall erblicken können. Nichts ist produktiver und kreativer als die Schöpfung selbst.
Auch wir sind dafür geboren. Tief in unseren Herzen blüht der Wunsch nach Ausdruck, nach Erforschen und Kreation, es ist unser Wesen. Unsere Seele ist hier um sich auszudrücken, Göttlichkeit sichtbar zu machen, zu spielen, zu erfahren, zu entdecken und kreieren.
Für jeden ist es ein anderes Spiel, dass er nicht Arbeit nennt, sondern Selbstverwirklichung. Denn wir alle kommen mit einzigartigen Talenten, Fähigkeiten, Interessen und Qualitäten auf diese Welt. Wir kommen nicht hierher, um zu konsumieren, sondern um zu schenken. Um die Welt zu bereichern mit unserer Anwesenheit, um unseren schöpferischen Beitrag zu leisten, unsere Note hinzuzufügen zur ewigen Symphonie des Kosmos. Wir sind hier für Spiel, Ausdruck und Freude und tief in unseren Herzen wissen wir das – diese Sehnsucht ist keine Utopie, sie ist der Weckruf aus der Illusion.
https://www.sein.de/arbeit-ist-sichtbar-gemachte-liebe/
Aufwachen!
... weil ich selbst oft darüber nachdenke und mich frage, warum mir bei meiner ganz persönlichen Arbeit jetzt manchmal alles zu viel wird. Obwohl ich genau diese Arbeit wollte und sie in der Grundhaltung auch sehr gerne tue.
Es liegt wohl an unserem System, in dem die Arbeit am Geldwert gemessen wird. Welches einen Maßstab entwickelt hat, welche Arbeit mehr (Geld) wert sei, als eine andere.
Weil ich zuvor aus dem HartzIV-Topf lebte, war ich heilfroh, aus diesem System entlassen zu werden. Auch wenn das Ergebnis (der Geldwert) nur knapp über dem HartzIV-Satz liegt. Irgendwie bin ich dabei aber in diese Masche gerutscht, dass ich glaubte, beweisen zu müssen, dass ich das Geld wert bin. So ist das, was ich anfangs gerne tat, zur Belastung geworden. Immer wieder mit dem unbestimmten Gefühl, dem eigentlichen Anspruch nicht zu genügen.
Ich denke deshalb, dass man ein bedingungsloses Grundeinkommen nur akzeptieren kann, wenn man es nicht vom Geldwert aus betrachtet.
Das ist auch, meiner Meinung nach, der Problempunkt bei dem HartzIV-System. Man wird gezwungen, eine bestimmte Anzahl Bewerbungen zu schreiben, egal um welche Arbeit es sich handelt. Wenn man irgenwie auch nur im Ansatz neben der vorgegebenen Spur des Systems landet, wird man mit Kürzungen gezwungen, die Vorgaben einzuhalten. Urlaub, oder dass man den Ort für ein paar Tage verlässt, sind auch nur mit Erlaubnis "von oben" gestattet - und meistens überhaupt nicht gestattet. In diesem Anspruch ist man übrigens auch drin, wenn man schon arbeitet, aber wegen der Geringfügigkeit noch einen Zuschuss von der ARGE braucht. Man muss praktisch die ganze Zeit bereit sein, seinen Job zu wechseln, wenn sich eine Möglichkeit ergibt, ohne Zuschuss zu leben. Und auch die gesamte Zeit nachweisen, dass man danach gestrebt hat.
Auch wenn ich immer relativ freundliche Ansprechpartner bei der ARGE hatte, fühlte ich mich manchmal wie ein Häftling, der unter ständiger Kontrolle steht. Dabei gehörte ich fast die ganze Zeit zu den Personen, die einen Job hatte. Der nur nicht ausreichte, um davon leben zu können.
Ich bin für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Fürchte aber, dass unsere Gesellschaft dann erst einmal so weit verarmen muss, dass die Kontrolle der "Armen" zu mühselig wird und deshalb dann einfach ein Satz festgelegt wird, den jeder bekommt.