Die RKK und die Evolutionstheorie

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Anton B.
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#231 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Anton B. » Mi 9. Sep 2015, 16:46

Andreas hat geschrieben:Partei Nr. 2 (welche aber nicht für die von Nr. 3 mehrfach gemachte Unterstellung verantwortlich gemacht wird)
Genau!

Und auf was mag er dann dies beziehen? Wer ist damit gemeint?
Evolution in the sense of common ancestry might be true, but evolution in the neo-Darwinian sense -- an unguided, unplanned process of random variation and natural selection -- is not. Any system of thought that denies or seeks to explain away the overwhelming evidence for design in biology is ideology, not science.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#232 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Pluto » Mi 9. Sep 2015, 16:47

R.F. hat geschrieben:Wie ein Virus in die Erbanlagen einen Organismus eindringen und diesen innerhalb kurzer Zeit zerstören kann, sind auch künstliche Eingriffe ins Genom möglich.

Geringfügige Änderungen am Genom sind auch vererbbar.
Da ist nichts Neues dran, lieber Erwin. Seit mehr als 10'000 Jahren ist der Mensch dabei Lebewesen genetisch zu verändern und zwar mit der Zucht um gewisse Merkmale hervorzuheben. Das begann vermutlich schon mit dem Hund der nachweislich schon seit rund 30'000 Jahren von Menschen gehalten werden.

R.F. hat geschrieben:Positive substantielle Veränderungen von Arten wurden bisher nicht beobachtet.
Wie würdest du die Laktosetoleranz einordnen? Als positiv oder eher negativ?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Andreas
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#233 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Andreas » Mi 9. Sep 2015, 16:49

@AntonB
Mein Englisch ist wirklich nicht so toll. Nimm doch bitte die deutsche Übersetzung, sonst vertue ich mich sprachlich, vielleicht habe ich es eben auch schon getan, weil ich da den Kontext nicht auf die Reihe kriege.
Aus welchem Absatz stammt denn dieses Zitat von dir?
Anton B. hat geschrieben:Und wen repräsentiert das hier?

Evolution in the sense of common ancestry might be true, but evolution in the neo-Darwinian sense -- an unguided, unplanned process of random variation and natural selection -- is not.

Anton B.
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#234 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Anton B. » Mi 9. Sep 2015, 17:19

Die erste Frage bezog sich hier drauf (Markierung wieder ergänzt):

Die Evolution im Sinn einer gemeinsamen Abstammung (aller Lebewesen) kann wahr sein, aber die Evolution im neodarwinistischen Sinn - ein zielloser, ungeplanter Vorgang zufälliger Veränderung und natürlicher Selektion - ist es nicht.

Die zweite hat einfach nur den folgenden Satz dazugenommen und markiert:

Die Evolution im Sinn einer gemeinsamen Abstammung (aller Lebewesen) kann wahr sein, aber die Evolution im neodarwinistischen Sinn - ein zielloser, ungeplanter Vorgang zufälliger Veränderung und natürlicher Selektion - ist es nicht. Jedes Denksystem, das die überwältigende Evidenz für einen Plan in der Biologie leugnet oder weg zu erklären versucht, ist Ideologie, nicht Wissenschaft.
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#235 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Andreas » Mi 9. Sep 2015, 17:36

Ah, ok. Dann habe ich mich oben bei deiner 1. Frage tatsächlich vertan. :oops:

Die Evolution im Sinn einer gemeinsamen Abstammung (aller Lebewesen) kann wahr sein, aber die Evolution im neodarwinistischen Sinn - ein zielloser, ungeplanter Vorgang zufälliger Veränderung und natürlicher Selektion - ist es nicht.
Partei 3 - weil Schönborn sich auf die Unterstellung der Partei 3 in Absatz 1 bezieht. Die Partei 3 nutzt hier die aktuelle wissenschaftliche Version von Partei 2 für ihre (Partei 3) ideologischen Zwecke um in ihrer Unterstellung der RKK die gesamte Evolutionstheorie unterzujubeln. Dagegen wehrt sich Schönborn. Gemeinsame Abstammung (Partei 2) übernimmt die RKK - Zufall (Partei 2) nicht (weil jeder Mensch von Gott gewollt ist).

Zu deiner 2. Frage:
Die Evolution im Sinn einer gemeinsamen Abstammung (aller Lebewesen) kann wahr sein, aber die Evolution im neodarwinistischen Sinn - ein zielloser, ungeplanter Vorgang zufälliger Veränderung und natürlicher Selektion - ist es nicht. Jedes Denksystem, das die überwältigende Evidenz für einen Plan in der Biologie leugnet oder weg zu erklären versucht, ist Ideologie, nicht Wissenschaft.
"Jedes Denksystem" ... "leugnet oder weg zu erklären versucht, ist Ideologie, nicht Wissenschaft." bezieht sich auf Partei 3
"die überwältigende Evidenz für einen Plan in der Biologie" ist Partei 1 geschuldet > Römerbrief 1,18-22 und der Tatsache, dass viele Menschen glauben, dass "da noch was ist".

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#236 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Anton B. » Mi 9. Sep 2015, 17:54

Andreas hat geschrieben:Ah, ok. Dann habe ich mich oben bei deiner 1. Frage tatsächlich vertan. :oops:
OK.

Andreas hat geschrieben:
Die Evolution im Sinn einer gemeinsamen Abstammung (aller Lebewesen) kann wahr sein, aber die Evolution im neodarwinistischen Sinn - ein zielloser, ungeplanter Vorgang zufälliger Veränderung und natürlicher Selektion - ist es nicht.
Partei 3 - weil Schönborn sich auf die Unterstellung in Absatz 1 bezieht. Die Partei 3 nutzt hier die aktuelle wissenschaftliche Version von Partei 2 für ihre (Partei 3) ideologischen Zwecke um in ihrer Unterstellung der RKK die gesamte Evolutionstheorie unterzujubeln. Dagegen wehrt sich Schönborn. Gemeinsame Abstammung übernimmt die RKK - Zufall nicht, weil jeder Mensch von Gott gewollt ist.
  1. Was ist "die gesamte Evolutionstheorie"? Welches ist der problematische Teil, mit dem Gruppe 3 über den "ziellosen, ungeplanten Vorgang zufälliger Veränderung und natürlicher Selektion" hinausgeht?
  2. Warum ist "die Evolution im neodarwinistischen Sinn - ein zielloser, ungeplanter Vorgang zufälliger Veränderung und natürlicher Selektion" nicht wahr?
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#237 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von closs » Mi 9. Sep 2015, 18:06

Andreas hat geschrieben: Evolution und Schöpfung sind für die RKK vereinbar, wenn die RKK sagt, dass Evolution und Schöpfung miteinander vollumfänglich vereinbar sind. Das tut die RKK nicht.
Soviel ich weiss, schon. Eben in dem Sinne, dass man den Zufall INNERHALB des Evolutions-Systems anerkennt, aber dieses System als Teil von etwas Nicht-Biologischem versteht, in dem es keinen Zufall gibt.

Andreas hat geschrieben: 1. Eine religiöse Partei: Der Papst, Schönborn und die RKK
2. Die redlichen Naturwissenschaftler mit ihrer Evolutionstheorie
3. Ideologen, welche die Evolutionstheorie der 2. Partei für ihre Ideologie/Weltanschauung missbrauchen (Die Urheber der mehrfach angesprochenen unredlichen Unterstellung)

Alle drei Parteien lassen sich in Schönborns Text problemlos identifizieren. Sein Kommentar und die Begriffe "Ideologie" und "Dogma" "unwissenschaftlich" sind an Partei Nr. 3 gerichtet nicht an Partei Nr 2.
Genau so ist es.

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#238 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Andreas » Mi 9. Sep 2015, 18:07

Anton B. hat geschrieben:Was ist "die gesamte Evolutionstheorie"?
Die aktuelle von der Naturwissenschaft (Partei 2) erforschte (Juli 2005 aber daran hat sich bis heute wohl nichts entscheidendes geändert.)
Anton B. hat geschrieben:Welches ist der problematische Teil, der über den "ziellosen, ungeplanten Vorgang zufälliger Veränderung und natürlicher Selektion" hinausgehen soll?
Von "darüber hinausgehen" lese ich in deinem Zitat von Schönborn jetzt nichts.

Mutation durch Zufall ist doch ein wesentlicher Teil in der Evo von (Partei 2). Das bestreite weder ich noch Schönborn - aber diesen Teil der Evo will sich die RKK (Partei 1) nicht von den Ideologen (Partei 3) in ihre Glaubensgrundsätze hineinmogeln lassen - durch ihre Unterstellung.

Mir war das so, beim ersten Lesen vollkommen klar. Kurt wohl auch und Savonlinna geht ebenfalls von 3 Parteien aus, wenn ich sie richtig verstanden habe.

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#239 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von closs » Mi 9. Sep 2015, 18:24

Anton B. hat geschrieben:Warum ist "die Evolution im neodarwinistischen Sinn - ein zielloser, ungeplanter Vorgang zufälliger Veränderung und natürlicher Selektion" nicht wahr?
"Neodarwinistisch" wird von SChönborn weltanschaulich gemeint - so wie auch "kreationistisch" weltanschaulich gemeint ist.

INNERHALB der ET (also unter rein biologischen Aspekten) ist ein zielloser, ungeplanter Vorgang zufälliger Veränderung und natürlicher Selektion selbstverständlich richtig - das sieht meines Wissens die RKK genauso. - Aber: Dieses System ist Teil eines übergeordneten Systems ("Gott"), in dem es keinen Zufalls gibt.

Gibt es nicht auch in der Naturwissenschaft Fälle, bei denen INNERHALB eines begrenzten Raums der Zufall regiert?

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#240 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Andreas » Mi 9. Sep 2015, 18:26

closs hat geschrieben:Soviel ich weiss, schon. Eben in dem Sinne, dass man den Zufall INNERHALB des Evolutions-Systems anerkennt, aber dieses System als Teil von etwas Nicht-Biologischem versteht, in dem es keinen Zufall gibt.
Schöborn scheint dies in seinem Kommentar wohl anders zu sehen als du und belegt das mit Zitaten der Kommission und des Papstes Benedikt XVI.
Schönborn hat geschrieben:Im Hinblick auf den weit verbreiteten Missbrauch der Botschaft Johannes Pauls II. über die Evolution aus dem Jahr 1996 warnt die Kommission, dass „die Botschaft nicht als umfassende Bestätigung aller Evolutions-Theorien - einschließlich jener neo-darwinistischer Provenienz, die ausdrücklich jede kausale Rolle der göttlichen Vorsehung bei der Entwicklung des Lebens im Universum leugnen - aufgefasst werden kann“. Weiter stellt die Kommission fest, dass „ein zielloser evolutionärer Prozess - der sich außerhalb der Grenzen der göttlichen Vorsehung abspielt - einfach nicht existieren kann“. In der Predigt bei seiner Amtseinführung vor wenigen Wochen hat Benedikt XVI. ausgerufen: „Wir sind nicht das zufällige und sinnlose Produkt der Evolution. Jeder von uns ist Frucht eines Gedankens Gottes. Jeder ist gewollt, jeder ist geliebt, jeder ist gebraucht“.
Deswegen wehrt er sich doch gegen die Unterstellung von Partei 3.

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