NIS hat geschrieben:Analog stellt sich mir heute, wenn ich durch die Stadt gehe, die Frage, "Wer ist Wer?"
Diese Frage kannst du immer nur von deinem eigenen Hintergrund beantworten. Wenn du glaubst, eine Antwort darauf gefunden zu haben, gibt diese Antwort im Grunde hauptsächlich eine Antwort auf die Frage: "Wer bin ich?"
Als Kind hatte ich eine Bücherreihe geschenkt bekommen ...
Das ist genau der Schlüssel zu dieser Frage. Die Antwort liegt in dem ganz persönlichen Lebenshintergrund. Welche besonders dadurch geprägt wird, was man als Kind gelehrt bekam. Aber auch spätere Erfahrungen, ob gut oder nicht gut, prägen den Menschen. Man lernt eben nie aus, bis zum Lebensende. Nach der vorgegebenen Frage ist ein bestimmter Mensch am Anfang des Lebens, sowie irgendwo mittendrin und am Ende seines Lebens unterschiedlich.
Es scheint so, als hätte jedes Wesen sein Geheimnis, seine geheime Identität, seinen geheimen wahren Namen.
Geheim ist es nicht nur für die "Anderen", sondern auch für den Menschen selbst. Der eine einzige richtige Namen kann bestenfalls Gott bekannt sein. Weil Menschen untereinander nur immer eine kleine Facette der Identität eines Menschen erkennen können.
Aber warum versteckt selbst Gott sein Angesicht hinter vielen Körpern und vielen Namen?
Weil er sich selbst den Menschen erkenntlich machen will, in den Grenzen, in denen sich dieser Mensch befindet. Der Name, den ein Mensch von Gott glaubt zu kennen, ist quasi die Offenbarung Gottes für den Einzelnen.
Kein Mensch kann einen Menschen oder gar Gott in seiner Ganzheit erkennen.
Darum ist es eigentlich müßig, pauschal darüber nachzudenken, wer denn nun wer sei. Man kann bestenfalls darüber nachdenken, wozu, weshalb, warum ein Mensch (oder eine Gruppe Menschen) etwas tut, was er tut. Das ist aber nur dann nützlich, wenn es dazu dient, Menschen als den Nächsten zu erkennen. Nicht als Abklatsch eines Bildes, in einer Norm, die man sich vom Menschen allgemein gebildet hat. Sondern mehr als ein Individuum.