Aber ohne Ergebnisoffenheit kannst du das Label "Wissenschaftlichkeit" knicken.closs hat geschrieben:Alle Perspektiven sind "Opfer" ihrer Prämissen - da wirst Du keine großen Unterschiede finden.sven23 hat geschrieben:Ich würde aber sagen, daß eine Perspektive, die ohne Dogmen auskommt, die die Ergebnisoffenheit eleminieren, die besseren Karten hat.
Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?
#71 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#72 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?
Dann gäbe es auch keine HKM-Wissenschaft - auch HKM arbeitet nur in Modellen. - So kommen wir nicht weiter.sven23 hat geschrieben:Aber ohne Ergebnisoffenheit kannst du das Label "Wissenschaftlichkeit" knicken.
- Savonlinna
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#73 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?
Münek hat geschrieben:closs hat geschrieben:Es wurde im entsprechenden Thread mehrfach belegt - aber darum ging es mir hier nicht. - Hier geht es darum, dass die wissenschaftliche Modell-Sprache vom "Volk" als real verstanden wird. - Insofern sind mediale Verbreitungen von wissenschaftlichen Modell-Ergebnissen unfair, weil damit irregeführt wird.Münek hat geschrieben:Kannst Du das belegen?
Wie gehabt. Du behauptest viel. Aber wenn man dich um Belege bittet, wird es duster. Dann kommt meistens nix.
Ach, da kam schon eine Menge an Belegen.
Nur muss man sie auch verstehen können. Es hilft der beste Beleg nichts, wenn der Empfänger ihn nicht erkennt.
Manches gehört auch einfach zur Allgemeinbildung. Also das, was man "belegt" haben möchte, ist im Prinzip jedem bekannt, der sich mit Wissenschaft auseinandersetzt ->
Das, wofür Du Belege forderst, wird in den Schulen - zumindest in Gymnasien und Stadtteilschulen - so ab der 9. Klasse behandelt.Münek hat geschrieben:closs hat geschrieben: Um es mal etwas überspitzt zu sagen:
Die Menschen verstehen nicht, dass es einen "historisch" genannten Jesus gibt, der eine Naherwartung hatte - und einen "kanonisch" genannten Jesus gibt, der keine Naherwartung hatte - und einen "narrativ" genannten Jesus gibt, der auch keine Naherwartung hatte - ....
Kannst Du das belegen? Oder ist dies nur mal wieder eine Deiner Behauptungen?
Da kriegen die Schüler Paper zum Mitnehmen nach Hause, wo das Wesen narrativer Texte erläutert wird. Das müssen sie in den Klausuren dann anwenden können.
Dazu gehört, den Unterschied zwischen Sachtexten und dichterischen Texten zu verstehen.
Und dazu gehört: den Unterschied zwischen einer realen Figur und einer rekonstruierten Figur bzw. einer narrativ vermittelten Figur zu erkennen.
Das andere, worauf closs anspielt, ist allerdings schwieriger zu belegen, wenn man nicht regelmäßig in literarischen Foren mitliest.
Da gibt es seit den letzten ca 25 Jahren in der Rezeption literarischer Texte ein Phänomen, das schon sehr erstaunlich ist:
es wird die Literatizität dichterischer Texte nicht mehr begriffen. Man liest wörtlich.
Beispiel:
In einem (phantastischen) Roman wird das Schnappgeräusch einer Tür beschrieben, zwischen zwei Räumlichkeiten - vor dem die Protagonisten sich erschrecken.
Der eine Leser sagt: Durch das Schnappgeräusch wird markiert, dass die Protagonisten eine Räumlichkeit betreten, die für sie eine neue Welt bedeutet.
Der andere Leser sagt: Q-u-a-t-s-c-h. Meine Tür macht auch zu Hause ein Schnappgeräusch. Und das bedeutet nie, dass ich eine neue Welt betrete.
Der Autor hat das Schnappgeräusch nur darum erwähnt, weil die Tür in dem Moment halt geschnappt hat.
Leser zwei liest einen Roman wie eine Beschreibung des Alltags. Die Möglichkeit, dass ein Schriftsteller die uralte Tradition von Dingsymbolen benutzt, wird geleugnet, weil sie im Alltag nicht vorkommt.
Das wirkt sich dann auch auf das wissenschaftliche Verstehen aus.
Die Literaturanalyse hat Fachausdrücke entwickelt, in denen mögliche Interpretationen dargestellt werden.
Der Laie kann das Modellhafte daran nicht erkennen und meint, der Interpret habe das Werk selber beschrieben.
Oder er meint gar, er habe historische Figuren statt literarischer Figuren beschrieben.
Zuletzt geändert von Savonlinna am Sa 29. Aug 2015, 14:16, insgesamt 1-mal geändert.
#74 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?
Selbstverständich gibt es die, wenn sie ergebnisoffen arbeitet. Denn es gilt immer noch:closs hat geschrieben:Dann gäbe es auch keine HKM-Wissenschaft - auch HKM arbeitet nur in Modellen. - So kommen wir nicht weiter.sven23 hat geschrieben:Aber ohne Ergebnisoffenheit kannst du das Label "Wissenschaftlichkeit" knicken.
"Erhebt die Methode der Interpretation den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit, so muss sie den Standards wissenschaftlichen Vorgehens genügen."
Quelle
PS. ich weiß, daß ich den Link zum x-ten mal einstelle. Aber bitte, bitte tu mir den Gefallen und lies ihn auch einmal.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#75 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?
Oft geschehen - das Problem ist, dass Du ihn offensichtlich nicht verstanden hast. - Es gibt keine universale Ergebnisoffenheit, sondern nur eine Ergebnisoffenheits im Sinne des Modells und dessen Methodik.sven23 hat geschrieben: Aber bitte, bitte tu mir den Gefallen und lies ihn auch einmal.
#76 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?
Erebnisoffenheit heißt, daß man offen für Ergebnisse bleibt und nicht wie Ratzinger setzt, daß bestimmte Ergebnisse gar nicht vorkommen dürfen.closs hat geschrieben:Oft geschehen - das Problem ist, dass Du ihn offensichtlich nicht verstanden hast. - Es gibt keine universale Ergebnisoffenheit, sondern nur eine Ergebnisoffenheits im Sinne des Modells und dessen Methodik.sven23 hat geschrieben: Aber bitte, bitte tu mir den Gefallen und lies ihn auch einmal.
Das ist doch nicht so schwer zu verstehen. Dogmen haben nichts mit wissenschaftlichem Arbeiten zu tun, sie behindern oder verunmöglichen die Ergebnisoffenheit.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#77 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?
Du verwechselst nach wie vor "Prämisse/Setzung/Axiom/Dogma" mit "Modell".sven23 hat geschrieben:Erebnisoffenheit heißt, daß man offen für Ergebnisse bleibt und nicht wie Ratzinger setzt, daß bestimmte Ergebnisse gar nicht vorkommen dürfen.
#78 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?
Und du verwechselst mich mit Ratzinger. Ich setze keine Dogmen voraus.closs hat geschrieben:Du verwechselst nach wie vor "Prämisse/Setzung/Axiom/Dogma" mit "Modell".sven23 hat geschrieben:Erebnisoffenheit heißt, daß man offen für Ergebnisse bleibt und nicht wie Ratzinger setzt, daß bestimmte Ergebnisse gar nicht vorkommen dürfen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#79 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?
De facto doch. - Nur hat sich in der heutigen Monopol-Denke eine unerkannte Dogmatik derart tief verankert, dass die von mir genannten kategorialen Unterschiede gar nicht mehr wahrgenommen werden.sven23 hat geschrieben: Ich setze keine Dogmen voraus.
#80 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?
Welche denn?closs hat geschrieben:De facto doch. - Nur hat sich in der heutigen Monopol-Denke eine unerkannte Dogmatik derart tief verankert, dass die von mir genannten kategorialen Unterschiede gar nicht mehr wahrgenommen werden.sven23 hat geschrieben: Ich setze keine Dogmen voraus.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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