Der gefälschte Paulus
#41 Re: Der gefälschte Paulus
Detering vertritt in Bezug auf die Authentizität von Paulus sicher eine Außenseiterposition. Selbst der Theologe Gerd Lüdemann oder die Giorano Bruno Stiftung können ihm da nicht folgen, obwohl es auch für Deterings Position Argumente gibt.
"Doch auch an der Echtheit dieser verbliebenen Briefe sind schon im 18. Jahrhundert Zweifel aufgetaucht.
Warum etwa schreibt Paulus an die römische Gemeinde einen langen Brief, wenn er anschließend gleich selbst nach Rom reist?
Warum wendet er sich an das Bergvolk der Galater in so komplizierten Worten, dass ihn dort bestimmt keiner verstanden hat?
Warum spielt er zwischen 50 und 60 schon auf die Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 an?
Und warum tauchen die Briefe erst im 2. Jahrhundert auf?
Weshalb erwähnt ihn sonst nur die Apostelgeschichte und keine andere zeitgenössische Quelle, wenn er angeblich doch so eine überragende Persönlichkeit war?"
...
"Und so ist es nicht zu weit gegriffen, wenn man behauptet, dass der Verfasser der Apostelgeschichte, wie auch die Verfasser der Evangelien, uns unbekannte kirchliche Schriftsteller aus dem 1. und 2. Jahrhundert sind, die einen Apostel namens Paulus nicht persönlich kannten. Das, was Lukas uns über ihn und sein Wirken berichtet, sind keine Nachrichten aus erster Hand. Das gesteigerte Interesse des Verfassers an mirakulösen, wunderbaren Erzählungen, Heilungs-, Befreiungs- und Strafwundern, das „Überwiegen der Personallegende“ erweckt vielmehr den Eindruck, dass es hier um eine retrospektive Konstruktion geht, deren Form weitgehend der Rhetorik des griechischen Romans entlehnt ist und deren Absichten die moderne Kritik unzweideutig aufgedeckt hat."
Quelle
"Doch auch an der Echtheit dieser verbliebenen Briefe sind schon im 18. Jahrhundert Zweifel aufgetaucht.
Warum etwa schreibt Paulus an die römische Gemeinde einen langen Brief, wenn er anschließend gleich selbst nach Rom reist?
Warum wendet er sich an das Bergvolk der Galater in so komplizierten Worten, dass ihn dort bestimmt keiner verstanden hat?
Warum spielt er zwischen 50 und 60 schon auf die Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 an?
Und warum tauchen die Briefe erst im 2. Jahrhundert auf?
Weshalb erwähnt ihn sonst nur die Apostelgeschichte und keine andere zeitgenössische Quelle, wenn er angeblich doch so eine überragende Persönlichkeit war?"
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"Und so ist es nicht zu weit gegriffen, wenn man behauptet, dass der Verfasser der Apostelgeschichte, wie auch die Verfasser der Evangelien, uns unbekannte kirchliche Schriftsteller aus dem 1. und 2. Jahrhundert sind, die einen Apostel namens Paulus nicht persönlich kannten. Das, was Lukas uns über ihn und sein Wirken berichtet, sind keine Nachrichten aus erster Hand. Das gesteigerte Interesse des Verfassers an mirakulösen, wunderbaren Erzählungen, Heilungs-, Befreiungs- und Strafwundern, das „Überwiegen der Personallegende“ erweckt vielmehr den Eindruck, dass es hier um eine retrospektive Konstruktion geht, deren Form weitgehend der Rhetorik des griechischen Romans entlehnt ist und deren Absichten die moderne Kritik unzweideutig aufgedeckt hat."
Quelle
Zuletzt geändert von sven23 am Fr 28. Aug 2015, 08:11, insgesamt 1-mal geändert.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#42 Re: Der gefälschte Paulus
He, das war MEIN Text!ThomasM hat geschrieben:Wenn du bei deiner schwarz-weiß Malerei bleibst, wirst du die Quintessenz des Glaubens nicht erfassen.Janina hat geschrieben: Es heißt, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Früchte sind das sichtbare Ergebnis, alles andere ist Illusion.

Zuletzt geändert von Janina am Fr 28. Aug 2015, 10:58, insgesamt 1-mal geändert.
#43 Re: Der gefälschte Paulus
@ Sven23
Hat es Sinn, dich noch einmal daran zu erinnern, dass in der Bibel weitere Inhalte vorliegen?
Weder Gerd Lüdemann noch Detering haben sich um die Texterschließung bemüht.
Möchtest du die Inhalte sehen - um dir SELBST ein Bild zu machen?
Hat es Sinn, dich noch einmal daran zu erinnern, dass in der Bibel weitere Inhalte vorliegen?
Weder Gerd Lüdemann noch Detering haben sich um die Texterschließung bemüht.
Möchtest du die Inhalte sehen - um dir SELBST ein Bild zu machen?
#44 Re: Der gefälschte Paulus
Woher willst du das wissen?2Lena hat geschrieben: Weder Gerd Lüdemann noch Detering haben sich um die Texterschließung bemüht.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#45 Re: Der gefälschte Paulus
Weil sie das Wissen nicht haben!sven23 hat geschrieben:Woher willst du das wissen?2Lena hat geschrieben: Weder Gerd Lüdemann noch Detering haben sich um die Texterschließung bemüht.
#46 Re: Der gefälschte Paulus
Aber Lena hat es?2Lena hat geschrieben:Weil sie das Wissen nicht haben!sven23 hat geschrieben:Woher willst du das wissen?2Lena hat geschrieben: Weder Gerd Lüdemann noch Detering haben sich um die Texterschließung bemüht.

Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#47 Re: Der gefälschte Paulus
... jeder könnte es haben, der meinen Tipps nachgeht ...
und statt der Querelen sich um die Textaussagen bemüht, dafür berücksichtigt, wie von alter Zeit her (schon bei Rabbinern vor 2000 Jahren) mehr an Inhalt herauskam als heute.
und statt der Querelen sich um die Textaussagen bemüht, dafür berücksichtigt, wie von alter Zeit her (schon bei Rabbinern vor 2000 Jahren) mehr an Inhalt herauskam als heute.
#48 Re: Der gefälschte Paulus
Genau.sven23 hat geschrieben: Das ist aber wieder mal ein Beispiel dafür, wie die Vorprägung jeglichen Nachweis einer Wirkung völlig überlagert. Sowohl der Erfolg als auch der Mißerfolg des Betens werden als "Beweis" für göttliches Eingreifen gewertet.
Und im Fall eines Atheisten wird sowohl der Erfolg als auch der Mißerfolg als Nachweis der Nicht-Existenz Gottes betrachtet.
So ist das nun mal mit Glaubenseinstellungen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.
#49 Re: Der gefälschte Paulus
Nein, im Falle von positiven Befunden fürs Beten wäre ich bereit, meine Meinung zu revidieren. Aber Blindstudien haben ja gezeigt, daß maximal der Placeboeffekt möglich ist.ThomasM hat geschrieben:Genau.sven23 hat geschrieben: Das ist aber wieder mal ein Beispiel dafür, wie die Vorprägung jeglichen Nachweis einer Wirkung völlig überlagert. Sowohl der Erfolg als auch der Mißerfolg des Betens werden als "Beweis" für göttliches Eingreifen gewertet.
Und im Fall eines Atheisten wird sowohl der Erfolg als auch der Mißerfolg als Nachweis der Nicht-Existenz Gottes betrachtet.
So ist das nun mal mit Glaubenseinstellungen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#50 Re: Der gefälschte Paulus
Was hat Atheismus mit Glaubensvorstellung zu tun?ThomasM hat geschrieben:Genau.sven23 hat geschrieben: Das ist aber wieder mal ein Beispiel dafür, wie die Vorprägung jeglichen Nachweis einer Wirkung völlig überlagert. Sowohl der Erfolg als auch der Mißerfolg des Betens werden als "Beweis" für göttliches Eingreifen gewertet.
Und im Fall eines Atheisten wird sowohl der Erfolg als auch der Mißerfolg als Nachweis der Nicht-Existenz Gottes betrachtet.
So ist das nun mal mit Glaubenseinstellungen.

Willst du jetzt den alten Witz aufwärmen, dass das Nicht-Glauben an irgend eine Fantasiegestalt auch ein Glaube ist?

Außerdem sollte es sich inzwischen auch bei dir herumgesprochen haben, dass eine Nicht-Existenz im Allgemeinen nicht bewiesen werden kann.
Es obliegt dem, der die Existenz von etwas behauptet, auch den Beweis dafür zu liefern.
Wenn es umgekehrt wäre, dann könnte ich tausend-und-eins Dinge behaupten, die du in deinem ganzen Leben nicht widerlegen kannst.

e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)