Pluto hat geschrieben:
Das wunderliche an den "neuen Bundesländern" war, dass selbst Jahre danach, viele Menschen dem alten DDR-System nachtrauerten.

Nein, das ist keineswegs wunderlich.
Die historische Betrachtung einer Ideologie hat vor allem eine besondere Eigenschaft:
Sie ist nicht konstant.
Das hat man am dritten Reich gesehen, an der DDR, am römischen Reich, an allen historischen Ereignissen.
Insofern darf man durchaus bezweifeln, dass es so etwas wie "wahre historische Betrachtung" überhaupt gibt. Denn der Betrachter wird seine ganz aktuellen, individuellen, nur in seiner Zeit verständlichen Gründe in die Betrachtung werfen.
Läuft die Zeit nur ein wenig weiter, und seien es nur 10 Jahre, dann ändert sich dieser Kontext und die Betrachtung des historischen Gegenstandes ändert sich.
Das Problem ist nur, dass zu viele Menschen lediglich in ihrer Jetzt-Zeit leben und denken und sich sogar nicht mehr daran erinnern, wie anders sie vor 30 Jahren gedacht haben. Und deshalb der Meinung sind, sie wären niemals anderer Meinung gewesen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.