(Historische) Betrachtung verschied. Ideologien

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Savonlinna
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#71 Re: (Historische) Betrachtung verschied. Ideologien

Beitrag von Savonlinna » Di 18. Aug 2015, 00:12

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Andererseits habe ich von Tolkien und von Bloch gelernt, dass Phantasien neue Realitäten schaffen.
Wobei wir wieder bei der bisher ungelösten Frage wären, was wir unter "Realität" verstehen wollen - reine Vereinbarungssache.
Nicht ganz. Ein enger Realitätsbegriff - der vereinbart wurde - kann per definitionem einfach wegdefinieren, was andere als Realität wahrnehmen.
Da ist eigentlich nichts ungelöst.

Savonlinna hat geschrieben: Ich glaube Euch beiden in dem Punkt kein Wort
Du Ungläubige. :!:
Schlechte Erfahrung mit Euch... ;)

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Ich kenne das Christentum viel länger als Du, und von Systemen ist da nirgendwo die Rede.
Das war ja auch nicht meine Rede. - Wenn Du schon darauf abhebst, wäre das Christentum die Ablehnung jeglicher Denk-Systeme - das ist doch das System-Sprengende, das Deinen Beifall findet.
Hab leider Deine Aussage nicht verstanden.
Höre nur raus, dass Du eine Ideologie immunisieren willst. :chapeau:

closs
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#72 Re: (Historische) Betrachtung verschied. Ideologien

Beitrag von closs » Di 18. Aug 2015, 00:21

Pluto hat geschrieben:Zur Erinnerung...

closs hat geschrieben:
KR als Methodik ... steht außerhalb jeglicher Kritik.
Steht nach wie vor - aber das ändert doch nichts an der Frage, wo sie geeignet ist und wo nicht.

Savonlinna hat geschrieben:Da ist eigentlich nichts ungelöst.
Im Gegenteil: Da ist nichts gelöst.

Savonlinna hat geschrieben:Höre nur raus, dass Du eine Ideologie immunisieren willst.
:lol: Jetzt muss ich nur noch wissen, welche.

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Savonlinna
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#73 Re: (Historische) Betrachtung verschied. Ideologien

Beitrag von Savonlinna » Di 18. Aug 2015, 01:26

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Da ist eigentlich nichts ungelöst.
Im Gegenteil: Da ist nichts gelöst.
Ja. Von allem ist immer auch das Gegenteil wahr.

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#74 Re: (Historische) Betrachtung verschied. Ideologien

Beitrag von Pluto » Di 18. Aug 2015, 09:23

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Zur Erinnerung...

closs hat geschrieben:
KR als Methodik ... steht außerhalb jeglicher Kritik.
Steht nach wie vor - aber das ändert doch nichts an der Frage, wo sie geeignet ist und wo nicht.
Die Anwendung des KR und sein "Kind" die HKM, sind überall dort angebracht wo man Interpretationen überprüfen und Wissen schaffen möchte. Wendet man hier den KR nicht an, verliert man schnell die Basis für sinnvolle Schlussfolgerungen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#75 Re: (Historische) Betrachtung verschied. Ideologien

Beitrag von ThomasM » Di 18. Aug 2015, 09:43

Savonlinna hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wichtiger ist, die Grundlage der HKM ist der Kritische Rationalismus.
Kann man das auch irgendwie belegen? Mir scheint das alles zusammenphantasiert zu sein.
Also wenn ich mir die Definition der HKM in Wikipedia anschaue
https://de.wikipedia.org/wiki/Historisc ... he_Methode
dann sehe ich die Aussage Plutos nicht bestätigt. Insbesondere die HKM als Methode zur biblischen Exegese ist doch weit von Plutos weltanschaulichem Ansatz entfernt.
Dort wird nirgendwo betont, dass ausschließlich messbare, rationale Fakten zählen, Exegese geht auch immer von exegetischen Annahmen aus (z.B. über die Person Jesu, die Existenz und Wirkung Gottes, über offenbarte, aber unter der Entstehungshistorie verborgene Offenbarungen usw.)

Insofern scheint Pluto hier nur das zu sehen, was er sehen will.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

closs
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#76 Re: (Historische) Betrachtung verschied. Ideologien

Beitrag von closs » Di 18. Aug 2015, 09:50

Pluto hat geschrieben:Die Anwendung des KR und sein "Kind" die HKM, sind überall dort angebracht wo man Interpretationen überprüfen und Wissen schaffen möchte.
Ja - aber mit "Überprüfen" meinst Du sicherlich "objektives Überprüfen" - dies geht außerhalb der Naturwissenschaft nur INNERHALB des jeweils eigenen Systems.

Und schon sind wir wieder bei "Ideologie". - Wenn die HKM meint, ihre in sich sauberen Schlussfolgerungen sagten notwendigerweise etwas über die "Realität" der behandelten Zeit aus, kann sie sich täuschen. - Oder anders gesagt: Wenn HKM über objektiv fixierbare Erkenntnisse hinausgeht, droht sie, zur Ideologie zu werden.

Konkret: Forensische Untersuchungen von Schrift-Stücken haben objektiven Charakter (wenn man fehlerlos vorgeht, was wir annehmen möchten) - textliche Interpretationen sind dagegen primär nicht Sache der HKM - ES SEI DENN, sie beziehen sich auf das Subjekt, also den Quellenverfasser.

Es ist ein Irrtum zu glauben, die HKM habe auf breiter Front un-ideologische Standards in die Theologie eingeführt. - Für wissenschaftliche Bereiche (C14, Forensik, etc) mag das gelten - sicherlich nicht für die Interpretation.

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Flavius
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#77 Re: (Historische) Betrachtung verschied. Ideologien

Beitrag von Flavius » Di 18. Aug 2015, 11:24


Pluto hat geschrieben:
Leid soll ein Ausweg aus einem Kreislauf des Denkens sein? ---Nicht "des" Denkens, sondern von System-Denken, also von menschen-gemachtem Denken.
Finde ich auch, Closs.. Das kommt schon etwas gestelzt u. unverständlich daher. Leid würde ich sagen gilt es zu bekämpfen. (Das war ein großes Anliegen von Budda .. Unrecht zu Bekämpfen haben sich viele auf die Banner geschrieben und zum Teil dann selbst viel Leid gebracht.
System-Denken ? : -> meinst Du das abgrenzenden, einengende Denken in Schubladen, Kasten, Dogmen oder Vorurteilen? Kleinliches Denken in engen Kategorien gibt es überall, wirklich zu häufig. (Bildung Information u. weiteres Wissen hilft da oft.. ).
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

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Savonlinna
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#78 Re: (Historische) Betrachtung verschied. Ideologien

Beitrag von Savonlinna » Di 18. Aug 2015, 11:38

closs hat geschrieben:Wenn die HKM meint, ihre in sich sauberen Schlussfolgerungen sagten notwendigerweise etwas über die "Realität" der behandelten Zeit aus, kann sie sich täuschen.
Sowas sagt sie doch überhaupt nicht!

Ihr zwei seid echt Riesen-Phantasten, die sich das Blaue vom Himmel runterphantasieren und Belege verweigern.
Ich weiß, man kann Euch nicht beikommen, weil Ihr aus Euren Phantastereien nicht rauswollt - aber kann man denn nicht DIESEN Thread frei von solchem Kram halten - denkt doch auch mal an die User, denen diese Phantastereien längst zum Halse raushängen, weil sie ewig gleich ablaufen.

Man muss doch nicht jeden Thread damit zumüllen.
Sorry.

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#79 Re: (Historische) Betrachtung verschied. Ideologien

Beitrag von Savonlinna » Di 18. Aug 2015, 11:42

Flavius hat geschrieben:

Pluto hat geschrieben:
Leid soll ein Ausweg aus einem Kreislauf des Denkens sein? ---Nicht "des" Denkens, sondern von System-Denken, also von menschen-gemachtem Denken.
Finde ich auch, Closs.. Das kommt schon etwas gestelzt u. unverständlich daher. Leid würde ich sagen gilt es zu bekämpfen. (Das war ein großes Anliegen von Budda .. Unrecht zu Bekämpfen haben sich viele auf die Banner geschrieben und zum Teil dann selbst viel Leid gebracht.
System-Denken ? : -> meinst Du das abgrenzenden, einengende Denken in Schubladen, Kasten, Dogmen oder Vorurteilen? Kleinliches Denken in engen Kategorien gibt es überall, wirklich zu häufig. (Bildung Information u. weiteres Wissen hilft da oft.. ).
Beispiel war die DDR. Das Unrechtsystem wurde hingenommen, ziemlich lange. Bis das Leid dann so groß wurde, dass man Widerstand machte.
Oder: Ein Kind wird von den Eltern gedemütigt. Wird eine Weile ausgehalten, bis das Leid dann so groß wird, dass es aus dem System ausbricht und abhaut.

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Flavius
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#80 Re: (Historische) Betrachtung verschied. Ideologien

Beitrag von Flavius » Di 18. Aug 2015, 12:00

Savonlina hat geschrieben:Beispiel war die DDR. Das Unrechtsystem wurde hingenommen, ziemlich lange. Bis das Leid dann so groß wurde, dass man Widerstand machte.
Oder: Ein Kind wird von den Eltern gedemütigt. Wird eine Weile ausgehalten, bis das Leid dann so groß wird, dass es aus dem System ausbricht und abhaut.

Ja, irgendwann ist oder wird die Wut dann so groß, dass es zu aufbegehrenden Reaktionen u. zu "Ausbrüchen" kommt.
Immerhin hatten die Regierenden dann doch wenigstens ein Auge auch auf das Volk zu werfen .- Heute eher auf die Wahlquoten.
Bei "Ausbrüchen" wurde/ wird oft wiederum viel Blut vergossen; auch Unrecht getan.

Gandhi und Andere schafften Umwälzungen auch ohne (vorschnellen ?) Einsatz von Gewalt. Funktioniert(e) inzwischen oft. Streik u. Groß-Demonstrationen. - Arabischer Frühling: viele Demonstrationen, aber kein richtiger Rückhalt bei z.B. der Mittelschicht. Das ging also in die Hose.

Gott sei Dank hat sich weltweit das demokratische System aber zu (3/4 ?) durchgesetzt. Da lässt sich - unblutig - wirklich einiges ändern. (Wobei man natürlich große Unterschiede zwischen echten Demokratien, Schein- oder Halb-Demokratien sieht). Aber Demokratien (Wahlen u. Parament) sind ein guter Fortschritt und ein gutes Instrument. um Dinge zu ändern . Ausserparlamentarische Opposition ist oft auch nützlich (letztlich müsse aber auch diese meistens den langen u. sehr mühsamen Weg durch die Institutionen gehen) .
Zuletzt geändert von Flavius am Di 18. Aug 2015, 12:06, insgesamt 2-mal geändert.
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

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