Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?

Benutzeravatar
Scrypt0n
Beiträge: 4442
Registriert: Do 28. Aug 2014, 11:51

#61 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?

Beitrag von Scrypt0n » Mi 12. Aug 2015, 16:40

Catholic hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Fazit des Themas:
Ja, die Inquisition und dessen Durchführung war unbestreitbar ein Verbrechen.
Veto!
Macht nichts; dein Veto ändert daran ja tatsächlich nichts.
:)

Benutzeravatar
Queequeg
Beiträge: 1259
Registriert: Mi 13. Mai 2015, 14:08

#62 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?

Beitrag von Queequeg » Mi 12. Aug 2015, 16:41

Scrypt0n hat geschrieben:Fazit des Themas:
Ja, die Inquisition und dessen Durchführung war unbestreitbar ein Verbrechen.

Selbstverständlich.

Wenn selbst der Papst schon von einem Verbrechen gegen die Menschheit spricht, dann sagt das mehr als tausend Worte.

Benutzeravatar
Queequeg
Beiträge: 1259
Registriert: Mi 13. Mai 2015, 14:08

#63 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?

Beitrag von Queequeg » Mi 12. Aug 2015, 16:42

Scrypt0n hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Fazit des Themas:
Ja, die Inquisition und dessen Durchführung war unbestreitbar ein Verbrechen.
Veto!
Macht nichts; dein Veto ändert daran ja tatsächlich nichts.
:)

Lassen wir ihn, er scheint ein Kindchen von Herzen zu sein...

Catholic
Beiträge: 2750
Registriert: Sa 14. Sep 2013, 13:45

#64 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?

Beitrag von Catholic » Mi 12. Aug 2015, 16:44

Queequeg hat geschrieben: Ich mache dir einen Vorschlag: du versuchst jetzt, also jetzt einmal deine Hand rund zwei Minuten lang über der offenen Flamme einer brennenden Kerze zu halten. Vielleicht wird dir dann der Wahn und Irrsinn des "Tuns" der Inquisition endlich einmal am eigenen Leibe spürbar.

Du spielst auf Folgendes an (Kurzfassung):
XYZ wurde im Jahr 1250 der Häresie beschuldigt,Prozess,der Inquisitor sprach ihn schuldig wie es in fast allen Häresieprozessen der Fall war,XYZ wurde am nächsten Tag verbrannt,der Scheiterhaufen stand vorher schon ebenso das insgeheim schon gefällte Urteil!
richtig?

Catholic
Beiträge: 2750
Registriert: Sa 14. Sep 2013, 13:45

#65 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?

Beitrag von Catholic » Mi 12. Aug 2015, 16:46

Queequeg hat geschrieben: Wenn selbst der Papst schon von einem Verbrechen gegen die Menschheit spricht, dann sagt das mehr als tausend Worte.

Hat der Papst sich auf die Inquisitionsprozesse gegen Häretiker bezogen oder auf die Hexenprozesse des 15.-17.Jahrhunderts?
Wie sieht der inhaltliche Kontext (!) aus?

Benutzeravatar
Scrypt0n
Beiträge: 4442
Registriert: Do 28. Aug 2014, 11:51

#66 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?

Beitrag von Scrypt0n » Mi 12. Aug 2015, 16:47

Catholic hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben: Wenn selbst der Papst schon von einem Verbrechen gegen die Menschheit spricht, dann sagt das mehr als tausend Worte.
Hat der Papst sich auf die Inquisitionsprozesse gegen Häretiker bezogen
Ja!

Und die Inquisitionsprozesse gegen "Ketzer" sind bzw. waren schlicht Verbrechen.
Auch, wenn du das nicht wahr haben willst.

Benutzeravatar
Queequeg
Beiträge: 1259
Registriert: Mi 13. Mai 2015, 14:08

#67 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?

Beitrag von Queequeg » Mi 12. Aug 2015, 16:50

Catholic hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben: Wenn selbst der Papst schon von einem Verbrechen gegen die Menschheit spricht, dann sagt das mehr als tausend Worte.

Hat der Papst sich auf die Inquisitionsprozesse gegen Häretiker bezogen oder auf die Hexenprozesse des 15.-17.Jahrhunderts?
Wie sieht der inhaltliche Kontext (!) aus?

Sagen wir es so: du übertriffst dich zur Zeit gerade in geistiger Retardiertheit und in diesen Zuständen sollte man Menschen unbedingt - nicht ansprechen.

Catholic
Beiträge: 2750
Registriert: Sa 14. Sep 2013, 13:45

#68 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?

Beitrag von Catholic » Mi 12. Aug 2015, 16:52

Scrypt0n hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:
Hat der Papst sich auf die Inquisitionsprozesse gegen Häretiker bezogen
Ja!
[/quote]

Kannst Du die Quelle verlinken oder zumindest nennen?

Benutzeravatar
Naqual
Beiträge: 1932
Registriert: Mi 12. Jun 2013, 19:44

#69 !!)

Beitrag von Naqual » Mi 12. Aug 2015, 17:35

Catholic hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben: Sondern auf Todesstrafe standen todeswürdige Vergehen aus der Sicht der Kirche, z.B. Hexerei, Teufelsanbeterei, etc. Aus meiner Sicht "Phantasie-Vergehen", die heute allenfalls ein Kopfschütteln in der Gesellschaft auslösen, aber keine strafrechtlichen Folgen zeitigt.
...
Nun,damals (!!) sahen es die Menschen anders,wir begehen heutzutage schnell den Denkfehler,das Handeln der mittelalterlichen Menschen aus unserer heutigen (!) Sicht mit unserem heutigen (!) Wissen zu be- und oftmals vorzuverurteilen.
Nur geht es nicht darum, ob die Menschen damals zu verurteilen sind, bzw. inwieweit. Es geht darum, ob die Inquisition ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit war. Und das war sie. Egal ob sich die Leute dessen bewusst waren oder nicht. Man kann seitenweise darüber schwadronieren, inwieweit ein SS-Mann in einem KZ verantwortlich war. Es ändert aber nichts daran, dass KZ ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit waren. Unbestritten. Auch wenn ich einzelnen SS-Männer durchaus mindere Schuld zubilligen würde, wäre ich Richter hierfür.

Damals lebten die Menschen im europäischen Mittelalter in einer weitestgehend durch den christlichen Glauben und eine christliche Gesellschaftsordnung geprägten Gesellschaft.
Richtig. Ein Kontinent, der seit Ende des 4. Jahrhunderts nur noch eine religiöse Meinung - die der Kirche- zuließ. Dem Rest begegnete Unterdrückung, Vertreibung, Sondersteuern, Ächtung, Tod, usw. Das war die Verbindung von Staat und Kirche.

Wenn damals jemand gegen diese Gesellschaftsordnung vorging,sie bekämpfte -- und bei vielen Ketzergruppierungen wie den Katharern und Waldenser war dies auch wenn sie nicht zwangsläufig zur Waffe griffen --,dann war das Empfinden der Menschen vergleichbar als wenn in den 1970er Jahren RAF-Aktivisten in der BRD versuchten die freiheitlich-demokratische Grundordnung der BRD zu beseitigen-es wurde nicht toleriert.
Katharer wie Waldenser zeichnete aus, dass sie keine politische Bedrohung, bzw. keine Bedrohnung mit Waffengewalt waren. Sie hatten andere religiöse Auffassungen und bezogen sich noch auf den biblischen Glauben (!) um Jesus Christus. Im südfranzösischen Gebiet "Languedoc" wurde im Rahmen von Säuberungsaktionen der katholischen Kirche; das war sogar ein offizieller Kreuzzug IN EUROPA - ein Drittel der Bevölkerung getötet, Eigentum beschlagnahmt, ganze Städte entvölkert oder vertrieben. Im Vergleich: das wäre so, als wenn eine religiöse Gruppierung in Deutschland 27 Millionen Menschen umbringen würde. Obwohl über tausend Jahre her, wirkt dies immer noch im Bewusstsein des Gebiets mit! Rom duldete keine Konkurrenz in religiösen Dingen. Das waren auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Selbst wenn man vorsichtig sein muss, wollte man einzelne Leute der damaligen Zeit posthum verurteilen. Viele meinten bestimmt, aus ehrbaren Motiven heraus zu handeln und ihren Glauben zu schützen.
Die Stadt Beziere wurde eingenommen von den Kreuzfahrern im Auftrag Roms. Der örtliche Hauptmann fragte den Vertreter Roms (vor Ort), wie er denn Christen und Nichtchristen unterscheiden könnte. Die Antwort: "Gott kümmert sich um die Seinen. Tötet sie alle". Beziere hatte 20.000 Einwohner. Historiker gehen davon aus, dass die Zahl der Überlebenden mit 6-18 höchstwahrscheinlich der Wahrheit sehr nahe kommt.
Wenig später kapitulierte die Stadt Carcassonne (die am stärksten befestigtste Festungsstadt Europas! Lohnt sich zu besichtigen) vor Aufnahme größerer Kampf- bzw. Verteidungsaktionen unter dem Terror der Kreuzfahrer. Daraufhin mussten nur die Katharer die Stadt verlassen (Vertreibung und Enteignung). Denke nicht, dass Du das als großzügige Geste wertest, für die man der katholischen Kirche dankbar sein müsste.

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#70 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?

Beitrag von Zeus » Mi 12. Aug 2015, 17:51

@catholic
Aus dem Film Mission:
Ein Teiltranskript des Dialogs zwischen dem päpstlichen Gesandten Kardinal Altamiro und dem Befehlshaber der spanischen Truppen Don Hontar.


Altamiro: And you have the effrontery to tell me that this slaughter was necessary?

Hontar:I did what I had to do. Given the legitimate purpose, which you sanctioned...


Altamiro:...I would have to say, yes. In truth, yes.

Hontar:You had no alternative, Your Eminence.
We must work in the world.
The world is thus.


Kardinal Altamiro :No, Señor Hontar...
...thus have we made the world.
Thus have I made it.
___________
Verstehst du das, lieber catholic?

Bevor das Christentum als Staatsreligion erklärt wurde, herrschte im römischen Reich weitgehende Religionsfreiheit, soweit man die Oberhoheit des Kaisers nicht in Frage stellte.
Die Verfolgung von Ketzern, Häretikern etc. (mit den abscheulichsten Methoden) entsprach nicht dem Zeitgeist, wie ihr Katholen gerne als Entschuldigung vorbringt, sondern umgekehrt, der christliche Ungeist war die Wurzel des Übels.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Antworten