Parusieverzögerung III

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closs
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#751 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von closs » Fr 31. Jul 2015, 21:29

sven23 hat geschrieben:Wenn die "Erkenntnisse" sich diametral gegenüberstehen und sich widersprechen, hilft auch eine salvatorische Klausel nichts mehr.
Auf welcher Ebene sich widersprechen? - Und außerdem: Vergiss den text-kritischen Aspekt nicht.

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Münek
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#752 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Münek » Sa 1. Aug 2015, 01:14

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wenn die "Erkenntnisse" sich diametral gegenüberstehen und sich widersprechen, hilft auch eine salvatorische Klausel nichts mehr.
Auf welcher Ebene sich widersprechen? - Und außerdem: Vergiss den text-kritischen Aspekt nicht.

Bevor Du vom "text-kritischen Aspekt" spricht, solltest Du Dich erstmal schlau darüber machen, was
unter dem Begriff "Textkritik" überhaupt zu verstehen ist. Google mal nach...

Und wenn Dir das immer noch nicht klar sein sollte: Wir diskutieren hier nur auf einer Ebene: Der
historisch-wissenschaftlichen Ebene
.

Es bringt nichts, wenn Du immer wieder versuchst, aus Deinem "Glaubens-Sandkasten" mit der "geis-
tigen Schaufel" Sand in den "Wissenschafts-Sandkasten" hinüberzuwerfen.

Ein untauglicher, ein falscher, ein hilfloser Versuch. Ich verstehe nicht, dass Du Dich nicht in die wohlig
-warme Stube der "christlichen Dogmatik" zurückziehst. Da hast Du doch alles, was Du Dir wünscht. Im
historisch-kritischen Lager bist Du mit Deinen "persönlichen spirituellen Vorstellungen" fehl am Platz.

closs
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#753 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von closs » Sa 1. Aug 2015, 01:32

Münek hat geschrieben:Ich verstehe nicht, dass Du Dich nicht in die wohlig-warme Stube der "christlichen Dogmatik" zurückziehst.
So weit sind wir doch noch gar nicht, dass diese Gefahr bestünde.

Münek hat geschrieben:Bevor Du vom "text-kritischen Aspekt" spricht, solltest Du Dich erstmal schlau darüber machen, was unter dem Begriff "Textkritik" überhaupt zu verstehen ist.
Ich hatte mir erlaubt, darunter auch verschiedene Übersetzungen und deren unterschiedlichen Wiedergaben zu verstehen - so weit ich weiss, geht das sogar.

Münek hat geschrieben:Wir diskutieren hier nur auf einer Ebene: Der historisch-wissenschaftlichen Ebene.
Ich bin jetzt noch mal bei wiki durch: Da stehen unter "historisch-kritisch", erstens, die rein wissenschaftlichen Teil-Disziplinen drin (übrigens auch "Textkritik"), wie ich sie noch vage in Erinnerung habe. - Zweitens steht überhaupt nichts Semantik-/Deutungs-Bezogenes (in Bezug auf Inhalte) drin - auch das kommt mir bekannt vor.

Warum lässt dann Augstein mit Verweis auf die HKM resp. moderne Exegese solche rein weltanschaulichen Dinge raus?
Warum lassen Kubitza & Co. Dinge raus wie "Jesus hatte eine (äußee) Naherwartung?
Wo doch die HKM eigentlich reine Wissenschaft ist.

Ich kann es Dir vielleicht sagen - und da hat mich Halman mit seinem Begriff "positivistische Hermeneutik" gebracht: "HKM" wird offensichtlich mit "Hermeneutik" durcheinander gebracht.

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#754 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Münek » Sa 1. Aug 2015, 04:42

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Bevor Du vom "text-kritischen Aspekt" spricht, solltest Du Dich erstmal schlau darüber machen, was unter dem Begriff "Textkritik" überhaupt zu verstehen ist.
Ich hatte mir erlaubt, darunter auch verschiedene Übersetzungen und deren unterschiedlichen Wiedergaben zu verstehen - so weit ich weiss, geht das sogar.

Dann lies noch mal nach. Text-Kritik hat nichts mit Text-Auslegung zu tun.

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#755 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Münek » Sa 1. Aug 2015, 05:17

closs hat geschrieben: Warum lässt dann Augstein mit Verweis auf die HKM resp. moderne Exegese solche rein weltanschaulichen Dinge raus?
Warum lassen Kubitza & Co. Dinge raus wie "Jesus hatte eine (äußee) Naherwartung?
Wo doch die HKM eigentlich reine Wissenschaft ist.

Weil Augstein berechtigt ist, aus den von ihm und seinen Helfern recherchierten Ergebnissen der neutestamentlichen Wissenschaft seine höchstpersönlichen Schlussfolgerungen zu ziehen. Das sollte man ihm nun wirklich nicht vorwerfen oder übel nehmen.


Weil Kubitza lediglich den aktuellen Stand der neutestamentlichen Forschung wiedergegeben hat. Und die Neutestamentler sind nun mal der Auffasssung, dass mit allergrößter Wahrscheinlichkeit die in den synoptischen Evangelien mehrfach dokumentierte mündliche Botschaft Jesu authentisch ist, sie ihm also nicht von der Urgemeinde oder den Evangelisten "in den Mund gelegt wurde".


Weil die HKM - entgegen Deiner irrigen Auffassung - selbstverständlich eine rein wissenschaftliche Methode ist. Niemand behauptet etwas anderes! Mit Deiner gegenteiligen Meinung stehst Du allein auf weiter Flur.

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#756 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Münek » Sa 1. Aug 2015, 05:29

closs hat geschrieben: Ich kann es Dir vielleicht sagen - und da hat mich Halman mit seinem Begriff "positivistische Hermeneutik" gebracht: "HKM" wird offensichtlich mit "Hermeneutik" durcheinander gebracht.

Ganz gewiss nicht.

Wenn hier einer etwas "durcheinanderbringt", dann bist Du es. Du kannst hier nicht kompetent mitreden,
wenn Dir das nötige Grundwissen fehlt. Da hat Thomas völlig recht...

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#757 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von sven23 » Sa 1. Aug 2015, 08:12

closs hat geschrieben: Ich kann es Dir vielleicht sagen - und da hat mich Halman mit seinem Begriff "positivistische Hermeneutik" gebracht: "HKM" wird offensichtlich mit "Hermeneutik" durcheinander gebracht.

Du hättest den Wiki-Artikel vielleicht auch mal lesen sollen, denn dort steht:

"Seit der Aufklärung hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass der Sinn eines Textes herausgearbeitet werden müsse, den der Verfasser in seinem historischen Umfeld zum Ausdruck bringen wollte, bevor eine weitergehende Interpretation erfolgen könne. Diese Herangehensweise ist der Kern der historisch-kritischen Methode.

Die Bezeichnung Historisch-kritisch verweist auf eine Kombination zweier Grundannahmen dieser hermeneutischen Methoden:"
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#758 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von closs » Sa 1. Aug 2015, 10:34

Münek hat geschrieben: Das sollte man ihm nun wirklich nicht vorwerfen oder übel nehmen.
Seine Meinung nehme ich ihm gar nicht übel, solange sie rein persönlich gemeint ist.

Münek hat geschrieben:Weil Kubitza lediglich den aktuellen Stand der neutestamentlichen Forschung wiedergegeben hat.
Dann kann man das auch in gebotener wissenschaftlicher Distanz tun ("Man sieht das heute mehrheitlich so, seit den 70er Jahren gibt es eine davon abweichende Strömung, die meint, dass ....").

Münek hat geschrieben:Weil die HKM - entgegen Deiner irrigen Auffassung - selbstverständlich eine rein wissenschaftliche Methode ist.
Manchmal irritierst Du mich sehr: Nichts anderes sage ich von Anfang an, eben WEIL ich die HKM vor einer Verschmelzung mit Weltanschuung schützen will.

Münek hat geschrieben:Ganz gewiss nicht.
Vom Ergebnis her schon - schau Dir die Schlussfolgerungen an (Sven hat im anderen Thread gerade zwei Beispiele genannt).

sven23 hat geschrieben:dass der Sinn eines Textes herausgearbeitet werden müsse, den der Verfasser in seinem historischen Umfeld zum Ausdruck bringen wollte
Richtig - dieser Sinn wäre: "Der Textverfasser scheint an eine ("äußere") Naherwartung Jesu zu glauben".

sven23 hat geschrieben:bevor eine weitergehende Interpretation erfolgen könne
Die weitergehende Interpretation ist nun weltanschaulich abhängig:
A sagt: Jesus hatte eine Naherwartung im Sinne des AT.
B sagt: Jesus hat etwas ganz anderes gemeint im Sinne eines Paradigmenwechsels.

Nochmal: Wir müssen wissenschaftliche historisch-kritische Analyse trennen von weltanschaulichen Schlussfolgerungen daraus.

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#759 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Münek » Sa 1. Aug 2015, 13:02

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Weil die HKM - entgegen Deiner irrigen Auffassung - selbstverständlich eine rein wissenschaftliche Methode ist.
Manchmal irritierst Du mich sehr: Nichts anderes sage ich von Anfang an, eben WEIL ich die HKM vor einer Verschmelzung mit Weltanschuung schützen will.

Die HKM bedarf Deines Schutzes ganz gewiss nicht. :lol: :lol: :lol:

Zunächst solltest Du versuchen, sie überhaupt erst mal richtig zu verstehen. Das wäre schon mal ein Anfang. :thumbup:

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#760 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Münek » Sa 1. Aug 2015, 13:13

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Weil Kubitza lediglich den aktuellen Stand der neutestamentlichen Forschung wiedergegeben hat.
Dann kann man das auch in gebotener wissenschaftlicher Distanz tun ("Man sieht das heute mehrheitlich so, seit den 70er Jahren gibt es eine davon abweichende Strömung, die meint, dass ....").

Das hat Kubitza gemacht.

Von einer abweichenden Strömung ist mir nichts bekannt. Gäbe es sie, könnte man nicht von einem breiten Konsens sprechen.
Deine gegenteilige Auffassung solltest Du belegen. Aber bitte nicht in der Art wie, Pfarrer X ist anderer Meinung...

Da solltest Du schon knallharte Begründungen vorweisen, mit denen man sich im Detail auseinandersetzen kann. Auf so etwas
warte ich schon lange. Bisher kam da nix...

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