Novalis hat geschrieben:
Mein Eindruck ist, dass Du deine inneren Konflikte - dein inneres Zerstrittensein - auf andere Menschen projizierst. Eigentlich sprichst Du über deine Hadersucht und über deine Wunden, die noch nicht geheilt sind.
... viele sehnen sich so nach Liebe, geliebt zu werden, vielleicht haben sie nie Liebe erfahren, und sind enttäuscht, weil es ihnen auch nicht gelingt, sie in Gott zu finden. So werden sie zunächst zornig über sich selbst, verlieren ihr Selbstwertgefühl, bis der Zorn in Hass umschlägt, zuerst auf sich, der aber dann zum Selbstschutz auf andere projiziert wird. Der Frust, die Schuld auf die eigene Unzulänglichkeit wird ausgelagert auf einen Schuldigen, eine Gruppe von Schuldigen außerhalb von sich. Die Macht andere schuldiger zu machen, als sich selbst, erhöht das eigene Selbstwertgefühl, weil es andere herabsetzt. Das Ende ist meist eine Verbitterung der Seele, es wird zu einem Charakterzug, der zunächst andere, dann auch sich selbst zerstört.
Gott ist da aber nicht schuldig. Es ist Egoismus, Egozentrik und natürlich auch wir Christen, wenn wir mit dem Licht der Liebe Gottes nicht ihr Herz beleuchten, weil wir es selbst behalten.
Das sind psychologische Prozesse, deren Ursache erst vom betroffenen Menschen erkannt werden müssen. Zuvor wird der Hinweis sogar empört aufgenommen und wieder als das Fehlen der sehnsüchtigen Liebe begriffen, was wieder Zorn generiert. Im Grunde ist es aber ein in Liebe getragener Hinweis, um sich frei zu machen vom selbstgewählten Kerker.
Ich denke, dieser Prozess passt sehr gut zu Hitler, gerade was sein Hass gegen Juden betrifft und sein sehnen nach Liebe, die er durch Macht kompensieren wollte.
Wäre er ein lebendiger Christ gewesen, dann hätte Jesus in ihm geheilt.