Noch ein bisschen hässliches Rumgezänke
@ Zeus
Zeus hat geschrieben:Andere Leben? Davon wusste ich bisher wirklich nichts.
Wird Zeit, dass du dich mehr darum kümmerst ...
@ queequeg
queequeg hat geschrieben:Denn Hybris kann es nur sein, wenn ein Mensch behauptet, ein Buch in Inhalt, Form und Aussage allein dadurch zu kennen, wenn sie nur das Inhaltsverzeichnis liest, so wie du es tatest..
Ich nehme nicht an, dass ein Autor Täuschungen im Sinn hat, indem er Kapitelüberschriften
unpassend zu den Texten schreibt, sodass man wirklich das ganze Buch lesen muss, um herauszufinden, was er will.
Ich habe beim Denken ein Ordnungssystem. Falls ich ein Kochrezept suche, gehe ich nicht zum Bücherschrank mit Literatur über mechanische Getriebe und Metallbearbeitungen. Es kann zwar vorkommen, dass in der Abteilung "Romane" mal von Kochen die Rede ist, aber auch da verlasse ich mich auf eine bestimmte Ordnung. In einem Inhaltsverzeichnis ist in der Regel das Thema des Kapitels und teilweise sogar eine Untergliederung vorhanden, oder zum Wiederfinden von wichtigen Inhalten ein Zettel drin.
Lese ich bereits im Vorwort die Absicht des Schreibers mit dem Buch, so macht er mich entweder neugierig, oder ich erkenne sein Anliegen als nicht passend - gegenüber meinem Wissen. Ich kämpfe mich nicht durch EDV-Anleitungen für ein uraltes Computermodell, wenn beim Neuen ein ordentliches Handbuch vorliegt, vor allem dann nicht, wenn ich mich dort auskenne. (Vergleichbar deine genannten Bücher. Warum soll ich sie lesen, wenn ich längst über deren Sorgen Bescheid weiß.)
Was das "gefühlsmäßige" Lesen angeht: In jedem Buch wirkt "Geist". Bei einem Gang durch die Bücherregale in Bibliotheken oder in Geschäften, geht zumeist eine Unterscheidung von "heiß oder kalt". Manche Literatur lässt mich "kalt", während Themen die ich brauchte oder die allgemein wichtig sind "leuchten".
queequeg hat geschrieben:Du magst dich als Nemesis sehen, aber ich denke, du arbeitest hier eher an deiner Angsbewältigung
Nemesis? Was soll ich denn rächen? Ich kann auf etwas hinweisen, mehr nicht.
Ein schief gebohrtes Loch rächt sich damit, dass z.B. ein Regal nicht stabil ist.
Angstbewältigung?
Kann ein Mensch, der an Gott glaubt und die Weltensysteme kennt, überhaupt Angst haben?
Ich meine, da ist ein wesentlicher Unterschied zwischen Erkennen und Fürchten. Zittern mag man, ob der Bus heute pünktlich zum Zuganschluss kommt, oder in Sorge geraten, wenn die Marmelade überkocht. Das sind Dinge, die einfach bewältigt werden. Angst hatte der Prophet Jona, als er Ninive das Gericht Gottes nicht mitteilen wollte. Er glaubte, er wäre in jedem Fall hinüber. Blamiert sei er, wenn das furchtbare Geschehen nicht eintrifft, weil sie sich bessern. Zuvor komme er ohnehin zu Schmerzen durch ein Auftreten in der Schußlinie - und, er ist auch noch mit in der Falle, wenn der Untergang kommt. Also was soll's ...