Wie entstand das Leben?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
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Flavius
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#191 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Flavius » Di 21. Jul 2015, 12:42

Zur Enstehung von Leben bedarf es Energie Struktur und was noch ?
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

ThomasM
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#192 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von ThomasM » Di 21. Jul 2015, 13:03

Flavius hat geschrieben:Zur Enstehung von Leben bedarf es Energie Struktur und was noch ?
Das ist viel zu allgemein formuliert.

Wir können feststellen:
- In unserem Universum und auf dem Planeten Erde ist Leben entstanden.
- Die dort herrschenden Bedingungen sind u.a. durch die Naturkonstanten gegeben.

So ist eine ganz wesentliche Konstante die Feinstrukturkonstante (in der u.a. die Lichtgeschwindigkeit eingeht). Diese bestimmt die Stärke der atomaren Wechselwirkungen und ist z.B. dafür verantwortlich, wie Atome miteinander reagieren.
Dazu gehört auch das Atom Kohlenstoff.
Dessen Eigenschaften der Verkettung usw. ist die Basis der Bausteine, die das Leben darstellt.

Wäre die Feinstrukturkonstante nur ein klein wenig anders, dann würden diese Reaktionen nicht mehr auftreten und Leben wäre nicht möglich.

Andere Naturkonstanten bestimmen z.B. die Kernreaktionen der Sonnen. Wären diese anders, so würde es keine Sonne geben oder sie würden zu schnell ausbrennen. Auch dann ist kein Leben möglich.

Energie und Struktur reichen also nicht. Es muss ein feingefügtes Netzwerk von physikalisch, chemisch, biologischen Reaktionsmöglichkeiten geben. Das einzige, was wir wissen, ist, dass diese Bedingungen in unserem Universum und auf der Erde vorliegen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Janina
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#193 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Janina » Di 21. Jul 2015, 13:06

Hemul hat geschrieben:Habe ich etwas verkehrtes geschrieben? :roll:
Hast du je was anderes geschrieben? :lol:

Pluto
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#194 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Pluto » Di 21. Jul 2015, 18:59

ThomasM hat geschrieben:Energie und Struktur reichen also nicht. Es muss ein feingefügtes Netzwerk von physikalisch, chemisch, biologischen Reaktionsmöglichkeiten geben. Das einzige, was wir wissen, ist, dass diese Bedingungen in unserem Universum und auf der Erde vorliegen.
Sehe ich auch so.

Macht das nicht die Erde zu einem ganz besonderen Staubkorn in einem ebenfalls besonderen Universum? — Ich denke schon.

Die Frage die mich bewegt ist, wie und wo kommt ein Schöpfer ins Spiel?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#195 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von ThomasM » Di 21. Jul 2015, 20:41

Pluto hat geschrieben: Die Frage die mich bewegt ist, wie und wo kommt ein Schöpfer ins Spiel?
Er kommt auf jeden Fall nur dann ins Spiel, wenn du offen für die Möglichkeit bist. Wenn du dich entscheidest, ihn rauszulassen, dann ist er raus.

Und wenn er ins Spiel kommt, dann ist er von Beginn an dabei. Bei der Entstehung des Universums, der Festlegung der Konstanten, der Formierung der Galaxien, der Erde, der Bedingungen und schließlich der Evolution bis hin zum Menschen.
Entweder er ist immer und ständig dabei, bis heute, oder gar nicht.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Queequeg
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#196 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Queequeg » Di 21. Jul 2015, 21:30

ThomasM hat geschrieben:
Und wenn er ins Spiel kommt, dann ist er von Beginn an dabei. Bei der Entstehung des Universums, der Festlegung der Konstanten, der Formierung der Galaxien, der Erde, der Bedingungen und schließlich der Evolution bis hin zum Menschen.
Entweder er ist immer und ständig dabei, bis heute, oder gar nicht.

Und hier tut sich der tiefe Widerspruch auf, der sich in mir nicht auflöst.

Eine Wesenheit, die dazu in der Lage ist, so etwas unbegreiflich gewaltiges wie das Universum zu erschaffen, offenbart sich im AT als grausamer, grimmiger, ewig rachedürtstiger, Menschen in Massen meuchelnder, ewig drohender und wütiger Gott, der mit den Menschen seine ewige Mühe hat und dem die Menschheit sich immer mehr versagt.

Noch einmal, das Universum, das wir nur anfänglich verstehen, und dessen Verstehen und Begreifen immer mehr in Theorien abgleitet, ein Universum, das in sich vielleicht noch Geheimnisse birgt, die unser jetziges Verständnis dieses Universum vielleicht grundsätzlich "umwerten" werden, der Schöpfer dieses Universum lässt es zu, das die Puppe eines kleinen Mädchens zerbricht. Erhöht gesagt - lässt seinen Blick gleichgültig auf Auschwitz, Treblinka und Majdanek ruhen.

Nein, diese Jenseits-Vergeltung, das Erbsünde-Palaver oder das Gerichtsdenken der Christen birgt hier für mich die Lösung nicht.

Dort der Schöpfer dieses rätselvoll gewaltigen Universums - hier der Massenmörder an der Ersgeburt Ägyptens, das passt nicht, da passt einfach überhaupt nichts.

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Magdalena61
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#197 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Magdalena61 » Di 21. Jul 2015, 23:52

Taner hat geschrieben:Also kann das Leben allein durch das Wort Gottes entstanden worden sein!
Das Wort Gottes, der Wille Gottes--
-- passt am besten zu den säkularen Erkenntnissen und Theorien über die Entstehung des Universums/ des Lebens.

Ein Gott muß draußen bleiben aus den Lehrbüchern. Aber von "Energie" zu sprechen, sie als Teil der Lebenswirklichkeit zu sehen und mit ihr zu rechnen, das ist nicht ungewöhnlich.

Naja. :)
LG
God bless you all for what you all have done for me.

ThomasM
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#198 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von ThomasM » Mi 22. Jul 2015, 08:59

Queequeg hat geschrieben: Und hier tut sich der tiefe Widerspruch auf, der sich in mir nicht auflöst.

Eine Wesenheit, die dazu in der Lage ist, so etwas unbegreiflich gewaltiges wie das Universum zu erschaffen, offenbart sich im AT als grausamer, grimmiger, ewig rachedürtstiger, Menschen in Massen meuchelnder, ewig drohender und wütiger Gott, der mit den Menschen seine ewige Mühe hat und dem die Menschheit sich immer mehr versagt.
Der Widerspruch wird gelöst, wenn du zwischen dem unterscheidest, was Gott ist und wie ihn Menschen wahrnehmen.

Menschen ändern sich, auch die menschliche Gesellschaft hat eine Entwicklung hinter sich. Zu den Zeiten des AT waren absolutistische Herrschaft, gnadenloses, rachedurstiges Verhalten gegen Feinde, Kriege, die existentiell waren, an der Tagesordnung. Kein Israeli hätte an dem Tod der Erstgeburt Ägyptens etwas Schlimmes gefunden, sondern im Gegenteil, sie sahen es als gerechte Strafe für eine Nation von Unterdrückern.

Mit dieser Brille werden auch die Geschehnisse der Geschichte wahrgenommen, interpretiert und schließlich aufgeschrieben.
Queequeg hat geschrieben: Noch einmal, das Universum, das wir nur anfänglich verstehen, und dessen Verstehen und Begreifen immer mehr in Theorien abgleitet, ein Universum, das in sich vielleicht noch Geheimnisse birgt, die unser jetziges Verständnis dieses Universum vielleicht grundsätzlich "umwerten" werden, der Schöpfer dieses Universum lässt es zu, das die Puppe eines kleinen Mädchens zerbricht. Erhöht gesagt - lässt seinen Blick gleichgültig auf Auschwitz, Treblinka und Majdanek ruhen.
Gott hat seinen Blick niemals gleichgültig auf die Grausamkeiten menschlichen Handelns ruhen lassen, er hat gehandelt, nur in einer Art und Weise, wie du es dir nicht vorstellen kannst. Er hat sich auf die Seite der Opfer gestellt, hat mitgelitten, hat ihren Tod geteilt, hat sich mit ihren Schmerzen solidarisiert.
Und er hat gezeigt, dass Tod kein Ende ist. Der, der das Leben geplant und ins Dasein gebracht hat, für den ist Tod kein Hindernis.

Es ist schon ein gewisser Widerspruch in deiner Argumentation.
Auf der einen Seite beklagst du den grausamen Gott, wenn dieser sich strafend gegen Unterdrücker wendet.
Auf der anderen Seite beklagst du den gleichgültigen Gott, wenn er sich nicht strafend gegen Unterdrücker wendet.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Pluto
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#199 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Pluto » Mi 22. Jul 2015, 11:19

ThomasM hat geschrieben:Der Widerspruch wird gelöst, wenn du zwischen dem unterscheidest, was Gott ist und wie ihn Menschen wahrnehmen.
*seufz*
Dabei wäre die "Wahrnehmungslücke so leicht aufzulösen, würde Gott uns nur ein einziges Zeichen seiner Existenz geben — aber dann wäre es ja kein Glaube mehr, sondern Wissen.

ThomasM hat geschrieben:Auf der einen Seite beklagst du den grausamen Gott, wenn dieser sich strafend gegen Unterdrücker wendet.
Auf der anderen Seite beklagst du den gleichgültigen Gott, wenn er sich nicht strafend gegen Unterdrücker wendet.
dito (s.o.)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#200 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von ThomasM » Mi 22. Jul 2015, 12:25

Pluto hat geschrieben: *seufz*
Dabei wäre die "Wahrnehmungslücke so leicht aufzulösen, würde Gott uns nur ein einziges Zeichen seiner Existenz geben — aber dann wäre es ja kein Glaube mehr, sondern Wissen.
Die Formulierung müsste heissen:
Dabei wäre die "Wahrnehmungslücke so leicht aufzulösen, würde Gott uns nur ein einziges Zeichen seiner Existenz geben, den Pluto anerkennt.
An dem Zusatz erkennst du das eigentliche Problem.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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