Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

closs
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#231 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von closs » Fr 17. Jul 2015, 12:39

Scrypt0n hat geschrieben:Wäre sie ehrlich und könnte auf willkürliche Dogmen verzichten, dann eindeutig ja.
Solange Du nicht erkennst, dass es KEIN setzungs-freies System gibt, macht eine diesbezügliche Diskussion keinen Sinn.

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Scrypt0n
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#232 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Scrypt0n » Fr 17. Jul 2015, 12:40

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Wäre sie ehrlich und könnte auf willkürliche Dogmen verzichten, dann eindeutig ja.
Solange Du nicht erkennst, dass es KEIN setzungs-freies System gibt
Doch, gibt es.
Dass nennt man letztlich Objektivität, und die herrscht alleine in Glaubensfragen nicht vor.

Nette Ausrede, mal wieder. ;)

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sven23
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#233 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » Fr 17. Jul 2015, 12:43

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Conzelmann läßt grüßen.
Wer ist Conzelmann? *achselzuck*
Echt nicht? Dein Gedächtnis ist katastrophal, den habe ich und andere schon gefühlte 270 mal zitiert.
"Die Kirche lebt praktisch davon, daß die Ergebnisse der wissenschaftlichen Leben-Jesu-Forschung in ihr nicht publik sind."
Es scheint bei dir wirklich nichts hängen zu bleiben. Wahrscheinlich hast du die (unbewußte) "Fähigkeit", unangenehme Wahrheiten auszublenden. Das würde die Erkenntnisresistenz erklären.

closs hat geschrieben: Soll die Kirche von der Kanzel verkünden: "Liebe Gemeinde - es gibt historisch-kritische Wissenschaftler, die aus ihren "
Ob das von der Kanzel aus erfolgen muß, weiß ich nicht. Es gibt ja sicher noch andere Möglichkeiten.

closs hat geschrieben: Die Fundamente sind nicht dieselben. -
Stimmt, wenn man den Zement wegläßt kann man überhaupt nicht von einem Fundament sprechen. :lol:
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sven23
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#234 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » Fr 17. Jul 2015, 12:45

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Wäre sie ehrlich und könnte auf willkürliche Dogmen verzichten, dann eindeutig ja.
Solange Du nicht erkennst, dass es KEIN setzungs-freies System gibt, macht eine diesbezügliche Diskussion keinen Sinn.
Ach, du und deine Setzungen. Setz doch mal, daß die Schwerkraft für dich nicht gilt. Es gibt eben Dinge, die universell gelten, nachweisbar sind und völlig setzungsfrei. :roll:
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Scrypt0n
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#235 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Scrypt0n » Fr 17. Jul 2015, 12:46

sven23 hat geschrieben: Wahrscheinlich hast du die (unbewußte) "Fähigkeit", unangenehme Wahrheiten auszublenden. Das würde die Erkenntnisresistenz erklären.
Entweder das oder es handelt sich um ein neurologisches Problem.
So oder so kommt man nicht drum rum, ihn Ewig im Kreise herum tanzen zu sehen.

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#236 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Pluto » Fr 17. Jul 2015, 13:16

closs hat geschrieben:Natürlich ist es ein Problem, dass die Spiritualität im Sinne materialistischer Methodik nicht überprüfbar ist - aber das geht gar nicht anders.
Mehr noch... Spiritualität ist überhaupt nicht überprüfbar, weder weltlich noch spirituell.

closs hat geschrieben:Sobald jedoch Wissenschaft mit Geist kollidiert, wird's problematisch.
Ja. Eng wird es vor allem für die Spiritualität, weil sie den Tatsachen der HK Forschung nichts gleichwertiges entgegen zu setzen hat.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#237 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Münek » Fr 17. Jul 2015, 13:54

@ Kurt

Ich habe zwei Jahre lang den Katechumen- und den Konfirmandenunterricht besucht. Unser Pastor Pfeifer
schien von der neutestamentlichen Forschung und ihren Ergebnissen nie etwas gehört zu haben.

Im schulischen Religionsunterricht war es nicht anders...

Ich gebe es zu, auf der Kanzel wird es schwieriger. Wenn der Pfarrer am Heiligen Abend die Weihnachtsge-
schichte des Lukas vorträgt und anschließend erklärt, die Geschichte sei aber unhistorisch, könnte er seine
Schäfchen kräftig den Abend versauen... :lol:

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#238 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Novas » Fr 17. Jul 2015, 16:52

Scrypt0n hat geschrieben:Entweder das oder es handelt sich um ein neurologisches Problem

Du sollst doch nicht von dich auf andere schließen.

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#239 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » Fr 17. Jul 2015, 16:55

Münek hat geschrieben: Ich gebe es zu, auf der Kanzel wird es schwieriger. Wenn der Pfarrer am Heiligen Abend die Weihnachtsge-
schichte des Lukas vorträgt und anschließend erklärt, die Geschichte sei aber unhistorisch, könnte er seine
Schäfchen kräftig den Abend versauen... :lol:
Ja, das könnte zu Verstimmungen führen. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#240 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von closs » Fr 17. Jul 2015, 17:02

sven23 hat geschrieben:Echt nicht?
Du hast mich falsch verstanden - ich hätte schreiben sollen: "Wer ist Conzelmann, dass man ihn als maßstäblich verstehen dürfte".

sven23 hat geschrieben:Es gibt eben Dinge, die universell gelten, nachweisbar sind und völlig setzungsfrei.
Wir reden komplett aneinander vorbei.

Pluto hat geschrieben:Spiritualität ist überhaupt nicht überprüfbar, weder weltlich noch spirituell.
Intersubjektiv nicht - wenn Paulus sagt "Prüfet alles und behaltet das Gute" ist das nicht intersubjektiv gemeint, sondern in Bezug auf die eigenen geistigen Fähigkeiten.

Pluto hat geschrieben: weil sie den Tatsachen der HK Forschung nichts gleichwertiges entgegen zu setzen hat.
"Gleichrangig" wäre besser - dann ist Dein Satz unmissverständlich und richtig.

Münek hat geschrieben:Unser Pastor Pfeifer schien von der neutestamentlichen Forschung und ihren Ergebnissen nie etwas gehört zu haben.
Das ist gut möglich, weil diese Forschungen als Randerscheinungen der Theologie verstanden werden - etwas für Wissenschaftler.

Münek hat geschrieben:Wenn der Pfarrer am Heiligen Abend die Weihnachtsgeschichte des Lukas vorträgt und anschließend erklärt, die Geschichte sei aber unhistorisch, könnte er seine Schäfchen kräftig den Abend versauen...
Nicht unbedingt - dass die Geschichte mit Ochs und Esel und Schäfchen nicht unbedingt in die Klimazone Bethlehems passt, weiss jeder Christ. - Und wenn die Krippe in einem Tannenwald errichtet wird, noch weniger.

Die Leute sind nicht so dumm, wie es immer unterstellt wird. - Sie benutzen zwar nicht das Wort "Chiffre", aber sie "wissen", dass die erzählten Geschichten für einen Inhalt stehen, egal ob neben der Krippe eine Dattelpalme oder eine Fichte steht. - Insofern sind Erkenntnisse innerhalb der HKM nicht bedrohlich.

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