Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Pluto
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#221 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Pluto » Fr 17. Jul 2015, 10:49

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was hat denn die Spiritualität für falsifizierbare Fakten anzubieten?
Nur auf logischer Ebene - empirisch nicht.
E-ben. Das Problem ist, die Spiritualität hat nichts überprüfbares anzubieten.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das wäre mir neu.
Wollen wir differenziert denken: Keiner behauptet, dass Wissenschaft ideologisch ist (das ist sie gerade NICHT), sondern dass wissenschaftliche Ergebnisse ideologisch instrumentalisiert werden.
Allerdings geschieht dies viel seltener als in der Spiritualität. Der Grund: Die sehr starre Methodik der Wissenschaft.

Gestern lief in "Panorama" ein Film über ISIS Rückkehrer. Erschreckend wie der Islam instrumentalisiert wurde um die Leute dort zu Mördern zu machen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#222 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von closs » Fr 17. Jul 2015, 10:57

Scrypt0n hat geschrieben:Auf logischer Ebene wurde ein Gott bzw. dessen postulierten Eigenschaften wie Allmacht und Allwissenheit bereits falsifiziert.
Diesen Satz muss man sich auf der Zunge zergehen lassen:
Scrypt0n hat geschrieben:Auf logischer Ebene wurde ein Gott bzw. dessen postulierten Eigenschaften wie Allmacht und Allwissenheit bereits falsifiziert.

closs
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#223 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von closs » Fr 17. Jul 2015, 10:59

Pluto hat geschrieben: Das Problem ist, die Spiritualität hat nichts überprüfbares anzubieten.
Natürlich ist es ein Problem, dass die Spiritualität im Sinne materialistischer Methodik nicht überprüfbar ist - aber das geht gar nicht anders.

Pluto hat geschrieben:Allerdings geschieht dies viel seltener als in der Spiritualität.
Wenn man die Gesamtheit der Wissenschaft betrachtet, hast Du wohl recht. - Sobald jedoch Wissenschaft mit Geist kollidiert, wird's problematisch.

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Scrypt0n
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#224 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Scrypt0n » Fr 17. Jul 2015, 11:04

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Auf logischer Ebene wurde ein Gott bzw. dessen postulierten Eigenschaften wie Allmacht und Allwissenheit bereits falsifiziert.
Diesen Satz muss man sich auf der Zunge zergehen lassen
Das kannst du gerne machen - du solltest weiter aber aufhören in ausweichenden Ausreden zu schwimmen. ;)

Du sagtest, nein, hast behauptet:
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was hat denn die Spiritualität für falsifizierbare Fakten anzubieten?
Nur auf logischer Ebene
Auf logischer Ebene wurde genau das getan, deine Bedingung also erfüllt.
Warum trotzdem weiter daran festhalten?
^_-

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Das Problem ist, die Spiritualität hat nichts überprüfbares anzubieten.
Natürlich ist es ein Problem, dass die Spiritualität im Sinne materialistischer Methodik nicht überprüfbar ist - aber das geht gar nicht anders.
Es gibt auch keine spirituelle Methodik, um deine spirituellen Spinnereien zu überprüfen. Das ist zwar deine übliche, sicherlich tausendfach wiederholte Behauptung doch zutreffend ist sie nicht.

Es ist albern zu inplizieren, dass spirituelle Menschen alle zu den selben Schlüssen kommen. Das ist Unsinn und die unzähligen sich zum Teil widersprüchlichen Glaubensbilder belegen das bereits.

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sven23
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#225 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » Fr 17. Jul 2015, 11:27

closs hat geschrieben:Wieso "dem breiten Publikum"? Seit wann stellt man universitäre Forschungs-Ergebnisse einem breiten Publikum vor? - Meine Aussage war, dass diese Ergebnisse innerhalb der unterschiedlichen theologischen Disziplinen und bei den Theologen verarbeitet sind.
Unter breitem Publikum vestehe ich mindestens die Mitglieder der Kirche, im weitesten Sinn die ganze Gesellschaft. Es kann doch nicht sein, daß Theologen nur untereinander geistige Onanie betreiben (was ja lange genug der Fall war). Es fehlt vermutlich am Mut, den Mitgliedern die Erkenntnisse der Forschung mitzuteilen.

closs hat geschrieben: Der Theologie - wobei wir uns hoffentlich einig sind, dass eine philologische Wissenschaft methodisch anders funktioniert als Naturwissenschaft.
Und daß die HKM weitaus strengeren Kriterien unterworfen ist als die Theologie, muß nicht noch extra erwähnt werden.
Theologie mit Wissenschaft in Verbindung zu bringen ist imo ein Anachronismsus. Bleiben wir doch bei der Wortbedeutung: Lehre von Gott. Das paßt besser.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#226 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von closs » Fr 17. Jul 2015, 11:35

sven23 hat geschrieben:Es kann doch nicht sein, daß Theologen nur untereinander geistige Onanie betreiben (was ja lange genug der Fall war).
Das macht JEDE Wissenschaft - egal ob Germanistik oder Physik. - Zwar gibt es ab und zu mal eine populär-wissenschaftliche Veröffentlichung, aber das ist eh die Ausnahme - im wesentlichen bleibt es ein geschlossener Kreis von Fachleuten.

sven23 hat geschrieben:Es fehlt vermutlich am Mut, den Mitgliedern die Erkenntnisse der Forschung mitzuteilen.
Vollkommen daneben. - Die HKM-Beobachtungen im Rahmen ihres Mandats sind schlicht und ergreifend nicht relevant für geistige Fragen des Christentums.

sven23 hat geschrieben:Und daß die HKM weitaus strengeren Kriterien unterworfen ist als die Theologie, muß nicht noch extra erwähnt werden.
Das mag inner-methodisch so sein, ist aber irrelevant, weil beide sich kategorial mit unterschiedlichen Dingen beschäftigen.

sven23 hat geschrieben: Bleiben wir doch bei der Wortbedeutung: Lehre von Gott. Das paßt besser.
Eben - und insofern muss man von HKM als Hilfsgröße INNERHALB der Theologie sprechen und nicht von HKM als theologische Disziplin.

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#227 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Scrypt0n » Fr 17. Jul 2015, 11:48

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und daß die HKM weitaus strengeren Kriterien unterworfen ist als die Theologie, muß nicht noch extra erwähnt werden.
Das mag inner-methodisch so sein, ist aber irrelevant, weil beide sich kategorial mit unterschiedlichen Dingen beschäftigen.
Stimmt.
Die einen mit dem Text und der Geschichte, die anderen mit dem selben Text und ihren subjektiven Glaubensfantasien dazu.
:D

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sven23
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#228 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » Fr 17. Jul 2015, 12:08

closs hat geschrieben:Das macht JEDE Wissenschaft - egal ob Germanistik oder Physik. - Zwar gibt es ab und zu mal eine populär-wissenschaftliche Veröffentlichung, aber das ist eh die Ausnahme - im wesentlichen bleibt es ein geschlossener Kreis von Fachleuten.
Wenn die Kirche mehr Mut hätte, könnte es anders sein. Conzelmann läßt grüßen.

closs hat geschrieben: Die HKM-Beobachtungen im Rahmen ihres Mandats sind schlicht und ergreifend nicht relevant für geistige Fragen des Christentums.
Und damit kommt man zu so irrationalen Äußerungen wie Lindemann: es ist egal, ob Jesus der Sohn Gottes war oder nicht. :roll:

closs hat geschrieben: Das mag inner-methodisch so sein, ist aber irrelevant, weil beide sich kategorial mit unterschiedlichen Dingen beschäftigen.
Genau, die Funamentaltheologie bastelt an einem Glaubensfundament herum und die HKM stellt bei der Materialprüfung fest, daß man den Zement vergessen hat. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#229 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von closs » Fr 17. Jul 2015, 12:34

sven23 hat geschrieben: Conzelmann läßt grüßen.
Wer ist Conzelmann? *achselzuck*

Soll die Kirche von der Kanzel verkünden: "Liebe Gemeinde - es gibt historisch-kritische Wissenschaftler, die aus ihren Forschungen schlussfolgern, dass
1)
2)
3)
???

sven23 hat geschrieben:Und damit kommt man zu so irrationalen Äußerungen wie Lindemann
Wenn man's falsch macht, kommt man zu solchen Äußerungen.

sven23 hat geschrieben:die HKM stellt bei der Materialprüfung fest, daß man den Zement vergessen hat.
Die Fundamente sind nicht dieselben. - Das Fundament der HKM ist das, was sie wissenschaftlich wahrnehmen kann - das ist ehrenwert, aber nicht entscheidend.

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#230 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Scrypt0n » Fr 17. Jul 2015, 12:37

closs hat geschrieben:Soll die Kirche von der Kanzel verkünden: "Liebe Gemeinde - es gibt historisch-kritische Wissenschaftler, die aus ihren Forschungen schlussfolgern, dass
1)
2)
3)
???
Wäre sie ehrlich und könnte auf willkürliche Dogmen verzichten, dann eindeutig ja.
Aber dazu wird es nicht kommen. Die Gründe sind die selben wie bei dir...

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