Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#121 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von closs » Di 14. Jul 2015, 17:32

sven23 hat geschrieben:Dazu muß man wohl eine gespaltene Persönlichkeit haben.
Nein . dazu muss man sich ent-ideologisieren.

sven23 hat geschrieben:Wie kann man sagen, es ist egal, ob Jesus wirklich der Sohn Gottes ist?
Ich verstehe ihn so, dass historisch-kritische Heransgehensweise an diese Frage nicht entscheidend ist. - Entweder es ist so oder nicht - bei der Beantwortung dieser Frage hilft einem die HKM nicht, weil es nicht ihr Mandat ist, solche Fragen zu beantworten.

Benutzeravatar
Scrypt0n
Beiträge: 4442
Registriert: Do 28. Aug 2014, 11:51

#122 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Scrypt0n » Di 14. Jul 2015, 17:38

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dazu muß man wohl eine gespaltene Persönlichkeit haben.
Nein . dazu muss man sich ent-ideologisieren.
Aber genau daran scheiterst du doch.

Du bist ja auch auf meine dargelegten Bibelverse nicht mit einer Silbe eingegangen bist. Statt dessen schwimmst du in pauschalen Behauptungen, wie man es eben von dir kennt.

closs hat geschrieben:Bitte den Gesamt-Kontext der Bibel sehen und deren rezeptions-geschichtlichen Folgen thematisieren.
Das wurde getan und du kannst dem aufgrund der Faktenlage nicht standhalten.
Dass du nun in Ausreden schwimmst spricht für sich. ;)

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Was die Aussage von Jesu gewesen ist konnten jene, die ihn kannten und mit ihm lebten sicherlich besser beurteilen
Behauptung.
Eine, die nahe liegt.
Denn die andere Version, nämlich, dass du die Aussagen von Jesus besser verstehst als jene, die seine Aussagen hörten und mit ihm reisten, ist nicht nur absurd sondern absoluter Wahn!
Und an diesem hältst du, wie man erkennt, auch verzweifelt fest. Die Argumentation bewegt sich bei dir zwar am Nullpunkt entlang, aber das macht ja nichts gell? ^_-

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:und es liegt nahe, dass er selbst eine hatte
Nach Deinem Weltbild ist es so
Nein; nach der Bibel und den Aussagen seiner Jünger ist es so.
:0)

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Hat sie nicht
Dann zeige auf, wo die HKM diskutiert, ob die Jünger und die nachkommenden Schreiber Jesus in dessen Sinne verstanden haben.
1. Im Theologiestudium; auf ein Forum solcher Studenten habe ich dich bereits verwiesen, aber du ignorierst ja alles weg.
2. Wurden dir schon dargelegt, aber die Bücher interessieren dich ja nicht; man muss erst deine Grundsätze aufnehmen.

Das ist doch einfach nur irrsinnig... *lach*

Alleine, dass deren Ergebnisse deinen willkürlichen Glaubensannehmen widersprechen ist doch der Grund dafür, dass du hier so argumentationslos herum fuchtelst. :D

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Man kann dasselbe im Rahmen SEINES Modells ganz unterschiedlich ergebnisoffen und intersubjektiv nachvollziehbar darstellen.
Kannst du nicht; daran scheiterst du ja kläglich, obwohl du von mehreren Seiten dazu aufgefordert wurdest.
Demzufolge: Behauptung nicht relevant.
Das wäre ein höchst naives Bild.
Das liegt daran, dass du naiv bist - es hat nicht nur den Anschein.
Du versuchst hier schon seit gefühlten Ewigkeiten, "dein Modell" ergebnisoffen und intersubjektiv nachvollziehbar darzulegen; und du scheiterst kläglich.

Deshalb: Behauptung nicht relevant.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#123 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » Di 14. Jul 2015, 19:24

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wie kann man sagen, es ist egal, ob Jesus wirklich der Sohn Gottes ist?
Ich verstehe ihn so, dass historisch-kritische Heransgehensweise an diese Frage nicht entscheidend ist. - Entweder es ist so oder nicht - bei der Beantwortung dieser Frage hilft einem die HKM nicht, weil es nicht ihr Mandat ist, solche Fragen zu beantworten.

Das ist auch bei dir ein generelles Problem. Du verstehst immer so, wie du dir das ausdenkst.
Die Aussage: es ist egal, ob Jesus der Sohn Gottes ist oder nicht, gibt deine Interpretation nicht her. Sie ist einfach Unsinn, egal ob aus Sicht eines Gläubigen oder nicht Gläubigen. Die Kirche sieht das übrigens genau so.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#124 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von closs » Di 14. Jul 2015, 20:20

sven23 hat geschrieben: es ist egal, ob Jesus der Sohn Gottes ist oder nicht, gibt deine Interpretation nicht her.
Nee - tut sie tatsächlich nicht. - Aber ich habe Dir an anderer Stelle ja gesagt, dass Lüdemann sich damit disqualifiziert. - Habe vorher ohne Kenntnis des wörtlichen Textes versucht, seinen Kopf zu retten, weil ich verstanden habe, er unterscheide zwischen System-Aussagen und Glaubens-Aussagen - das wäre i.O. aus meiner Sicht - aber so nicht.

sven23 hat geschrieben:Die Kirche sieht das übrigens genau so.
.Wie?

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#125 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » Di 14. Jul 2015, 20:30

closs hat geschrieben:Nee - tut sie tatsächlich nicht. - Aber ich habe Dir an anderer Stelle ja gesagt, dass Lüdemann sich damit disqualifiziert. - Habe vorher ohne Kenntnis des wörtlichen Textes versucht, seinen Kopf zu retten, weil ich verstanden habe, er unterscheide zwischen System-Aussagen und Glaubens-Aussagen - das wäre i.O. aus meiner Sicht - aber so nicht.
Endlich sind wir mal einer Meinung. :thumbup:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Kirche sieht das übrigens genau so.
.Wie?
Die Kirche fordert ja das Glaubensbekenntnis, daß Jesus Gottes Sohn ist. Laut Kaspar steht und fällt damit das Christentum. Auch da würde ich ihm zustimmen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#126 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von closs » Di 14. Jul 2015, 20:54

sven23 hat geschrieben:Die Kirche fordert ja das Glaubensbekenntnis, daß Jesus Gottes Sohn ist.
Natürlich - das ist eine System-Aussage (wenn man es ganz wertfrei benennen möchte). - Und diese System-Aussage ist nicht falsifizierbar und insofern erlaubt (von geistigen Begründungen, die heute kaum noch verstanden werden, ganz zu schweigen).

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#127 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » Mi 15. Jul 2015, 07:16

closs hat geschrieben:Natürlich - das ist eine System-Aussage (wenn man es ganz wertfrei benennen möchte).
Das ist doch die Basis des christlichen Glaubens. Die Aussage: es ist egal, ob Jesus der Sohn Gottes war, ist mir völlig unverständlich.
Die Kirche geht ja immer noch davon aus, daß die Evangelien eine Lebensbeschreibung Jesu ist.

"SPIEGEL: Papst Johannes Paul II. und seine Hoftheologen ignorieren fast immer, was die Jesus-Forschung in den 250 Jahren seit der Aufklärung erbracht hat. In einer "Handreichung" des Vatikans zum so genannten Heiligen Jahr 2000 wird behauptet, "dass es sich bei den Evangelien um Lebensbeschreibungen Jesu handelt".

Lindemann: Das wird seit Jahrzehnten von keinem ernst zu nehmenden Exegeten mehr behauptet."


Es gibt also eine Diskrepanz zwischen Kirche und ernst zu nehmenden Exegeten, und wahrscheinlich nicht nur in diesem Punkt.

Noch ein Hinweis zur Rezeption der Bibelschreiber:

Der Spiegel: Stimmen Sie Augsteins Kernsatz zu: „Nicht, was ein Mensch namens Jesus gedacht, gewollt, getan hat, sondern was nach seinem Tode mit ihm gedacht, gewollt, getan worden ist, hat die christliche Religion und mit ihr die Geschichte des sogenannten christlichen Abendlandes bestimmt.” Stimmen Sie dem zu?

"Prof. Dr. Andreas Lindemann: … Im Prinzip kann ich diesem Satz zustimmen."

Quelle
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#128 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Novas » Mi 15. Jul 2015, 08:16

Münek hat geschrieben:
Die Zuhörer Jesu waren auf äußerliche Nähe formatiert - der Paradigmenwechsel bei Jesus war das Primat der Innerlichkeit.
Unbegründete, völlig aus der Luft gegriffene Behauptung - wie gehabt.... :thumbdown:


His disciples said to Him, "When will the Kingdom come?"
Jesus said, "It will not come by waiting for it. It will not be a matter of saying 'Here it is' or 'There it is.' Rather, the Kingdom of the Father is spread out upon the earth, and men do not see it." Gospel of Thomas : Saying 113


;)

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#129 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » Mi 15. Jul 2015, 08:58

Novalis hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Die Zuhörer Jesu waren auf äußerliche Nähe formatiert - der Paradigmenwechsel bei Jesus war das Primat der Innerlichkeit.
Unbegründete, völlig aus der Luft gegriffene Behauptung - wie gehabt.... :thumbdown:


His disciples said to Him, "When will the Kingdom come?"
Jesus said, "It will not come by waiting for it. It will not be a matter of saying 'Here it is' or 'There it is.' Rather, the Kingdom of the Father is spread out upon the earth, and men do not see it." Gospel of Thomas : Saying 113


;)

Na ja, dann brauchen Hemul und Erwin ja nicht weiter zu warten.
Da werden sie sicher enttäuscht sein, daß das Gottesreich schon da ist und keiner hats gemerkt. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#130 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Novas » Mi 15. Jul 2015, 09:07

sven23 hat geschrieben:Die Kirche fordert ja das Glaubensbekenntnis, daß Jesus Gottes Sohn ist

Jesus kann schon allein deshalb, als Sohn Gottes bezeichnet werden, weil er der erste war, der Gott als Abba (Vater) ansprach und aus dieser Beziehung und Erfahrung heraus schöpfte und glaubwürdig lebte. In dieser Beziehung ist er einzigartig. Darum hat mit ihm etwas vollkommen Neues begonnen. Auf dieser Ebene können wir ihn nie überholen, aber wir können ihm ähnlich werden.

"The Son of God became a man to enable men to become sons of god...", so sagte es C.S. Lewis... in dem Satz ist alles enthalten... :thumbup:

Antworten