Naqual hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:Welche Sünde wiegt schwerer? Hochmut/ geistlicher Stolz oder eine verkehrte sexuelle Ausrichtung?
Triffts!
Ich muß gestehen, dass ich in der Frage "wie geht man als Christ mit dem Phänomen HS um?" etwas ratlos bin.
Einerseits kann ich von meinem Bibelverständnis her diesen Lebensstil absolut nicht empfehlen. Andererseits wird von Gläubigen teilweise so krass auf den HS herumgehackt, dass sie mir leid tun und ich mich dazu gedrängt fühle, für sie einzutreten, weil die Art und Weise, wie man ÜBER sie spricht, meiner Meinung nach oftmals heftig gegen das Gebot, den Nächsten zu lieben (= Fairness, auch gegenüber Andersdenkenden) verstößt.
Wobei: Das Sodom in Offb 11,8 ist das stolze Jerusalem! (Welche große Stadt soll es sonst sein, wo Jesus gekreuzigt worden ist)
Ja, das passt.
Das Jerusalem, um das Jesus weint.
Inhaltlich ist die HS-Debatte m.E. deswegen interessant, weil INHALTLICHE Einwände gegen gleichgeschlechtliche Liebe gar nicht kommen.
Nur zitieren von Bibelversen.
... die nicht sonderlich ergiebig sind. Schon gar nicht, wenn sie aus dem AT stammen; aus einer Zeit, in der sem Volk Israel die Mehrehe erlaubt und die Leviratsehe befohlen war, was man heute auch nicht mehr verteidigt.
Inhaltlich hieße: Jesus hat gesagt, dass ALLE Gebote sich auf die goldene Regel zurückführen lassen (Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst).
Jetzt müsste man also erklären können, warum wenn zwei aus dem gleichen Geschlecht sich gerne haben, hier etwas Liebloses vorliegt oder Liebloses entsteht. Wenn die zwei in einer solchen Partnerschaft eine auf Verbindlichkeit und gegenseitige Hilfe angelegte Beziehung haben, ist es genauso liebevoll wie bei Heteros.
Das ist ja eben das Problem. Man kann nicht alle HS über denselben Kamm scheren.
Es gibt Freche, Rebellen, vorsätzlich Gesetzlose... die ebenso intolerant und selbstbewußt polemisieren wie diejenigen, die aus dem Hetero-Lager dagegen wettern. Aber es gibt auch die Stillen, die sich verstecken und nicht hochmütig sind.
JEDE Sünde trennt von Gott und zieht, wenn sie nicht vergeben wird, den Tod nach sich. Was ist mit dem Hinken auf zwei Seiten, welches in der Gemeinde Jesu ausgiebig praktiziert und verteidigt wird? man distanziert sich nicht mehr von der
Ungerechtigkeit, sondern erklärt oder entschuldigt diese... man fordert von den Opfern der Ungerechten, die Sünde zu erdulden und die Feinde zu lieben, anstatt geistliche Zivilcourage zu beweisen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen--
Das ist Sodom live!
Es ist gut, wenn man kritisch ist und Acht gibt auf sich selbst und auf die Gemeinde. Aber genau das wollten die Pharisäer und Schriftgelehrten doch auch. Sie waren davon überzeugt, eine Gott gefällige Erkenntnis zu haben und verteidigten diese energisch und ausdauernd. Sie hüteten das Gesetz--- so
wie sie es verstanden. Sie hatten eine ehrliche und intensive Leidenschaft für das Gesetz.
Wo stehe ich, wo stehen wir?
„Der Berg Zion ist höher als alle Kirchtürme.“
Wilhelm Hoffmann, (Hofprediger in Berlin)
LG