Wenn Du von forschenden"Theologen" sprichst, meinst Du diejenigen, die in Deinem Sinne historisch-kritisch arbeiten. - Es ändert nichts an der Tatsache, dass in anderen Segmenten der Theologie ganz anders gedacht wird.Münek hat geschrieben:Du glaubst also allen Ernstes, die an den Fakultäten forschenden und lehrenden Neutestamentler hätten die "Hauptsache" (?) schlicht übersehen bzw. ignoriert?
Da wird Rahner mit einem Zitat in Deinem Sinne zitiert - und plötzlich kommt eine fleißige Foristin, die bei Rahner nachforscht und prompt ein Zitat hier reinstellt, das exakt das Gegenteil aussagt (ich such's jetzt nicht - irgendwo in den letzten 300 Seiten steht's). - Dasselbe fand statt bei Kasper und Bloch(?). - Will heißen: Zitaten-Schlachten nützen nichts - auch nicht Aussagen, dass die forschende Theologie sei darin einer Meinung - als sei dies eine verbindliche Aussage, nur weil Kubitza es sagt. - Selber nachdenken ist gefragt.
Dein Kardinal-Fehler ist, dass Du "nahes Gottesreich" äußerlich interpretierst. - Tut man das, ergibt sich alles weitere natürlich in Deinem Sinne.sven23 hat geschrieben:Ja, die gibt es, aber doch nicht in Zusammenhang mit dem nahen Gottesreich.
Eben diese. - Du präsentierst triumphierend eine Aussage nach der anderen, dernach Jesus das nahe Gottesreich predigt und lieferst, als wäre es selbstverständlich, mit, er habe ein äußeres nahes Gottesreich gemeint.sven23 hat geschrieben:Welche Hauptsache ist wann gelaufen?
Du triffst den Nagel auf den Kopf - man muss es in der Tat selber nicht nur im unmittelbar textlichen Kontext, sondern im geistigen Kontext erschließen, was gemeint ist.sven23 hat geschrieben:Es gibt doch keine Präambel in der Bibel, die sagt: bitte beachten, daß niemand etwas versteht.
Auch wichtig: Das AT konnte nicht nachträglich von den NT-Schreibern oder gar der Kriche gefälscht werden - will heißen: Die Zuspitzung des AT auf den Wandel vom Äußeren ins Innere ist auch im AT nachweisbar - und die Spitze dieser Entwicklung ist eben das NT.
Und das war neu - in anderen Worten: Alle waren alttestamentarisch formatiert - da stand also ein Jesus, der das nahe Reich verkündet, was nur äußerlich verstanden werden kann, weil es fürs Volk neu war. - Und das muss erst mal sacken.
Und damit hat die neutestamentarische Forschung vollkommen recht. - Merkste was?sven23 hat geschrieben:Die neutestamentliche Forschung hat gute Gründe, wenn sie mehrheitlich davon ausgeht, daß die Verkündigung des nahen Gottesreiches im Zentrum von Jesu Botschaft stand.