Dreht sich die Erde doch nicht?

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Hemul
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#371 Re: Dreht sich die Erde doch nicht?

Beitrag von Hemul » Mo 6. Jul 2015, 15:47

sven23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Meine Güte wie Du mit sogenannten "Tatsachen" so um Dich wirfst? Ist doch schon inflationär. :roll:
Stimmt, das Universum ist ja auch inflationär. :lol:
Kosmologische Inflation
Troll Dich Du trollender Troll. :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

ThomasM
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#372 Re: Dreht sich die Erde doch nicht?

Beitrag von ThomasM » Mo 6. Jul 2015, 15:54

sven23 hat geschrieben: Zudem wurde ja die Kugelform an sich bestritten, bzw. die Scheibenorm präferiert. Wie soll man das noch ernst nehmen?
Stimmt das ist problematisch.

Eine Koordinatentransformation, die die Erde in eine Scheibe verwandelt ist nicht mehr überall differenzierbar (an den Rändern).
Eine nicht differenzierbare Koordinatentransformation hat grausame Effekte auf die physikalischen Gesetze zur Folge.

Durchgerechnet habe ich das noch nie, wäre aber vielleicht mal interessant.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

closs
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#373 Re: Dreht sich die Erde doch nicht?

Beitrag von closs » Mo 6. Jul 2015, 16:04

sven23 hat geschrieben:In Kenntnis der wahren Verhältnisse ist es eine Täuschung.
Falsch: Es handelt sich nicht um "wahre" Verhältnisse an sich, sondern um "wahre" Verhältnisse im physikalischen Sinne. - Dies ist unbestritten.

sven hat geschrieben:Das ändert aber nichts daran, daß sich der Massezwerg um den Masseriesen dreht und nicht umgekehrt.
Physikalisch von vorneherein unbestritten. - Aber darum geht es hier nicht - hier geht es darum, dass unterschiedliche Systeme/Modelle/Perspektiven zu angemessen unterschiedlichen Ergebnissen kommen, die nicht interferieren. - Jemand, der in seinem Alltags-System feststellt, dass die Sonne im Osten aufgeht, bestreitet nicht, dass im kosmologisch-physikalischen System sich die Erde (annähernd) um die Sonne dreht. - Beides interferiert nicht.

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sven23
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#374 Re: Dreht sich die Erde doch nicht?

Beitrag von sven23 » Mo 6. Jul 2015, 16:16

closs hat geschrieben:Falsch: Es handelt sich nicht um "wahre" Verhältnisse an sich, sondern um "wahre" Verhältnisse im physikalischen Sinne. - Dies ist unbestritten.
Es geht nur darum, was der Fall ist. Was closs wahrnimmt, ist dabei irrelevant.

closs hat geschrieben: - Aber darum geht es hier nicht - hier geht es darum, dass unterschiedliche Systeme/Modelle/Perspektiven zu angemessen unterschiedlichen Ergebnissen kommen, die nicht interferieren. - Jemand, der in seinem Alltags-System feststellt, dass die Sonne im Osten aufgeht, bestreitet nicht, dass im kosmologisch-physikalischen System sich die Erde (annähernd) um die Sonne dreht. - Beides interferiert nicht.
Natürlich darf man sagen, daß die Sonne im Osten aufgeht, wohlwissend, daß sich die Erde um die Sonne dreht. Das ist doch gar nicht der Punkt. Ich glaube auch nicht, daß es um mathematische Fingerübungen geht, wie Thomas das meint.
Die Behauptung einer sich nicht um die eigene Achse und die Sonne drehenden Erde sind rein ideologisch motiviert.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#375 Re: Dreht sich die Erde doch nicht?

Beitrag von closs » Mo 6. Jul 2015, 16:17

sven23 hat geschrieben:Das hat nichts mit Perspektive zu tun, sondern ist schlicht Ignoranz oder Dummheit.
Natürlich ist das Wort "Perspektive" kein Freibrief. - Insofern ist jedem angeraten, sich warm anzuziehen, wenn er sich innerhalb eines bekannten Systems äußert - konkret:

Man sollte als geistiger Mensch nicht in naturwissenschaftlichen Fragen rumwildern, weil man sich dann automatisch den Gesetzen dieses Systems unterwirft. Das gilt umgekehrt ebenfalls, wenn man als naturwissenschaftlicher oder kritisch-rationaler Mensch (im Sinne Poppers) in geistigen Fragen rumwildert. - Es scheint sich allseitig noch nicht in aller Konsequenz rumgesprochen zu haben, dass Systeme/Perspektiven strikt voneinander zu trennen sind - sonst hat man eine Waage mit verschiedenen Kalibrierungen - das wird nie gut gehen.

sven23 hat geschrieben:Und der Fall ist nun mal anders, als er sich in der täuschenden Wahrnehmung darstellt.
Aus pysikalisch-kosmologischer Sicht ist as richtig - aber eben nur so.

sven23 hat geschrieben:Jedenfalls zeigt die Art, wie manche ihm beispringen, wie ideologiesiert das Ganze ist.
Die größten Ideologen sind diejenigen, die die eigene Perspektive als allgemeinverbindlich darstellen - dazu neigst auch Du.

sven23 hat geschrieben:Und für astronomische Beobachtungen von der Erde aus soll man das geozentrische anwenden? Wie kommst du auf so einen Unsinn?
Wenn man einen Spiegel in Südamerika hinstellt und den anderen Spiegel im Himalaya, dann errechnet man die Position einer Galaxie geozentrisch, also mit der Erde als Ausgangspunkt - das ist sehr sinnvoll. - Weiterhin spricht man von einem Sternbild "am Nordhimmel" - also auch geozentrisch gedacht - und ebenfalls sehr sinnvoll.

sven23 hat geschrieben:Was ändert sich an der Qualität des Frühstücks, wenn du weißt, daß sich die Erde um die Sonne dreht?
Nichts. - Aber das Frühstück heisst schon deshalb so, weil die Alltags-Wirklichkeit geozentrisch ist. - Oder würdest Du Deinen Tagsablauf nach dem Ausdehmungs-Koeffizienten des Universums ausrichten?

sven23 hat geschrieben: Du meintest darauf, das sei gar nicht notwendig.
Es dürfte nicht notwendig sein.

closs
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#376 Re: Dreht sich die Erde doch nicht?

Beitrag von closs » Mo 6. Jul 2015, 16:19

sven23 hat geschrieben: Was closs wahrnimmt, ist dabei irrelevant.
Was wir alle wahrnehmen, ist im Ernstfall irrelevant. Unsere Wahrnehmung/Messung ist nur dann relevant, wenn sie authentisch ist mit dem, was der Fall ist.

sven23 hat geschrieben:Die Behauptung einer sich nicht um die eigene Achse und die Sonne drehenden Erde sind rein ideologisch motiviert.
Wenn man dies innerhalb der wissenschaftlichen Kosmologie sagt, stimme ich Dir zu - denn aus dieser Perspektive ist es unhaltbar.

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Scrypt0n
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#377 Re: Dreht sich die Erde doch nicht?

Beitrag von Scrypt0n » Mo 6. Jul 2015, 16:26

Hemul hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Meine Güte wie Du mit sogenannten "Tatsachen" so um Dich wirfst? Ist doch schon inflationär. :roll:
Stimmt, das Universum ist ja auch inflationär. :lol:
Kosmologische Inflation
Troll Dich Du trollender Troll. :lol:
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#378 Re: Dreht sich die Erde doch nicht?

Beitrag von Scrypt0n » Mo 6. Jul 2015, 16:28

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:In Kenntnis der wahren Verhältnisse ist es eine Täuschung.
Falsch
Nein, richtig; denn es IST eine Täuschung.

closs hat geschrieben:Es handelt sich nicht um "wahre" Verhältnisse an sich, sondern um "wahre" Verhältnisse im physikalischen Sinne.
Falsch.
Denn die Sonne dreht sich in Wahrheit nicht um die Erde, sondern umgekehrt.

closs hat geschrieben:
sven hat geschrieben:Das ändert aber nichts daran, daß sich der Massezwerg um den Masseriesen dreht und nicht umgekehrt.
Physikalisch von vorneherein unbestritten.
Diese physikalische Darlegung entspricht der Realität - "dein" Modell hingegen widerspricht ihr.

closs hat geschrieben:Man sollte als geistiger Mensch nicht in naturwissenschaftlichen Fragen rumwildern, weil man sich dann automatisch den Gesetzen dieses Systems unterwirft. Das gilt umgekehrt ebenfalls, wenn man als naturwissenschaftlicher oder kritisch-rationaler Mensch (im Sinne Poppers) in geistigen Fragen rumwildert.
Da geistige Fragen ebenso subjektiv und willkürlich sind wie die Antworten darauf, dürfte sich sowieso keiner damit beschäftigen.
Und wenn das einer darf, der an seine eigenen Glaubensinhalte glaubt, dann darf das auch einer, der das nicht tut. Zwar nicht im naturwissenschaftlichen Sinne, aber das macht ja auch keiner, da es mit Naturwissenschaft überhaupt nichts zu tun hat.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Was ändert sich an der Qualität des Frühstücks, wenn du weißt, daß sich die Erde um die Sonne dreht?
Nichts. - Aber das Frühstück heisst schon deshalb so, weil die Alltags-Wirklichkeit geozentrisch ist.
Wieder falsch.
Es heißt Frühstück, weil es Früh am Tage ist - das hat nichts mit geozentrisch zu tun, sondern schlicht mit der Definition eines (24 Stunden) Tages.
Zuletzt geändert von Scrypt0n am Mo 6. Jul 2015, 16:31, insgesamt 1-mal geändert.

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sven23
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#379 Re: Dreht sich die Erde doch nicht?

Beitrag von sven23 » Mo 6. Jul 2015, 16:28

closs hat geschrieben:Die größten Ideologen sind diejenigen, die die eigene Perspektive als allgemeinverbindlich darstellen - dazu neigst auch Du.
Du meinst also, das heliozentrische Weltbild ist eine Ideologie? Dabei ist es doch der Fall. ;)
Was du mir vorwirfst, hat die Kirche über Jahrhunderte getan, und zwar mit einer falschen Ideologie, nämlich dem geozentrischen Weltbild und mit manchmal tödlichen Folgen für die "Abtrünnigen".

closs hat geschrieben: Wenn man einen Spiegel in Südamerika hinstellt und den anderen Spiegel im Himalaya, dann errechnet man die Position einer Galaxie geozentrisch, also mit der Erde als Ausgangspunkt - das ist sehr sinnvoll. -
Na ja, bisher ist noch niemand auf die Idee gekommen, das von der Sonne aus zu machen. :lol:

Warum tut man sich eigentlich so schwer damit, heute einzugestehen, daß das geozentrische Weltbild Unsinn ist. Antike Astronomen sind entschuldigt, heutige Kreationisten nicht.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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ThomasM
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#380 Re: Dreht sich die Erde doch nicht?

Beitrag von ThomasM » Mo 6. Jul 2015, 16:53

closs hat geschrieben: Aber darum geht es hier nicht - hier geht es darum, dass unterschiedliche Systeme/Modelle/Perspektiven zu angemessen unterschiedlichen Ergebnissen kommen, die nicht interferieren. - Jemand, der in seinem Alltags-System feststellt, dass die Sonne im Osten aufgeht, bestreitet nicht, dass im kosmologisch-physikalischen System sich die Erde (annähernd) um die Sonne dreht. - Beides interferiert nicht.
Es kommt darauf an, was genau du aussagen willst.

Es ist bei der Frage, was ein Beobachter auf der Erde sieht, nicht relevant, welches Modell man benutzt, solange es nur um die Frage geht, in welcher Himmelsrichtung sich der früheste Lichtwurf der Sonnenstrahlen bewegt. Egal, ob ich das heliozentrische oder das geostationäre Modell nehmen, diese Frage ist tatsächlich in beiden Fällen gleich zu beantworten.

Zu den Unterschieden kommst du, wenn man detaillierter hinschaut, wenn man also kompliziertere Fragen beantwortet, bis hin zu der komplexen Frage, wie sich ein Stern von der Warte des Beobachters auf der Erde aus bewegt. Auch hier kommt man letztlich zu denselben Ergebnissen, wenn man richtig rechnet, aber manche Sichtweisen geben einem erheblich einfachere Antworten mit entsprechenden viel besseren Möglichkeiten, noch detaillierter zu gehen.
Das Problem des Ptolemäus war, dass seine geostationäre Sichtweise die Dinge so kompliziert machte, dass man vor der Erfindung des Computers nicht weitergekommen wäre. Nur Kopernikus war eben ein wenig eher.

Es kommt also immer darauf an, was du für eine Frage beantworten möchtest.
Willst du naturwissenschaftliche Fragen beantworten, dann ist der einfachste Standpunkt immer der Beste. Andere sind dann schlicht schlecht.
Willst du nur ein Gefühl beschreiben, so wie John Wayne in den Sonnenuntergang reitet und damit den lonesome Cowboy ausdrücken will, dann ist die naturwissenschaftliche Sichtweise wirklich egal.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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