Novalis hat geschrieben:Halman hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:Nein, denn du kannst dies niemals beweisen! Wie ich hier auch schon schrieb ; Die Welt ist, weil ich bin! Bin ich nicht, dann ist auch die Welt nicht.
Auf diese These könnte ich antworten: Nein, denn du kannst dies niemals beweisen!
Bewusstsein ist das, was wir mit jeder Erfahrung augenblicklich erfahren, wissen, bezeugen. Unsre Erfahrungen kommen und gehen, wie flüchtig über den Himmel ziehende Wolkengebilde. Der Himmel ist hingegen der bleibende Hintergrund, ähnlich, wie Bewusstsein der bleibende Hintergrund all unsrer Erfahrungen ist, denn ohne Bewusstsein kann sich keine Erfahrung abbilden.
Soweit kann ich folgen. Daraus folgt aber nicht, dass die Existenz der Welt an unserer Fähigkeit, diese zu erfahren, gekoppelt ist.
Novalis hat geschrieben:Wenn Du in ein Kino gehst und einen Film siehst, was siehst Du dann? Bilder, die auf eine Leinwand projiziert werden. Filmsequenzen die kommen und gehen, aber nicht unabhängig von der Leinwand existieren können. Die Leinwand ist das Einzige, was bleibt. Sie ist wirklich real und der Film ist eine Projektion auf ihr, egal wie actiongeladen, packend, berührend, erschütternd, dramatisch der Film zu sein
scheint. Er ist eine
Erscheinung, die deshalb existiert, weil sie sich auf der Leinwand
abbilden kann.
Entfällt die Leinwand, entfällt damit auch die Projektion. Doch der Film und der Filmprojektor existieren unabhängig davon. So wie der Film real ist, so ist auch die Welt real, unabhängig davon, ob wir sie erfahren können.
Bist Du ein Vertreter von Descartes „ego cogito, ergo sum“? Nun, ich bin davon überzeugt, dass die Realität objektiv existiert.
Nimm als Beispiel GOTT. Wenn Er ist, dann existiert er unabhängig davon, ob wir an ihn glauben oder nicht. Sollten die Atheisten recht haben, so würde unser Glaube ihn nicht real werden lassen. Ob GOTT wirklich ist oder nur eine Imagination, hängt nicht von unserer Wahrnehmung ab. Ein gegenteiliges Konstrukt scheint mir auch schwerlich mit der Bibel vereinbar zu sein, da sie GOTTES Sein unabhängig vom Glauben und Unglauben der Menschen voraussetzt.
Novalis hat geschrieben:Ich lade Dich nun zu einer Betrachtung ein. Betrachte deine eigene Erfahrung und frage Dich: "Könnte es sein, dass Bewusstsein nicht nur die 'Leinwand' oder der 'Hintergrund' unsrer persönlichen Erfahrung ist, sondern der universelle Hintergrund aller Erscheinungen, die wir in ihrer komplexen und bestaunenswerten Gesamtheit 'die Welt' oder den 'Welt-Raum' nennen?"
Ja, dies
könnte sein. Allerdings glaube ich nicht, dass es sich so verhält
Vor einiger Zeit wurde ich am Knie operiert und dazu narkotisiert. Ich nahm gar nichts wahr, nicht die Zeit - gar nichts. Als ich erwachte, waren Stunden vergangen und die OP war abgeschlossen. Ich konnte erkennen, dass die "Uhr der Welt" unabhängig von meinre Wahrnehmung weiterlief, sogar, wenn dies meinen Körper betraf. Wäre ich nicht mehr erwacht, so wäre zwar damit auch meine Weltsicht verschwunden, doch Du hättest davon nichts bemerkt. Die "Uhr der Welt" läuft einfach weiter - sie besteht unabhängig von meinem Bewusstsein.
Eine Kopplung zwischen Bewusstsein und Welt im Sinne von "Wahrnehmung erschafft Realität" ist zwar ein logisch denkbares Konzept, aber keines, welches mir glaubhaft erscheint.
Warum sollte ich dies annehmen? Welche Weltsicht ist besser, welche ist kohärent?
Interessant mag in diesem Zusammenhang die Betrachtung der
Evidenz sein.
Novalis hat geschrieben:Alles, was in unsrem Leben passiert und alles, worauf unser Wissen beruht, sind Erfahrungen. Selbst der physische Tod ist nichts anderes, als eine vorübergehende Erfahrung im Fluss des Seins. Wenngleich das Verlassen oder Loslassen des Körpers sicherlich eine besondere Erfahrung ist.
Die Frage lautet also: Woher wissen wir, dass die Welt, welche wir erfahren, auch wirklich existiert? Meine Schlussfolgerung, dass meine Wahrnehmung eine subjektve Abbildung der objektiv bestehenden Welt ist, erscheint mir einfach logisch und köhärent.
Hoffentlich findest Du
Phänomenologie auf SciFi-Art unterhaltsam.

Der Astronaut, der in der Szene mit BOMBE 20 (eine künstliche Intelligenz) spricht, muss in ihr Zweifel bezüglich ihrer sensorischen Wahrnehmung der Welt sähen (und damit auch an den Befehl zur Detonation), um so die thermostellare Explosion zu verhindern.