Was ist Glaube?

Rund um Bibel und Glaube
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Magdalena61
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#11 Re: Was ist Glaube?

Beitrag von Magdalena61 » So 7. Jun 2015, 00:37

(Biblischer) Glaube--

ist das Ergebnis einer gelebten Beziehung zu Gott. Anders geht es nicht.

Ohne den, durch eine Willensentscheidung beschlossenen, persönlichen Einsatz zu 100% ist "Glaube" bestenfalls eine Ideologie, eine Idee, eine gesellschaftliche Tradition, eine abwählbare Freizeitbeschäftigung, eine politische Richtung....

muß ... gesagt werden, daß sich zumindest im biblischen Glauben der lebendige Glaubensinhalt nur im lebendigen Glaubensakt erschließt.
(P. Franz Prosinger)
LG
God bless you all for what you all have done for me.

JackSparrow
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#12 Re: Was ist Glaube?

Beitrag von JackSparrow » So 7. Jun 2015, 01:01

Halman hat geschrieben:1 Der Glaube aber ist eine Wirklichkeit* dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht.
Glaube ist das, was andere Leute einem erzählt haben und wogegen man sich aus Ehrfurcht vor diesen Leuten nicht zu widersprechen traut. Also ein Akt der Unterwerfung.

Auf freier Wildbahn würde ein Säugetier verhungern, wenn es von seiner Gruppe ausgestoßen wird. Den Mund zu halten und mitzumachen war evolutionär betrachtet also schon immer die bessere Alternative. Egal wie absurd die geforderten Verhaltensweisen auch sein mögen.

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Münek
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#13 Re: Was ist Glaube?

Beitrag von Münek » So 7. Jun 2015, 05:08

Es liegt auf der Hand, dass Glauben im spezifisch christlichen Sinne nichts mit bloßem Vermuten zu tun hat: ich glaube, dass das Wetter morgen gut wird; ich glaube, dass es mit meiner Gesundheit wieder aufwärts geht. Beim Glauben, von dem hier im Thread die Rede ist, geht es überhaupt nicht in erster Linie um das Fürwahrhalten einer bestimmten Aussage , obgleich das Fürwahrhalten durchaus dazugehört und keinesfalls fortfallen darf.

Andererseits wird christlicher Glaube missverstanden, wenn er als frommer Gemütszustand, als numinoses (perfektes, unerreichbares) Gefühl oder als Seinsweise der Existenz bestimmt wird unter Absehen von seinem intentionalen (geplant, zweckbestimmt) Charakter. Dass dieses "an" Jesus Christus und Gott meint, versteht sich von selbst.

Weniger leicht ist das Glaubensverhältnis positiv zu beschreiben, wenn es weder in Erkenntnis noch reinen Gefühlszuständen besteht. Es ist jedenfallss etwas sehr Komplexes, das ebenso sehr mit Gewissen und Gehorsam wie mit Vertrauen, Geschenk, Glück und Heil zusaammenhängt. Dass es neben der alltäglichen und der wissenschaftlichen Erfahrung eine Zone des Glaubens aus eigenem Recht gibt, war einmal selbstverständlich. Das ist nicht mehr der Fall. Das Glauben ist zum Problem geworden, zu einem großen Problem, sofern es noch ein Problem ist...

(Quelle: Das höchst lesenswerte Buch (ein besseres kenne ich nicht :thumbup: ) von Helmut Groos mit dem Titel "Christlicher Glaube und intellektuelles Gewissen", S. 403 ff.)


Fortsetzung folgt. Dann wird es richtig interessant....

Rembremerding
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#14 Re: Was ist Glaube?

Beitrag von Rembremerding » So 7. Jun 2015, 08:43

Pluto hat geschrieben: Gewissheiten im Glauben haben ihren Platz als Wahrheiten verloren.
Solches pochen auf die Existenz des einen wahren Gottes gehört seit 9/11 (leider) zum Repertoire der Extremisten vieler Religionen. Das Ergebnis sind Auseinandersetzungen bis hin zu abscheulichen Gräueltaten im Namen der eigenen Gottheit.

Gott, manche nennen ihn Jahwe, andere Jesus und wieder andere Allah (wenn es ihn denn gibt) hat einen solchen Missbrauch seines Namens nicht verdient.
Was Simone Weil schrieb, ist für Gläubige eine Selbstverständlichkeit. Für Ungläubige war vor und nach 9/11 keine Wahrheit in Gott.
Du verwechselst die Gottesbilder von Menschen mit dem wahren Wesen Gottes. Gott, sein Name, bleibt auf ewig immer der Gleiche, die Liebe. Nur der Mensch ist es, der sich einen Gott, einen Götzen für seine Egoismen baut. Dazu hat Simone Weil auch ein Wort für Atheisten:

Sogar die Materialisten siedeln ausserhalb von sich selber ein Gut an, das sie weit überschreitet und ihnen von aussen hilft, auf das sich ihr Denken in einer Regung von Verlangen und Gebet richtet. Für Napoleon sein Stern. Für die Marxisten die Geschichte. Nur siedeln sie es in dieser Welt an, wie die Riesen der Volkskultur, die ihr Herz (oder ihr Leben) in ein Ei legen, das in einem Fisch ist, der in einem See ist, der von einem Drachen bewacht wird, und am Ende sterben. Und obwohl ihre Bitten oft erhört werden, muss man fürchten, dass man sie als Bitten ansehen muss, die an den Teufel gerichtet sind.
Kein Mensch entgeht der Notwendigkeit, sich ausserhalb von sich selbst ein Gut
vorzustellen, auf das sich das Denken in einer Regung des Verlangens, des Flehens
und der Hoffnung richtet. Folgerichtig gibt es nur die WahI zwischen der Verehrung
des wahren Gottes und dem Götzendienst. Jeder Atheist ist Götzenanbeter - ausser,
er verehrt den wahren Gott unter seiner unpersönlichen Seite.


(Simone Weil: Cahiers Aufzeichnungen 4)

Vielleicht wird es auch dir, @Pluto, irgendwann zu unbehaglich ständig geistig große und weise Menschen herabzusetzen, immer dann, wenn sie deinem Weltbild widersprechen. Zu guter Letzt kannst du dann ja immer noch zum säen von Zweifel sagen: Hat Simone Weil das wirklich geschrieben?

Servus :wave:
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Samantha

#15 Re: Was ist Glaube?

Beitrag von Samantha » So 7. Jun 2015, 09:28

"Jeder Atheist ist Götzenanbeter", weil er an die Stelle Gottes "Dinge" in den Vordergrund stellt, die sein Leben bestimmen.

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Queequeg
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#16 Re: Was ist Glaube?

Beitrag von Queequeg » So 7. Jun 2015, 09:41

Samantha hat geschrieben:"Jeder Atheist ist Götzenanbeter", weil er an die Stelle Gottes "Dinge" in den Vordergrund stellt, die sein Leben bestimmen.

Nun höre doch endlich einmal auf, uns und dich selbt so schamlos zu belügen.

Auch die Christen sind dem Materialismus verhaftet, auch die Christen sind Sklaven des Konsumrausches, auch die Christen beten den Mammon an und auch so mach Christ ward auf dem Schoße der bunten Damen in einem Puff gesehen.

Als ob der Kapitalismus nicht von den "Christen" erfunden wurde, als ob der Kapitalismus nicht in den christlichen Ländern seine Geburt erlebte und seinen menschenfeindlichen Siegeslauf um die Welt nahm. Hier die Christen als die sündlos schwebenden Engel über dem tumben irdischen Geschehen zu postulieren, der Christ also als religiöser Edel und Übermensch, das ist doch an Dummheit kaum noch zu unterbieten.

Wir wissen ja nun alle, das du ein kaum selbstreflektierendes Plappermäulchen bist, aber das die Selbstlüge dann schon solche Formen annimmt, bei dir, das ist dann schon bedenklich.

Der Tanz um das goldene Kalb der Moderne, auch die Christen sind im Reigen dieser Tänzer zu finden, gestern, heute, immer.

Samantha

#17 Re: Was ist Glaube?

Beitrag von Samantha » So 7. Jun 2015, 09:59

Queequeg hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:"Jeder Atheist ist Götzenanbeter", weil er an die Stelle Gottes "Dinge" in den Vordergrund stellt, die sein Leben bestimmen.

Nun höre doch endlich einmal auf, uns und dich selbt so schamlos zu belügen.
Ich habe nur aufgegriffen, was Simone Weil schrieb. Christen habe ich nicht wirklich ausgeschlossen.


Auch die Christen sind dem Materialismus verhaftet, auch die Christen sind Sklaven des Konsumrausches, auch die Christen beten den Mammon an ...
"Christen" jaja...


Hier die Christen als die sündlos schwebenden Engel über dem tumben irdischen Geschehen zu postulieren, der Christ also als religiöser Edel und Übermensch, das ist doch an Dummheit kaum noch zu unterbieten.
Hier willst Du mir etwas unterstellen, weil es Dir gerade so in den Kram passt. Denn Christen sind tatsächlich nicht grundsätzlich "gut".


Der Tanz um das goldene Kalb der Moderne, auch die Christen sind im Reigen dieser Tänzer zu finden, gestern, heute, immer.
Welche Christen kannst Du da finden? Wer sich als Christ bezeichnet oder einer Religon angehört, ist noch lange kein Christ, nur dem Namen nach.

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Queequeg
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#18 Re: Was ist Glaube?

Beitrag von Queequeg » So 7. Jun 2015, 10:08

Samantha hat geschrieben: Welche Christen kannst Du da finden? Wer sich als Christ bezeichnet oder einer Religon angehört, ist noch lange kein Christ, nur dem Namen nach.

Kenn ich, kenn ich, das ist des täglichen Pharisäers liebstes Gebet: Alles keine Christen, außer Mama und ich.

Kommst du dir, mit dieser dich selbst zum Gotte der Einfalt machenden Einstellung, kommst du dir selbst nicht langam damit ein wenig albern vor?

Rembremerding
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#19 Re: Was ist Glaube?

Beitrag von Rembremerding » So 7. Jun 2015, 10:18

Diese persönlichen Anfeindungen und diese Christophobie werden langsam unerträglich. Dabei geht es den Protagonisten schon längst nicht mehr um das Thema, sondern nur um die Kühlung des eigenen Zorns.
Wenn in einem Forum solcher Mist verbreitet wird und liegen bleibt, dann braucht man sich nicht wundern, dass es zu stinken anfängt und es Schweine anzieht, die sich darin genüsslich suhlen.
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Queequeg
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#20 Re: Was ist Glaube?

Beitrag von Queequeg » So 7. Jun 2015, 10:30

Rembremerding hat geschrieben:Diese persönlichen Anfeindungen und diese Christophobie werden langsam unerträglich. .

Kritk als Christophobie zu deklarieren, gut, das kann man machen.

Allerdings sollte man sich der Kritik stellen, denn die Atheisten zu verbrennen, mundtot zu machen, geistig zu versklaven, zu diskriminieren und auszugrenzen, diese herrlich goldenen Zeiten gehören nun einmal der Vergangenheit an, sind im Staub der Geschichte versunken, wurden auf der Müllhalde der Geschichte entsorgt, Gott sein Dank, hätte ich bald gesagt.

Und ich denke, wenn das Wort - Christ in Zukunft immer mehr zum Unwort, auch zum Schimpfwort wird, wieviel, wieviel Schuld tragen daran die Christen selbst? Schaut man sich die blutige und grauame, die menschenverachtende und menschenvernichtende Geschichte des Christentums der letzten 2000 Jahre einmal näher an, so ist das Anfeinden, das Kritisieren und auch die Notwendigkeit des Atheismus nur ein folgerichtiger Prozess, erwachsen aus dem unheilvollen Wirken und Werken eben genau dieses Christentums selbst.

Man muss nicht, aber man könnte das Christentum, wie eben den Atheismus auch, durchaus schon etwas differenzierter betrachten.

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