Christen und Sexualität

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
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Magdalena61
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#131 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Magdalena61 » Mo 24. Jun 2013, 13:31

Naqual hat geschrieben:Wenn dem nicht so ist, besteht folgendes Problem: ob man eine Frau als begehrenswert empfindet oder nicht, bewirkt alleine schon die Biologie mit der man gesegnet ist. Und da ist es völlig egal, in welchem "Stand" sie sich befindet.
Ich glaube nicht, dass Jesus etwas dagegen hat, wenn ein Mann eine schöne Frau sieht und die von ihr ausgehende Anziehungskraft registriert.
Aber was er dann mit seinen Emotionen anfängt; wie er auf die Impulse, die auf ihn einströmen reagiert, dafür ist er sehr wohl verantwortlich-- und wird dafür Rechenschaft ablegen müssen.
Gedanken und Gefühle sind im AT straffrei (bleiben ohne Konsequenzen)? :shock:

:) Was hat denn dann Hiob hier nur für ein Problem gehabt?:
Hiob 31, 1-5 (Schlachter 2000): Ich hatte einen Bund geschlossen mit meinen Augen, daß ich ja nicht [begehrlich] auf eine Jungfrau blickte.
Denn was würde mir Gott vom Himmel her zuteilen, und welchen Lohn erhielte ich von dem Allmächtigen aus der Höhe?
Ist denn das Unglück nicht für den Ungerechten und das Mißgeschick für die Übeltäter?
Sieht Er denn nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte, so daß er wissen kann, ob ich mit Lügen umgegangen oder auf Betrug ausgegangen bin? Quelle
Offenbar sah Hiob "begehrliche Blicke" als gefährlich an... und das auch noch bei einer unverheirateten Frau. Eine Jungfrau hätte er doch heiraten können, wenn er sie hätte haben wollen.

Hiob wußte um den Tun- Ergehens- Zusammenhang in Verbindung mit redlichen oder unredlichen Absichten.
Lakonisch stellt er fest: "Ist denn das Unglück nicht für den Ungerechten und das Mißgeschick für die Übeltäter?"
Wie aus verschiedenen Beobachtungen im Buch Hiob hervorgeht, lebte Hiob wahrscheinlich zur Zeit der Patriarchen Isaak und Jakob in einem Gebiet, das später vom Stamm Manasse bewohnt wurde (das Land Uz).
Quelle: http://www.audiobibelneü.de/html/info_hiob.html
... also lange, bevor das Gesetz des Mose in Kraft trat.
Vor der Sintflut gabe es das mosaische Gesetz auch noch nicht. Zwar schreibt Paulus "...wo kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung" Röm. 4,15-- aber warum ahndete Gott dann die Bosheit der Menschen durch die Sintflut?
Naqual hat geschrieben:Jesus redete hier nur nicht von einem sexuellen Begehren, sondern von dem besitzenwollenden Begehren die Frau des anderen haben zu wollen. Zwar ist das erstere meistens die Voraussetzung für zweiteres, aber als sündhaft beschreibt Jesus die Frau des anderen als eigene Frau für sich selbst haben zu wollen.
Und warum will er sie haben?
Die Formulierung in der Schlachter 2000 sagt:
"Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren"
... also nicht: "Hier sieht jemand rein zufällig eine Ehefrau und der Arme kann ja gar nichts dafür, dass seine Triebe mit ihm durchgehen", sondern: Er taxiert vorsätzlich eine Frau, um sie zu begehren. Dahinter steht eine Absicht.
Naqual hat geschrieben:Sicherlich, nur die alten jüdischen Interpretationen kennen keinen Jesus, geschweige denn kannte ihn Salomo als Autor vom Hohelied.
Irgendwann werden sie den erkennen, den sie durchbohrt haben und werden wissen:
Jesus ist JHWH.
Sach. 12,10-- Joh. 19, 37
LG
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Pluto
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#132 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Pluto » Mo 24. Jun 2013, 13:47

Abischai hat geschrieben:Richtig, bis auf den Romantiker, diesen Schimpf hat Salomo nicht verdient. Romantik hat zur Pervertierung geführt, also lassen wir die Romantiker Romantiker sein. Salomo war absolut realistisch. Wie er das Weib sieht, ist korrekt, das ist gut, daran sollte man sich ein Beispiel nehmen.
Was hast du bloss gegen Romantiker, Abischai? Das Hohelied drückt durch seine Texte die Romantik wundervoll poetisch aus.

Aber das Hohelied ist noch viel mehr als es offensichtlich ist, es hat noch ganz tiefreichende geistliche Bedeutung, wenn man zum Verständnis des Weibes Spr. 31;10ff heranzieht.
Ich kannte den Vers aus den Sprüchen noch nicht, aber ich sehe nicht wie er zum Verständnis des Hohelieds beiträgt. Kannst du mir das mal erläutern?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Magdalena61
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#133 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Magdalena61 » Mo 24. Jun 2013, 13:51

Janina hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:"Das erkläre ich dir später... "--- "Guck mal, da vorne!"... "Habt ihr auch so einen Hunger auf Eis (Pommes, Hamburger...)?" ... das lenkt schon mal ab.
Richtig, Lügen und ausweichen, so kenn ich das auch. Zum Glück nicht von zuhause.
Vor einem Affenkäfig werde ich mich nun ganz bestimmt nicht von "zufälligen" Umständen dirigieren lassen und meinen Kindern Aufklärungsunterricht erteilen-- sondern ICH bestimme, wann was gesagt wird und nehme mir das Recht, die Situation einzuschätzen und die entsprechenden Entscheidungen zu treffen. :)
Magdalena61 hat geschrieben:Und zu Hause dann- in Ruhe. :)
Das heißt, gar nicht. Und die Infos holt man sich dann von jemand Kompetenterem, so läuft das doch.
Bei uns nicht. :)
Ein Tipp für verunsicherte Eltern: Erst einmal die Kinder fragen und reden lassen... um zu orten, auf welchem Informationsstand sie sind und welche Gedanken sie dazu haben.
Janina hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Gehört ein unangemessener, infantiler Umgang mit Sex nicht auch dazu?
Was ist "infantiler" Sex? Wenn man dabei noch keine 14 ist?
Bisweilen kommt mir unwillkürlich der Gedanke in den Sinn, ob man denn unbedingt sauren, gepanschten Wein trinken muß, wenn es auch etwas Besseres gibt... :mrgreen: -- und so mancher geschätzter Zeitgenosse vom Konsumverhalten her irgendwo auf der- merklich preiswerteren- Teeniestufe hängengeblieben ist. :angel:
Janina hat geschrieben:Wer im Bett verhungern gelassen wird, geht früher oder später fremd.
Hm, nein, nicht jeder geht "fremd".
Es gibt (Frauen und) Männer, die dann doch zuerst ihre Verhältnisse ordnen, sprich: Die Ehe offiziell beenden, bevor sie auf Freiersfüßen wandeln. Es gibt auch solche (Frauen und) Männer, die, obwohl ihr Partner oder ihre Partnerin den Sex gänzlich verweigert, die Ehe aufrecht erhalten, und diejenigen, die ich live kenne, sind noch nicht einmal alle gläubig.
Janina hat geschrieben:Nicht weil die Männer Schweine sind, sondern nicht befriedigt.
Aber wenn ich versuchte, der einen oder anderen Schwester im Glauben klar zu machen, dass sie irgendwo mal herunter muß von ihrem allzu hohen Roß überzogener Ansprüche (an den Mann)... und mich dabei an der pragmatischen Sichtweise der Jüdinnen des AT orientierte, dann fuhr ich in der Regel eine Menge Ärger und Vorwürfe aus christlichem Munde ein. :? :sick:
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#134 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Hemul » Mo 24. Jun 2013, 14:34

Magdalena61 hat geschrieben: Irgendwann werden sie den erkennen, den sie durchbohrt haben und werden wissen:
Jesus ist JHWH.
Sach. 12,10-- Joh. 19, 37
LG

Hi Magda!
Aus Johannes 19:34-37 geht aber "unmissverständlich" hervor, dass sich Sacharja 12:10 schon damals erfüllt hat? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Janina
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#135 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Janina » Mo 24. Jun 2013, 14:50

Magdalena61 hat geschrieben:Vor einem Affenkäfig werde ich mich nun ganz bestimmt nicht von "zufälligen" Umständen dirigieren lassen und meinen Kindern Aufklärungsunterricht erteilen-- sondern ICH bestimme, wann was gesagt wird...
Irrtum. Kinder entscheiden, wann sie fragen und wissen wollen. Und das kann man entweder erfüllen, oder sie fragen anderswo.

Magdalena61 hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Und die Infos holt man sich dann von jemand Kompetenterem, so läuft das doch.
Bei uns nicht. :)
Eben, bestenfalls noch in der Bravo.

Magdalena61 hat geschrieben:Es gibt auch solche (Frauen und) Männer, die, obwohl ihr Partner oder ihre Partnerin den Sex gänzlich verweigert, die Ehe aufrecht erhalten
Deren Sache. Glücklich wird damit keiner.

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#136 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Abischai » Mo 24. Jun 2013, 16:21

Janina hat geschrieben:...Wenn ich da Aussagen sehe, die jeglicher Erfahrung widersprechen ... So ist z.B. allgemein bekannt, dass Übung im Solospiel immer ein gutes und unverzichtbares Training für ein gutes Duett ist...
Meine Aussagen widersprechen nicht jeglicher Erfahrung, das ist eine bare Behauptung, und was Deiner Ansicht nach "allgemein bekannt" ist, ist auch nicht so. Ich erkenne an, daß Du davon hörtest, vielleicht selbst solche Erfahrung hast, aber allgemeingültig ist das noch lange nicht.
piscator hat geschrieben:...Aha, du meinst also, man kann das Ganze nur verstehen, wenn einem die Religion das Gehirn verklebt hat? ... Ach ja, du kannst mich ruhig mit meinen Namen ansprechen, lieber Abischai, das mache ich bei dir ja auch...
Ich meine, daß Dein Ton nicht einlädt, die Sache ernst zu nehmen. Wenn ich Dich ausschließlich meine, dann schreibe ich Dich mit Namen an, wenn ich nur u.a. Dich meine, halte ich das unkonkret. Ich meine Dich auch, und wenn Dir die Jacke paßt, zieh sie an!
Pluto hat geschrieben:...Was hast du bloss gegen Romantiker, Abischai? Das Hohelied drückt durch seine Texte die Romantik wundervoll poetisch aus ...
Romantik ist das nicht. Romantik ist eine Richtung der Moderne (ab 17. Jh. ?), die sich von nüchternem Pragmatismus deutlich und ungesund entfernt.
... Ich kannte den Vers aus den Sprüchen noch nicht, aber ich sehe nicht wie er zum Verständnis des Hohelieds beiträgt. Kannst du mir das mal erläutern?
Im Hohelied wird die Lieblichkeit des Weibes besungen, in Spr. 31 dessen Wert. Beides zusammen kennzeichnet einen tauglichen Menschen am Beispiel des Weibes.
1.) ist es begehrenswert, 2.) ist es nützlich und sicher und schützend (zuverlässig).

Ein menschlicher Mann hat den Hauptgewinn, wenn er ein solches Weib hat. Der Christus Gottes hat dieses Ziel in seinen Menschen, denen, die Seinen Namen kennen und anrufen, die ihm gehören, wie ein Weib dessen Mann gehört.

In der Bibel verdeutlicht Gott an vielen Stellen, u.a. eben auch in Hohelied und Spr. das unsichtbare Verhältnis des Menschen zu Gott an dem Bild: Weib zu Mann.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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#137 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Pluto » Mo 24. Jun 2013, 18:20

Janina hat geschrieben: Kinder entscheiden, wann sie fragen und wissen wollen. Und das kann man entweder erfüllen, oder sie fragen anderswo.
Wieviele Kinderlein hast du denn, Janina? Oder plapperst du da eher theoretisches Wissen nach?

Ich kann Magdalenas Erkenntnis nur bestätigen: Auch (oder gerade) in der Kindererziehung gibt es so was wie einen richtigen und einen falschen Zeitpunkt. Natürlich darf Aufklärung nicht auf die lange Bank geschoben werden, aber sie muss nicht immer im "hier und jetzt" erfolgen.

Magdalena61 hat geschrieben:Es gibt auch solche (Frauen und) Männer, die, obwohl ihr Partner oder ihre Partnerin den Sex gänzlich verweigert, die Ehe aufrecht erhalten
Deren Sache. Glücklich wird damit keiner.
Wenn das grundlos geschieht, dann muss ich dir in diesem Punkt zustimmen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#138 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Pluto » Mo 24. Jun 2013, 18:34

Abischai hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:...Was hast du bloss gegen Romantiker, Abischai? Das Hohelied drückt durch seine Texte die Romantik wundervoll poetisch aus ...
Romantik ist das nicht.
Doch! Ich kenne kaum romantischere, poetische Worte neben dem Hohelied, mit Ausnahme vllt. von Shakespeares Romeo und Julia.

Hohelied 1,15-16 hat geschrieben:Siehe, meine Freundin, du bist schön; schön bist du, deine Augen sind wie Taubenaugen.
Siehe, mein Freund, du bist schön und lieblich. Unser Lager ist grün.
Romantischer geht kaum.
Solche Worte (der erste Vers) könnte ich heute noch meiner Partnerin bei einem Glas Wein ins Ohr flüstern.

In der Bibel verdeutlicht Gott an vielen Stellen, u.a. eben auch in Hohelied und Spr. das unsichtbare Verhältnis des Menschen zu Gott an dem Bild: Weib zu Mann.
Dass das Hohelied die Beziehung zwischen Mensch und Gott (Jahwe oder Jesus) beschreibt, ist eine Interpretation der Exegeten die echt nicht teile, bei der mir die Haare zu Berg stehen. ;)
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#139 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Janina » Mo 24. Jun 2013, 19:18

Abischai hat geschrieben:Meine Aussagen widersprechen nicht jeglicher Erfahrung, das ist eine bare Behauptung, und was Deiner Ansicht nach "allgemein bekannt" ist, ist auch nicht so. Ich erkenne an, daß Du davon hörtest, vielleicht selbst solche Erfahrung hast, aber allgemeingültig ist das noch lange nicht.
Zumindest sind die Wartezimmer der Therapeuten voll mit Leuten, die sich erstmal selbst kennenlernen müssen, um rauszukriegen, was ihnen fehlt, und wie sie dafür sorgen. Das spricht dafür, dass die, für die das "nicht allgemeingültig" ist, darunter leiden.

Pluto hat geschrieben:
Janina hat geschrieben: Kinder entscheiden, wann sie fragen und wissen wollen. Und das kann man entweder erfüllen, oder sie fragen anderswo.
Wieviele Kinderlein hast du denn, Janina? Oder plapperst du da eher theoretisches Wissen nach?
Wieviele Kinderlein warst du denn einst? Oder bist du schon groß zur Welt gekommen?

piscator
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#140 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von piscator » Mo 24. Jun 2013, 19:53

Pluto hat geschrieben: Solche Worte (der erste Vers) könnte ich heute noch meiner Partnerin bei einem Glas Wein ins Ohr flüstern.
Dass das Hohelied die Beziehung zwischen Mensch und Gott (Jahwe oder Jesus) beschreibt, ist eine Interpretation der Exegeten die echt nicht teile, bei der mir die Haare zu Berg stehen. ;)

Willkommen im Club, Pluto :thumbup:

Es ist für mich immer erstaunlich, wie Gläubige die Bibel verbiegen, damit sie in ihr verklemmtes kleinkariertes Weltbild passt.
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