Ohne Gott keine Moral?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Hemul
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#271 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Hemul » Mi 3. Jun 2015, 19:45

Queequeg hat geschrieben: Und Mose sprach: So spricht der Herr: Um Mitternacht will ich durch Ägyptenland gehen, und alle Erstgeburt in Ägyptenland soll sterben, vom ersten Sohn des Pharao an, der auf seinem Thron sitzt, bis zum ersten Sohn der Magd, die hinter ihrer Mühle hockt, und alle Erstgeburt unter dem Vieh.
(2. Mos 11,4, Luther)
welche Moral wird hier in den Köpfen der Christen überhaupt impliziert und welche Moral leitest du für dich selbst ab, also ein Gott, der Ägypten und im wahrsten Sinne des Wortes in ein Schlachthaus verwandelte. Ein Gott, der um seine "Macht" zu erzeigen also tausende von Kindern und Säuglingen massakrierte. Und das liebe und unschuldige Vieh...
Welche Moral hier in den Köpfen der Christen überhaupt impliziert wird? :roll: Gem. meiner Erkenntnis folgende. Wie ich gesehen habe, hast Du schon mehrfach auf 1.Mose 3:15 hingewiesen wo es heißt:

15 Und Feindschaft soll herrschen zwischen dir und der Frau, zwischen deinen Nachkommen und den ihren. Sie werden euch den Kopf zertreten, und ihr werdet sie in die Ferse beißen.«

Der Gott der Bibel hatte nicht geplant sondern den Vorsatz gefasst den Samen der Frau aus dem Volk Israel hervorgehen zu
lassen. Was immer sich seinem Vorsatz auch in den Weg stellen sollte-er würde es beseitigen. Im obigen Fall war es Ägypten.
Als Veranschaulichung. Ein Chirurg der das Leben eines von Krebszellen befallenen Menschen retten möchte-muss alle Krebszellen
(auch die Babyzellen) herausschneiden oder vernichten. Das tat Gott damals als er die Fronherren seines Volkes vernichtete. Er befreite sein Volk von den tödlichen Krebszellen die sie zu überwuchern u. zu verschlingen drohten.
Noch weitere Fragen? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#272 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von closs » Mi 3. Jun 2015, 21:26

Queequeg hat geschrieben:Macht man das, ist das fein?
:oops:

Unabhängig vom :oops: ist es schwer, auf Deine Punkte zu antworten, ohne so auszuholen, wie ich es versucht habe. - Antwortet man ohne Blick für das Rumedum auf Deine Fragen, kann man selbstverständlich KEINE Moral aus einer Massenschlächterei ableiten.

Queequeg hat geschrieben:was dich aber nun gewiss nicht davon abhalten sollte, auf einfache Fragen auch einfache Antworten zu geben. Das wäre wirklich sehr, sehr nett.
Das könnte ZU nett sein, weil so einfache Antworten irreführend sind.

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Queequeg
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#273 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Queequeg » Mi 3. Jun 2015, 21:37

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Macht man das, ist das fein?
:oops:

Unabhängig vom :oops: ist es schwer, auf Deine Punkte zu antworten, ohne so auszuholen, wie ich es versucht habe. - Antwortet man ohne Blick für das Rumedum auf Deine Fragen, kann man selbstverständlich KEINE Moral aus einer Massenschlächterei ableiten.

Queequeg hat geschrieben:was dich aber nun gewiss nicht davon abhalten sollte, auf einfache Fragen auch einfache Antworten zu geben. Das wäre wirklich sehr, sehr nett.
Das könnte ZU nett sein, weil so einfache Antworten irreführend sind.

Ist schon in Ordnung, du hast es ehrlich versucht und mir ist schon bewusst, das du da in gewissen humanen Bredouillen steckst, allein dafür gebührt die der Lorbeer und meine Anerkennung.

Du bist ein Mensch, ein Mensch, bist ein Mensch. Allein das zählt.

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#274 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von closs » Mi 3. Jun 2015, 22:03

Queequeg hat geschrieben:Du bist ein Mensch, ein Mensch, bist ein Mensch. Allein das zählt.
Stimmt - deshalb ist es auch wurscht, ob jemand intellektuell "schlau" ist oder nicht (die Menschen in meinem Umfeld, die am meisten kapieren, sind im Gegensatz zu mir unstudiert - das sollte zu denken geben :lol: ).

Ungeachtet dessen könnte es im Verlauf unseres gemeinsamen Anteils an der "Weltzeit" zu Gelegenheiten kommen, Deine Punkte etwas weiter ausholend zu behandeln. - Wenn es so sein soll, wird es geschehen.

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Zeus
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#275 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Zeus » Mi 3. Jun 2015, 22:30

Queequeg hat geschrieben:
Und Mose sprach: So spricht der Herr: Um Mitternacht will ich durch Ägyptenland gehen, und alle Erstgeburt in Ägyptenland soll sterben, vom ersten Sohn des Pharao an, der auf seinem Thron sitzt, bis zum ersten Sohn der Magd, die hinter ihrer Mühle hockt, und alle Erstgeburt unter dem Vieh.
(2. Mos 11,4, Luther)

Wieviele tausende von Kindern müssen einen grausamen Tod gestorben sein und was, was tat diesem Gott nur das liebe Vieh?

Welche Moral überhaupt lässt sich aus dieser Massenschlächterei ableiten, für die Christen?
closs hat geschrieben:Das funktioniert nur dann, wenn man das Dasein als EINE und nicht die entscheidende Existenz-Ebene des Menschen versteht.
Mit dieser Denkweise "funktionierte" so manches in der Geschichte des Christentums.
Zum Beispiel die hl. Inquistion:
Wir foltern und töten nur den sterblichen Körper (die Daseinsform des Menschen) und retten somit die ewige Seele (die entscheidende Existenz-Ebene).
closs hat geschrieben:Dann muss man Daseins-Tod als Notwendigkeit für eigentliches Leben verstehen.
In anderen Worten, die Kinder müssen ja sowieso früher oder später sterben, um zum eigentlichen Leben zu kommen; besser früher, denn dann sind sie noch unschuldig und kommen direkt in den Himmel.
Was das Vieh betrifft, selbst für den guten Jesus war Tierschutz kein Thema. Im Gegenteil, er sorgte dafür, dass böse Geister eine Schweineherde zum Selbstmord trieben:
„Geht!“, sagte Jesus. Da verliessen die Dämonen die beiden Männer und fuhren in die Schweine. Und augenblicklich stürzte sich die ganze Herde den Abhang hinunter in den See, und die Tiere ertranken in den Fluten. (Matthäus 8, 32)
Zuletzt geändert von Zeus am Mi 3. Jun 2015, 23:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#276 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von closs » Mi 3. Jun 2015, 23:00

Zeus hat geschrieben:Wir foltern und töten nur den sterblichen Körper (die Daseinsform des Menschen) und retten somit die ewige Seele (die entscheidende Existenz-Ebene).
Das ist leider richtig - aber das ist immer so. - Der Gedanke des Guten wird satanisch übernommen und brillant auf den Kopf gestellt. - Das ist immer so.

Zeus hat geschrieben:Im Gegenteil, er sorgte dafür, dass böse Geister eine Schweineherde zum Selbstmord trieben.
:lol:

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#277 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Zeus » Mi 3. Jun 2015, 23:29

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Wir foltern und töten nur den sterblichen Körper (die Daseinsform des Menschen) und retten somit die ewige Seele (die entscheidende Existenz-Ebene).
Das ist leider richtig - aber das ist immer so.
Es war NICHT immer so, es war die Denkweise der RKK.
closs hat geschrieben:Der Gedanke des Guten
Von was für "Gutem" sprichst du?
closs hat geschrieben:wird satanisch übernommen und brillant auf den Kopf gestellt. - Das ist immer so.
Brillant auf den Kopf gestellt? Wie wäre denn die richtige Position?
"Es war immer so". Dann ist es ja OK. Oder?

Zeus hat geschrieben:Im Gegenteil, er sorgte dafür, dass böse Geister eine Schweineherde zum Selbstmord trieben.
closs hat geschrieben: :lol:
Wieso " :lol: " , lachst du über deine eigene Ignoranz?
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(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#278 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Pluto » Mi 3. Jun 2015, 23:29

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:was dich aber nun gewiss nicht davon abhalten sollte, auf einfache Fragen auch einfache Antworten zu geben. Das wäre wirklich sehr, sehr nett.
Das könnte ZU nett sein, weil so einfache Antworten irreführend sind.
Dennoch...
Ist die Tötung von Kindern wirklich ein moralisches Vorbild für uns Menschen? — Ich denke nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#279 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von closs » Mi 3. Jun 2015, 23:36

Pluto hat geschrieben:Ist die Tötung von Kindern wirklich ein moralisches Vorbild für uns Menschen?
Selbstverständlich NICHT - habe ich deshalb ja verneint. - Man kann sich Antworten auf diese Fragen aus meiner Sicht nur dann nähern, wenn man nach Goethe verfährt: "Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis". - Demnach ist auch Natur und Historie ein Gleichnis - eine Chiffre.

Nur in solchen Gefilden wird man nach meiner Überzeugung Lösungen finden können - aber diese Gefilde sind extrem unzeitgemäß. ;)

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#280 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von closs » Mi 3. Jun 2015, 23:38

Zeus hat geschrieben:Es war NICHT immer so, es war die Denkweise der RKK.
Das ist eigentlich "Genesis".

Zeus hat geschrieben:Brillant auf den Kopf gestellt? Wie wäre denn die richtige Position?
Sich NICHT mit Verweis auf Gott zu unterstehen, als Mensch Herr über Leben und Tod zu sein. - 1.Kor. 13 wäre die richtige Position.

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