So verstehe ich Dich - ja. - Wenn Du "Sein", das nicht wahrnehmbar ist, mit spitzen Fingern anfasst, bleibt doch eigentlich nur noch das übrig, was man selbst erleben kann - oder verstehe ich Dich da falsch?Savonlinna hat geschrieben:Deine Frage scheint zu beinhalten, dass alles, was nicht "System" ist, persönliche Erlebnis-Welt sei?
Wie könnte man über so etwas sprechen? - Was wäre die Sprache dafür? - Was wären die Inhalte?Savonlinna hat geschrieben:Eine echte Alternative zur rationalistischen Weltsicht wäre ganz anders, ohne System, ohne Kategorien
Wie anders wollte man das begrifflich fassen, was grundsätzlich oder situativ nicht wahrnehmbar ist? - Sollte man nur das als "Sein" anerkennen, was man grapschen kann?Savonlinna hat geschrieben:Durch rationale Behauptung - es gebe ein Sein ohne Wahrnehmung - zeigt man sich einmal mehr als im Banne der rationalistischen Definitionskunst
Das Rationale verstehe ich doch nicht als Erlebens-Instrument, sondern als Instrument der Meta-Ebene, der Beschreibungs-Ebene, der Vogel-Perspektive. - Wenn ich mit meinem E-Bike durch ein mir neues Flusstal fahre, denke ich NICHT auf der Meta-Ebene, sondern auf der reinen Erlebnis-Ebene.
Mir scheint, dass wir intellektuelle Erkenntnis-Ebene und emotionale Erlebnis-Ebene trennen sollten. - Und schon wirst Du sagen: "Aha - schon wieder Kategorien". - Aber kann man aus allem wirklich EINE Ragout machen? Oder entspringt meine Frage einem Missverständnis dessen, was Du meinst?