Münek hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Münek hat geschrieben:
Sobald angebliche "Begründungen" ins "Geistig-Spekulative abdriften", winke ich allerdings ab. Subjektive Glaubensvorstellungen interessieren mich in unseren Debatten nicht. Sie sind fehl am Platz und wertlos!
Dann frage ic h mich, was Du hier in einem Religonsforum machst, in denen Du damit rechnen muss, religiös denkenden Menschen zu begegnen.
Dann frage ich mich, wieso beteiligen sich Christen an Diskussionen in diesem Forum, von dem
sie doch wissen müssten, dass ihnen hier der eisige Wind "
einer ganz anderen Wahrheit" kalt
um die Ohren weht?
Dies wäre so im Freigeisterhaus oder im atheisten.org zu erwarten, doch in einem
Religionsforum sollten Atheisten damit rechnen, dass ihnen User begegnen, die auf Grundlage ihres
religiösen Glaubens schreiben. Dass diese in diesem liberalen Forum freilich auch die kritisch-atheistische Sichtweise aushalten müssen, ist sicher zutreffend, doch sollten die Atheisten zur Kenntnis nehmen, dass dieses ein buntes Forum ist, welches sich selbstverständlich auch an Gläubige richtet, also stehst Du ebenfalls vor der Herausforderung die befremdliche, christliche Weltsicht auszuhalten.
Münek hat geschrieben:Ich kann da auf gewisse Befindlichkeiten nur in Maßen Rücksicht nehmen, denn...
... mir geht es nur um Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Wieso tut ihr Gläubigen Euch damit so unendlich schwer...???
Mal losgelöst von Deiner Person, könnte ein Grund darin bestehen, dass man - phsychologisch ganz menschlich - sein Gesicht waren will. Mir fällt es jedenfalls leichter, einen Fehler einzugestehen und sachlich zu diskutieren, wenn die Diskussionsgrundlage offen und sachlich ist. Wenn aber jemand massiv in die Ecke der "Ignoraten und unterlekturell Unnredlichen" gestellt wird, so ist es ganz natürlich, dass dies Widerstand erzeugt.
In Forendiskussionen (und da kenne ich mehrere Foren, vom SciFi-Forum, über Sektenaustieg bis hin zu diesem Forum) beschlich mich zunehmend der Verdacht, dass diese einfache, psychologische Strategie bewusst gewählt wird, um Leute vorführen zu können. Anders als die alten Atheisten brauchen Neue Atheisten offenbar den Gegenpol - sie scheinen sich auch durch ihr Feindbild zu definieren.
Ein Grund liegt also in dem scheinbar bewusst progessiven bis militanten Diskussionstil von Neoatheisten, welche Gläubige somit psychologisch in die Abwehrhaltung drängen.
Da kenne ich aus so rhetorische Tricks, wie den "wahren Schotten". Wenn Christen in diese Falle tappen (geschiet in der Regel, wenn sie mit Kritik gegen Christen konfrontiert werden, die sich auf eine [oftmals kleine] christliche Strömung bezieht und verallgemeinert wird und die Christen in Abgenzung jenen die Christlichekeit absprechen, bspw. den Kreuzrittern oder irgendwelchen US-Superfundamentalisten), so wird dies von den Neoatheisten schön gegen sie verwendet. Ich könnte den Spieß ja mal umdrehen, indem ich auf den "großen Kamm" der Atheisten hinweise.
Gerade reliögse Diskussionen berühren bei Gläubigen mehr oder weniger einen tiefen emotionalen Kern. Was mich in der Konfrontation mit Neoatheisten irritierte, war deren Emotionalität, welche nüchternen alten Atheisten in dieser Form fremd ist. Wenn dieser "Kern" tangiert wird, fällt es dem kritisierten natürlich schwerer, nüchtern zu bleiben (bspw. wenn die Trinität kritisiert wird usw.), als wenn es um eine Thema geht, welches nicht derart emotional besetzt ist.
Ein weiterer Grund, welcher mit dem ersten in Disskussionen verschränkt wird, besteht meiner Meinung nach in der Emotionalität des Themenfeldes.
Ein dritter Grund liegt darin begründet, dass oftmal mit Halbwahrheiten und Teilwahrheiten argumentiert wird. Meine Erfahrung lehrt mich, dass jede Schwäche in Postings von Gläubigen ausgeschlachtet wird, doch wenn es Christen schaffen, solche Fehler möglichst zu vermeiden und tatsächlich differnziert das Thema erörtern, z.B. auf Basis der Exegese, dann werden sie großteils ignoriert und so weiter gemacht, als hätten sie gar nichts gesagt. Dies sind unfaire Diskussionsmethoden, hinter der die Zermörbungsstrategie steht.
Wenn von Seiten vieler Kritiker, welche das komplexe Themenfeld nur oberflächlich abbügeln, eine interlektuelle Redlichkeit eingefordert wird, welcher sie selbst gar nicht genügen, dann spricht dies ebenfalls für unfaire Diskussionsmethoden (daher das plural). Dahinter steckt ein Mangel an Differnenziertheit, welche ein so komplexes Thema wie Religion eigentlich erfordert. Unter den Christen sind auch Leute, die dies durchschauen und dies dann beklagen. Ihnen dann interlektuelle Unredlichkeit zu unterstellen, weil sie einer undiffernzierten Sichtweise nicht nachgeben, ist sozial unredlich.
@Münek, diese Kritik ist mein Fazit aus meiner jahrelangen Diskussionserfahrung und ist keinesfalls explizit auf Dich gemünzt.