Welches Frauenbild vermittelt die Bibel?

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Halman
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#1 Welches Frauenbild vermittelt die Bibel?

Beitrag von Halman » Mi 20. Mai 2015, 19:59

:wave: Angeregt durch diesen kritischen Beitrag von @Zeus, rege ich hier zur Diskussion über ein sicher wieder kontroverses Thema an: Welches Frauenbild vermittelt die Bibel? Mir geht es hier explizit um die Bibel selbst. Außerbiblische Aussagen über Frauen, z.B. von Martin Luther, können hier selbstverständlich aufgeführt werden, um sie z.B. den biblischen Aussagen gegenüberzustellen, doch sie sollen hier nicht im Fokus der Diskussion liegen. Die Fragen, welches Frauenbild vertritt die mittelalterliche katholische Kirche oder Martin Luther sind zwar verwandt mit der Thread-Frage, aber dennoch verschieden und falls der Wunsch besteht, dies ausführlicher zu diskutieren, empfehle ich einen Begleit-Thread zu eröffnen.
Auf die deuterokanonischen Schriften der kath. Bibel (gelten meist als "apokryphe" Spätschriften z. AT in ev. Bibeln) und die Anaginoskomena der östlich-orthodoxen Tradition (gelten in der kath. Kirche Teilweise deuterokanonisch, ansonsten außerhalb der orthodoxen Kirche meist als "apokryphe" Spätschriften z. AT) kann selbstverständlich verwiesen werden, allerdings sei angemerkt, dass sie nicht von allen Christen als Teile des Bibelkanons akzeptiert werden (ich bin so einer).

Doch nun zu Zeus' kritischen Beitrag aus dem bibelkritischen Unterforum:
Zeus hat geschrieben:Jesus pflegte einen mehr oder weniger entspannten Umgang mit dem weiblichen Geschlecht und selbst eine Ehebrecherin, bis dahin das verdammungswürdigste Geschöpf unter dem Himmel, verurteilte er nicht. Aber das war wohl kaum der Kern der Botschaft Jesu.
Zumindest haben das die frühen Christen und der große Paulus, auf dessen Briefe sich die lieben Gläubigen hier im Forum gerne berufen, anders gesehen.
Die Kernbotschaft ist eine frohe Botschaft, welche die Liebe und Nächstenliebe im Zentrum hat.

Im Folgenden werde ich versuchen, auf Deine angeführten Verse und Deine kritischen Bemerkungen Stellung zu beziehen. Ferner werde ich auf die wissenschaftliche Auslegung verweisen.

Zeus hat geschrieben: Erst die frühen Christen und später die ganze Institution Kirche, angefangen beim Kirchengründer Paulus, drehten das Rad der Emanzipation zurück und vertraten die Überzeugung, dass die (1. Kor 11,9) "Frau um des Mannes willen" geschaffen sei.
Hier spielt "Paulus" wohl auf den zweiten Schöpfungsbericht an, gem. der die Frau aus dem Manne genommen wurde. (Diesen Punkt können wir hier gesonders diskutieren, doch zunächst weiter mit Paulus.)
Dies relativiert Paulus in 1Kor 11:12 mit den Worten:
12 Denn wie die Frau vom Mann ist, so ist auch der Mann durch die Frau; alles aber von Gott.

Im Abschnitt V. 3 / Beobachtungen wird der Begriff "Haupt“ hinterfragt.
Die Verbindung des Begriffes "Haupt“ mit Herrschaft und Ehrerbietung ist allerdings nicht zwingend. Es könnte auch gemeint sein, dass das "Haupt“ für jemanden eine besondere Bedeutung hat oder der Ursprung von jemandem ist.
Unter dem "weißen Kasten" "Versuche Gott Zu Finden?" und "Weiterführende Literatur" wird im Folgeabsatz die These vertreten:
W. O. Walker Jr. 1983, 101-112 vertritt die These, dass alle Abschnitte des NT, die die Vorherrschaft des Mannes und die Unterordnung der Frau aussagen, auf eine einzige gemeinsame Quelle, Herkunft oder Tradition zurückgeführt werden könnten. Diese stamme nicht aus apostolischer Zeit und sei in der frühen Kirche auch nicht weit verbreitet gewesen, sondern stamme aus einem "Flügel“ der frühen Christenheit, und zwar aus dem "paulinistischen Flügel“. Die auf diesen "Flügel“ zurückgehenden Passagen spiegelten einen Aspekt nachpaulinischer Reaktion auf den "radikalen Egalitarismus“ des Paulus wieder.
Walker Jr. (1989) vertritt die These, dass es sich bei 1Kor 11,3-16 um einen sekundären Einschub handelt.

Interessant finde ich die Exegese von F. Watson, welcher im paulinischen Verhältnis von Mann und Frau eine gegenseitige Abhängigkeit beschrieben sieht:
Diese gegenseitige Abhängigkeit zeige sich in der gemeinsamen Ausübung von Prophetie und Gebet, worin der Dialog zwischen Gott und der Gemeinde ausgedrückt werde. In der von Paulus vorgeschlagenen Abänderung dieser Praktiken diene die weibliche Kopfbedeckung − wahrscheinlich ein Schleier − als ein Symbol der Freiheit der Frauen von einer auf Erotik basierenden Partnerschaft von Mann und Frau, wie sie aus den Schöpfungsberichten abgeleitet worden sei.

Im nächsten Absatz kannst Du dich davon überzeugen, dass unter den Exegeten eine kontroverse Debatte über die Frage bezüglich der Bedeutung des griechischen Wortes kephalê ("Haupt", s. 1Kor 11:10) geführt wird.
Bemerkenswert erscheint mir die Argumentation von A. C. Perriman:
Er selbst meint, dass es in V. 3 weder um Autorität noch um Herkunft gehe. Vielmehr stehe die Frage im Mittelpunkt, ob das Verhalten der Frau im Gottesdienst Ruhm oder Schande über den Mann bringt. Das Verhalten der Frau werfe auch ein entsprechendes Licht auf den Mann, der als ihr "Haupt“ ihr Repräsentant, der dominierende Partner der Beziehung, sei. So wie der Status und die Wertschätzung seiner Frau ist, so sei auch der Status und die Wertschätzung des Mannes. Dementsprechend hätten die Aussagen "Der Mann ist das "Haupt’ der Frau“ und "Die Frau ist der Ruhm/Glanz des Mannes“ wechselseitigen Charakter.

Im Abschnitt V. 5 werden folgende "Beobachtungen" gemacht:
Auch bezüglich der Frauen wird davon ausgegangen, dass sie im Gottesdienst beten und prophezeien. Darin unterscheiden sie sich nicht von den Männern. Eine solche Gleichstellung scheint Paulus auch nicht problematisch zu finden. Er lehnt jedoch ab, wenn eine Frau mit unverhülltem (oder: mit ganz bedecktem) Haupt betet oder prophezeit.
G. Theißen vermutet, dass es sich bei der weiblichen Kopfbedeckung um das traditionelle Himation (Obergewand) handelte, welches "einfach über den Hinterkopf gezogen" wurde.

D. W. J. Gill (1990) meint diesbezüglich:
Mit seiner Ermahnung an die Frauen, im Gottesdienst eine Kopfbedeckung zu tragen, ziele Paulus auf das Bewahren bestimmter Wertesysteme der säkularen römischen Gesellschaft ab.

Fortsetzung folgt ...
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#2 Re: Welches Frauenbild vermittelt die Bibel?

Beitrag von Hemul » Mi 20. Mai 2015, 20:50

Welches Frauenbild vermittelt die Bibel? Gem. 1.Petrus 3:7 kurz und bündig folgendes:
7 Ihr Männer, nehmt Rücksicht auf eure Frauen, so wie sie es als die Schwächeren brauchen; achtet und ehrt sie. Vergesst nicht, dass Gott in seiner Gnade allen das ewige Leben schenkt, Männern wie Frauen. Nichts soll zwischen euch stehen, das euch am Beten hindert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Halman
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#3 Re: Welches Frauenbild vermittelt die Bibel?

Beitrag von Halman » Mi 20. Mai 2015, 22:21

Danke für Deinen kurzen und treffenden Verweis auf 1.Petrus 3:7. Petrus ermahnt hier die Männer, die Ehre ihrer Frauen zu achten. Männer, die dies missachten laufen Gefahr, dass ihre Gebete behindert werden (vgl. bitte Klgl 3:44).


Zeus hat geschrieben:Der heilige Paulus beurteilte die Frau als minderwertig und verbot ihr bei Versammlungen das Wort (1. Kor 14,33-34): "Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen schweigen in der Gemeinde- versammlung; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt."
Daraus würde ich nicht herleiten, dass Paulus die Frauen als minderwertig ansah, diese Interpretation würde im Widerspruch zu anderen Versen stehen. In seiner Grußliste an die Urchristen in Rom nennt Paulus elf Frauen und nennt gleichberechtigt ihre Tätigkeiten in den Gemeinden. Er beginnt seine Grüße sogar mit einer Glaubensschwester. Junia war sogar unter den Aposteln angesehen.
Zitat aus Rö 16:1-16:
1 Ich empfehle euch aber unsere Schwester Phöbe, die eine Dienerin der Gemeinde in Kenchreä ist, 2 damit ihr sie im Herrn aufnehmt, der Heiligen würdig, und ihr beisteht, worin immer sie euch braucht; denn auch sie ist vielen ein Beistand² gewesen, auch mir selbst. 3 Grüßt Priska und Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus 4 - die für mein Leben ihren eigenen Hals preisgegeben haben, denen nicht allein ich danke, sondern auch alle Gemeinden der Nationen - 5 und die Gemeinde in ihrem Haus! Grüßt Epänetus, meinen Geliebten, welcher der Erstling Asiens³ ist für Christus! 6 Grüßt Maria, die viel für euch gearbeitet hat! 7 Grüßt Andronikus und Junias*, meine Verwandten und meine Mitgefangenen, die unter den Aposteln ausgezeichnet° sind, die schon vor mir in Christus waren! 8 Grüßt Ampliatus, meinen Geliebten im Herrn! 9 Grüßt Urbanus, unseren Mitarbeiter in Christus, und Stachys, meinen Geliebten! 10 Grüßt Apelles, den Bewährten in Christus! Grüßt die vom Haus des Aristobul! 11 Grüßt Herodion, meinen Verwandten! Grüßt die vom Haus des Narzissus, die im Herrn sind!12 Grüßt Tryphäna und Tryphosa, die im Herrn arbeiten! Grüßt Persis, die Geliebte, die viel gearbeitet hat im Herrn! 13 Grüßt Rufus, den Auserwählten im Herrn, und seine und meine Mutter! 14 Grüßt Asynkritus, Phlegon, Hermes, Patrobas, Hermas und die Brüder bei ihnen! 15 Grüßt Philologus und Julia, Nereus und seine Schwester und Olympas und alle Heiligen bei ihnen! 16 Grüßt einander mit heiligem Kuss! Es grüßen euch alle Gemeinden des Christus.

²o. eine Beschützerin, Helferin
³d. i. die röm. Provinz Asien;
*o. Junia
°d. h. unter den Aposteln angesehen
Ferner verweise ich auf Gal 3:26-28, indem Paulus klarstellt, dass vor Gott alle gleich sind:
28 Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.

Besonders interessant erscheint mir die Exegese von M. Gielen:
M. Gielen 2002, 134-138 legt dar, dass Paulus in dem scheinbar frauenfeindlichen Text 1 Kor 11,2-16 die gleichberechtigte Ausübung von gemeindlichen Funktionen nicht in Frage stelle, sondern sie voraussetze. Er poche aber auf die Beachtung der in ihrer konkreten Ausgestaltung kulturell bedingten Geschlechtsrollensymbolik. Denn auch in Christus bleibe die schöpfungsbedingte Unterscheidung zwischen Mann und Frau erhalten. Konkret heiße dies im Hinblick auf die Haartracht: Männer sollten kurze, Frauen lange Haare tragen. 1 Kor 14,33b-36 sei ein nachpaulinischer Einschub.
Dazu heißt es in Bibelwissenschaft. letzter Abs. unter dem Abschnitt "Charismen in der Gemeinde":
Das Schweigegebot gegenüber den Frauen (14,33b-36) ist vermutlich erst von einem Redaktor in diesen Zusammenhang eingetragen worden (Spannung zu 11,5). Er sah in ihrer Rede ebenfalls ein Zeichen der Unordnung.
Doch diese Spannung muss nicht zwingenderweise auf einen Einschub hindeuten, wie W. A. Grudem erläutert:
W. A. Grudem 1987, 11-23 macht deutlich, dass zwischen 1 Kor 11,5 (Frauen beten und prophezeien im Gottesdienst), 1 Kor 14,33-35 (Frauen sollen in der Gemeinde schweigen) und 1 Tim 2,11-14 (Frauen sollen nicht lehren oder über ihren Mann herrschen) kein Widerspruch bestehe, denn die Verben "prophezeien“ und "lehren“ bezeichneten zwei verschiedene Tätigkeiten. Im Gegensatz zur Gnadengabe der Prophetie heiße es vom "Lehren“ im NT i keinem Fall, dass es auf Basis einer Offenbarung stattfinde. Vielmehr handele es sich oftmals einfach um eine Erklärung oder Anwendung von Aussagen der Bibel. ... 1 Kor 11,5 erlaube zwar, dass Frauen im Gottesdienst prophezeien, 1 Tim 2,12 verbiete jedoch, dass Frauen in den öffentlichen Kirchenversammlungen lehren. In 1 Kor 14,33b-35 sei gemeint, dass die Frauen während der Bewertung von Prophezeiungen schweigen sollten.
H. W. House (1988) folgert:
Die Prophetie beruhe auf Inspiration, auf Offenbarung, Predigt und Lehre legten dagegen das Wort verständlich aus.
Im Abschnitt V. 7 / "Weiterführende Literatur" wird festgestellt:
Paulus unterstreiche die Unterschiede stärker als beispielsweise das Matthäusevangelium, zerstöre die Kontinuität jedoch nicht.
Der paulinische Rat war meiner Meinung nach an das dem Apostel bekannte sozio-kulturelle Umfeld der Urchristen im spätantiken Korinth angepasst. Dafür spricht, was unter dem Abschnitt V. 10 / "Beobachtungen" ausgesagt wird:
Da die Mysterienreligionen im Römischen Reich beargwöhnt wurden, wird Paulus wichtig gewesen sein, dass sich das Christentum ihnen im gottesdienstlichen Gebaren nicht zu stark annäherte.

Unter "Weiterführende Literatur" wird eine interessante Sachparallele zur essenischen Damaskusschrift (4QDb) angeführt:
Die Worte "wegen der Engel“ erklärten sich am ungezwungensten als eine Sachparallele zu einer Wendung von 4QDb (= CD 15,17; Damaskusschrift der essenischen Qumran-Gemeinschaft): "denn die heiligen Engel sind in ihrer Mitte“. Paulus rechne also mit der Anwesenheit der Engel im Gottesdienst und begründe damit die Mahnung zu einem schicklichen, der Heiligkeit des Gottesdienstes angemessenen Verhalten.
In dem Abschnitt wird auch auf den ev. Theologen Thomas Schirrmacher ("Paulus im Kampf gegen den Schleier", Nürnberg 2002) bezug genommen, auf dem sich der Baptist Michael Molthagen in seiner Erörterung über Paulus und der Schleier stützt. Bezüglich 1 Korinther 11:1-16 stellt er fest:
Dieser Text gehört zu den am schwierigsten auszulegenden Texten im Neuen Testament.
Ein mögliche Interpretation geht in die Richtung, dass Paulus korinthische Thesen aufgreift und widerlegt (s. Tabelle im Link).

Zeus hat geschrieben:Man hielt sie wieder für geistig minderbemittelt und mochte sie am liebsten still und unterwürfig (1. Tim 2,12): "Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, (...) sondern sie sei still."
In seinen "Epilog" vertritt Molthagen die Auffassung:
Das "Schleiergebot" in 1. Korinther 11,2-16 ist nicht die einzige Stelle bei Paulus, die meines Erachtens falsch verstanden und ausgelegt wird. Gleiches gilt für Aussagen wie, "die Frauen sollen schweigen in der Gemeinde", "einer Frau gestatte ich nicht, daß sie lehre" usw.

Petrus bezeichnet Paulus' Briefe als kompliziert, und da hat er sicherlich nicht unrecht!
Es ist also gut möglich, dass wir die paulinischen Briefe teilweise falsch verstehen, was meiner Meinung nach zwei Umständen geschuldet ist:
- Wir lesen notgedrungen die deutschen Übersetzungen, welche bereits falsche Interpretationen enthalten können.
- Wir wurden nicht in dem spätantiken, hellenistichen Kulturkreis des Paulus und seiner Adressaten sozialisiert. Dies erschwert uns in so schwierigen Textstellen, wie 1. Korinther 11,2-16, den Zugang.
Die Exegese ist hier offenkundig kontrovers - weit entfernt von einem Konsens.

Zeus hat geschrieben:Er wollte sich nicht einmal dazu herablassen, ihre Fragen zu beantworten (1. Kor 14,35): "Wollen sie aber etwas lernen, so sollen sie daheim ihre Männer fragen. Es steht der Frau schlecht an, in der Gemeinde zu reden."
Hier haben wir eine Ambivalenz zu 1Kor 11:5, indem Paulus offenbar die Rede von Frauen in der Gemeinde voraussetzt. (Aus exegetischer Sicht möglicherweise ein Einschub, s.o.)

Paulnische Schweigegebote finden sich auch in 1. Kor 14:27-28 und 1. Kor 14:29-31. Dies sind keine generellen Schweigebote, sondern situationsabhängig.
Wir wissen nicht, auf welche konkrete Situation sich Paulus bezog. Vielleicht brüskierten einige Frauen ihre Ehemänner in der Gemeinde und Paulus wollte um des Friedens willen, dass sie dies mit ihren Männern Zuhause besprachen. Dies würde bedeuten, dass sich die Männer daheim den Anliegen ihrer Ehefrauen widmen sollten.
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Zeus
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#4 Re: Welches Frauenbild vermittelt die Bibel?

Beitrag von Zeus » Mi 20. Mai 2015, 23:12

Halman hat geschrieben: Die Kernbotschaft [Jesu] ist eine frohe Botschaft, welche die Liebe und Nächstenliebe im Zentrum hat...
... so wie Jesus selbst durch sein "friedfertiges" Verhalten, Aufforderug zu Gewalt, Vefluchung, Beschimpfung und Drohungen demonstriert hat.

Als Jesus im Jerusalemer Tempel die Händler und die Geldwechsler sitzen sah, trieb er sie der Überlieferung des Johannesevangeliums zufolge mit einer Geißel aus Stricken aus dem Tempel, stieß Tische um und verschüttete das Geld der Wechsler mit den Worten:
(Joh 2,16 EU)„Macht meines Vaters Haus nicht zum Kaufhaus!“ .

(Mt 10,34-35): "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter."

Nicht weit von der Bergpredigt entfernt liest man unter anderem auch Jesus' hasserfüllte Verfluchung dreier Städte, die seiner Lehre nicht zujubeln wollten (Mt 11,23): "Und du, Kapernaum, wirst du bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst bis in die Hölle hinuntergestoßen werden." Ist die Feindesliebe also nur eine nette Floskel, um schwache und ängstliche Schäfchen zu gewinnen?

Jesus, das sanfte Lamm Gottes, sprach zu seinen Jüngern (Mt 13,41-42): "Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus seinem Reich alles, was zum Abfall verführt, und die da Unrecht (früher hieß es an dieser Stelle: "das Gesetz Gottes nicht") tun, und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein."

Als eine Frau Jesus um Hilfe bat, wies er sie barsch ab (Mt 15,24): "Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel." Fremden zu helfen, war also nicht sein Sinn. Erst als die Frau ihn ein zweites Mal unterwürfig ("hündisch") anbettelt, erfüllt er ihre Bitte.

Jesus beschimpft die Schriftgelehrten als (Mt. 23,33) "Schlangen, Narrengezücht", obwohl er immer wieder mahnte: (Lk 6,37) "Verdammt nicht!" und (Mt 7,1) "Richtet nicht!"

Den Juden wünschte Jesus Tod und Verderben (Mt 23,35): "... damit über euch komme all das gerechte Blut."

Mit harten Worten verkünden die Evangelisten, wie Jesus die Ungläubigen bestrafen, verbrennen, vernichten, in Stücke hauen oder in den Feuerofen werfen wird (Mt 25,41): "Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel."

Auch Tieren gegenüber kannte Jesus keine Rücksicht. In einer Geschichte ließ er Dämonen in eine (Mk 5,11) "Herde Säue" fahren, die sich daraufhin ersäufte.

Jesus empfahl auch (Mk 9,43): "Wenn dich deine Hand zum Abfall (Vom Glauben abfallen) verführt, so haue sie ab! Es ist besser für dich, daß du verkrüppelt zum Leben eingehst (stirbst), als daß du zwei Hände hast und fährst in die Hölle."

(Mk 16,16): "Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden."

Im Lukasevangelium instruierte Jesus zweiundsiebzig Jünger über das Vorgehen bei der Missionierung. Punkt für Punkt zählte Jesus auf, wie sie sich zu benehmen hätten. Unter anderem riet er ihnen, niemanden zu grüßen (Lk, 10,4): "Tragt keinen Geldbeutel bei euch (…) und grüßt niemanden unterwegs."

Sollten die Jünger in eine Stadt kommen, die sie nicht aufnehmen will, sollten die Jünger nicht etwa die Bewohner mit Argumenten, guten Taten oder eindrücklichen Argumenten überzeugen. Nein, sie sollten der ganzen Stadt mit Tod und Untergang drohen und sie beschimpfen (Lk 10,11): "Auch den Staub aus eurer Stadt, der sich an unsre Füße gehängt hat, schütteln wir ab auf euch. Doch sollt ihr wissen: das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Ich sage euch: Es wird Sodom erträglicher ergehen an jenem Tage als dieser Stadt.

Warum werden die Menschen verpflichtet und nicht überzeugt? (Lk 12,5): "Fürchtet euch vor dem, der, nachdem er getötet hat, auch Macht hat, in die Hölle zu werfen. Ja, ich sage euch, vor dem fürchtet euch."

(Lk 19,27): "Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, dass ich ihr König werde, bringt her und macht sie vor mir nieder." In der Lutherfassung von 1940 steht noch: "... und erwürgt sie vor mir."

Obwohl Jesus gelegentlich gegen die Benutzung von Waffen aufrief, forderte er dennoch, jeder seiner Jünger (Lk 22,36) "verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert." Waffengewalt war ihm also Recht, wenn es um die Durchsetzung seiner persönlichen Interessen ging.

(Hebr 10,31): "Der Herr wird sein Volk richten. Schrecklich ist's, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen."

Jesus verlangte Feindesliebe. Aber nirgends wird berichtet, dass er seinen Gegnern und Feinden jemals etwas verziehen hat.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#5 Re: Welches Frauenbild vermittelt die Bibel?

Beitrag von Halman » Mi 20. Mai 2015, 23:28

@Zeus, bevor ich auf Deinen aktuellen Beitrag eingehe, folgt hier der abschließende Teil meiner Antwort zu Deinem Beitrag aus dem Bibelkritik-Unterforum.
Zeus hat geschrieben:Seine Wertvorstellungen waren unmissverständlich (1. Kor 11,3): "Ich lasse euch aber wissen, dass Christus das Haupt eines jeden Mannes ist; der Mann aber ist das Haupt der Frau."
Seltsamerweise haben die Exegeten große Schwierigkeiten, hier einen Konsens zu erzielen.

Zeus hat geschrieben:(1. Tim 2,11-12): "Eine Frau lerne in der Stille mit aller Unterordnung. Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass sie über den Mann Herr sei, sondern sie sei still." Für "Unterordnung" stand übrigens bis vor kurzem "Unterwürfigkeit" in der Bibel.
Beide Wörter scheinen mir korrekte Übersetzungen von ὑποταγή (hupotagÄ“) zu sein.

Das dergleichen "Gebote" in paulinischen Briefen heute befremdlich erscheinen, leuchtet mir natürlich ein und ich räume ein, dass es mir ähnlich geht.

Im 1. Timotheus-Brief wandte sich Paulus an seinen Schüler Timotheus (Sohn der Jüdin Eunikes und eines Griechen), der offenbar einige Autorität in der urchristlichen Gemeinde inne hatte (vermutlich war er ein Epískopos) und nun auch für ein gewisses Maß an Gemeinde-Disziplin sorgen sollte. Vielleicht hatte Paulus von Streitgesprächen gehört und wahrscheinlich wusste Timotheus, worauf sich Paulus konkret bezog. Dies ist eine Parallele zu 1. Kor 14,35 und dabei könnte es um Kontroversen gegangen sein, welche die Ehefrauen Zuhause mit ihren Männern führen sollten.

Zeus hat geschrieben:Es ist mir unverständlich, wie Frauen immer wieder demütig Zugang zu dieser frauenfeindlichen Institution Kirche gesucht haben und heute noch suchen. Was kann ihnen ein männlicher Gott geben, der nur mit Männern spricht und nur für Männer da ist?
Das sollten hier besser die Christinnen beantworten. ;)

Vielleicht sehen sie nicht nur auf die "negativen Aspekte", sondern sind bereit sich auf die Janusköpfigkeit und Ambivalenzen von Religion einzulassen.

Dabei sollte man berücksichtigen, dass wir Briefe aus der Spätantike lesen. So befremdlich diese Stellen auch erscheinen (und davon nehme ich mich keineswegs aus), sollte man bedenken, in welchem Kulturkreis diese Schriften entstanden.
So schlimm kann Paulus als Mensch m. E. gar nicht gewesen sein, jedenfalls nötigte Lydia, nachdem sie Paulus zugehört hatte, ihn und seinen jüngeren Begleiter, bei ihr zu Gast zu sein:
Zitat aus Apg 16:13-15:
13 Und am Tag des Sabbats gingen wir hinaus vor das Tor an einen Fluss, wo wir eine Gebetsstätte² vermuteten; und wir setzten uns nieder und redeten zu den Frauen, die zusammengekommen waren. 14 Und eine Frau mit Namen Lydia, eine Purpurkrämerin aus der Stadt Thyatira, die Gott anbetete³, hörte zu; deren Herz öffnete der Herr, dass sie achtgab auf das, was von Paulus geredet wurde. 15 Als sie aber getauft worden war und ihr Haus, bat sie und sagte: Wenn ihr urteilt, dass ich an den Herrn gläubig sei, so kehrt in mein Haus ein und bleibt! Und sie nötigte uns.

²In Orten, in denen die Juden keine Synagoge besaßen, trafen sie sich an einer bestimmten Gebetsstätte, hier am Fluss, wahrscheinlich im Blick auf die Reinigungsgebote.
³"Anbetende" wurden gottesfürchtige Heiden genannt, die sich zum jüd. Glauben und zur Synagoge hielten, ohne Proselyten im strengen Sinn (vgl. Anm. zu Mt 23,15) zu werden.

Zeus hat geschrieben:Wer verheiratet war, solle seine Angetraute gut behandeln, aber Frauen, Ehe und Sexualität waren für Paulus im besten Fall ein notwendiges Übel (1. Kor 7,1): "Es ist gut für den Mann, keine Frau zu berühren." (Siehe auch den Link "Ehe, Sex und Scheidung".)

Seinen Anhängern empfahl er, unverheiratet zu bleiben oder die Gattin einfach links liegen zu lassen, um das göttliche Heil leichter zu erlangen (1. Kor 7,29): "Fortan sollen auch die, die Frauen haben, sein, als hätten sie keine."

Er selber wollte Vorbild für seine Christenkinder sein und hoffte, sie würden es ihm gleichtun (1. Kor 7,7): "Ich wollte zwar lieber, alle Menschen wären, wie ich bin." Am besten war es, sich auf das Abenteuer Frau gar nicht erst einzulassen (1. Kor 7,27): "Bist du nicht gebunden, so suche keine Frau."

Eine emotionale Bindung an eine Frau außerhalb des religiösen Lebens war für Paulus persönlich undenkbar. Seinen Gemeindemitgliedern gestattete er sie höchstens zur Befriedigung körperlicher Begierden (1. Kor 7,2): "Aber um Unzucht zu vermeiden, soll jeder seine eigene Frau haben und jede Frau ihren eigenen Mann."
[/i]Quelle
Haben demnach die christlichen Kirchen und der große Paulus den "Kern" von Jesu Botschaft falsch verstanden?

In Korinther 7 empfiehlt Paulus das freiwillige Zölibat, dass er auch selbst gewählt hatte (Petrus war übrigens verheiratet):
Zitat aus 1Kor 7:8-9:
8 Ich sage aber den Unverheirateten und den Witwen: Es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich. 9 Wenn sie sich aber nicht enthalten können, so sollen sie heiraten, denn es ist besser, zu heiraten, als vor Verlangen zu brennen.
Hier wird deutlich, dass die Ehelosigkeit Enthaltsamkeit voraussetzt. Wer das nicht kann, sollte gem. obigen Worten lieber heiraten, um nicht Gefahr zu laufen, die Sünde der Unzucht zu begehen. - Für unseren modernen Kulturkreis erscheint diese Moral natürlich ziemlich streng.

Deine Quelle, die sich größtenteils auf das Buch "Das Kreuz mit der Bibel" von Johannes Maria Lehner stützt, ist zwar übersichtlich, doch ihrem Anspruch, die User gut aufzuklären, wird sie nicht auf seriöse weise gerecht, denn zu einseitig ist der Fokus - es fehlt eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Janusköpfigkeit und den Ambivalenzen von Religion.
Dies ist ein Merkmal des Neuen Atheismus. Diesbezüglich verweise ich auf die Kritik des Philosophen, Religionskritikers und „alten Atheisten“ Joachim Kahl (die sich zwar explizit auf Dawkins bezieht, doch der Gedanke der fehlenden Berücksichtigung der Janusköpfigkeit trifft mMn auch auf die schweizer Bibelkritik-Seite zu.
Zitat von Dr. Dr. Joachim Kahl:
Dawkins’ nassforsche Haltung des „Hoppla, jetzt komm ich“ verrät auf Schritt und Tritt eine bodenlose Unkenntnis in Sachen Religion und Religionskritik und enthüllt ein fatales Nichtverstehen ihrer geschichtlichen Entwicklungen und ihrer inhaltlichen Komplexität. Wer nur vom „Laster der Religion“ schwadroniert (18) oder den jüdisch-christlichen Gott hämisch als „das Monster aus der Bibel“ (66) verunglimpft, der hat von der Janusköpfigkeit von Religion und von ihren Ambivalenzen keine Ahnung. Janusköpfigkeit und Ambivalenzen soll heißen: Wie alles von Menschen Gemachte, ist auch Religion in sich widersprüchlich. In ihr verschränken sich menschenverachtende und menschenfreundliche Züge. Sie enthält Wahres und Unwahres, Sinn und Unsinn, Vernunft und Unvernunft.
Zitatquelle (PDF-Datei)

Übrigens hoffe ich, dass Dir die PDF-Datei gefällt, denn darin wird ein "klarer, offener, konsequenter Atheismus", vertreten. "Der" [dort] "skizzierte Atheismus ist skeptisch und undogmatisch, insofern er sich seiner Unbeweisbarkeit bewusst ist."
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Naqual
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#6 Re: Welches Frauenbild vermittelt die Bibel?

Beitrag von Naqual » Do 21. Mai 2015, 07:29

Interessantes Thema! :thumbup:

Das Frauenbild der Bibel entspricht nicht dem heutigen Bild, sondern der Kultur der damaligen Zeit.
Wo sollte man in der Bibel Hinweise auf das heutige Verständnis finden? Viel leichter ist es aufzuweisen, dass das Frauenbild der Bibel nichts ist, was der damaligen Zeit widersprach oder irgendwo - im Vergleich zur jüdischen Kultur oder umliegenden Kulturen und Völkern - Besserungen oder Änderungen gebracht hätte.

Im AT kann ein Jude seine Tochter in die Sklaverei verkaufen nicht den Sohn, wenn er verschuldet ist.
Da kann man prima davon sprechen, dass vor Gott alle gleich sind. Aber hier in diesem fassbaren irdischen Leben eben nicht.
Das heutige Frauenbild bezieht sich aber nunmal auf das ganz reale erfahrbare Leben, nicht auf jenseitige Verhältnisse in irgendeinem Himmelreich.

Die Frau war Eigentum des Mannes in der damaligen Vorstellung. Sie gehörte ihm. Dass man sein Eigentum pfleglich behandelt und Rücksicht nimmt ist auch richtig, ändert aber nichts am Sachverhalt. Ein Mann durfte mehrere Frauen haben, aber nicht umgekehrt. Das hat mit Gleichberechtigung schlicht nix zu tun. Entsprechend durfte ein Mann nach einer Scheidung auch wieder heiraten. Er durfte ja eh öfters. Umgekehrt, die Frau, einmal geschieden, musste unverheiratet bleiben. Und damit war sie in der damaligen Kultur so ziemlich völlig schutzlos, wenn sie nicht wieder in den elterlichen Familienverband aufgenommen werden konnte.

Dass die Frau eine Kopfbedeckung tragen soll beim Beten bzw. im Gottesdienst, der Mann aber nicht, ist eine Lapalie im Vergleich.
Aber gerade hier wird es im heutigen Christentum ziemlich irreal. Da wird gewettert, gegen die Musliminnen die Kopfbedeckungen tragen (selbst wenn nicht nur beim Beten), in der Bibel wird aber Kopfbedeckung gefordert. Interessanterweise sind aber auf die Freunde einer möglichst genauen Befolgung biblischer Anweisungen nicht bereit mit einem Kopftuch im Gottesdienst zu erscheinen, wenn sie weiblich sind. Man gerne mal in katholischen oder evangelischen Kirchen sich davon überzeugen. Andere Anweisungen der Bibel nimmt man da schon ernster. Warum ist das so?

Paulus mag schwer zu verstehen sein, aber die Ausführung, dass die Frau für den Mann geschaffen ist und nicht umgekehrt ist recht eindeutig. Wenn man das anders verstehen will, was kann man dann überhaupt noch von Paulus richtig deuten?
Nach Paulus wurde die Frau im Garten Eden verführt nicht der Mann. Und schon schlussfolgert Paulus daraus weitere Anweisungen für das Leben zwischen Mann und Frau. Und so geht es ewig weiter bei dem Gottesmann.

Das heutige Frauenbild und das biblische stehen in einem eklatanten Widerspruch und es wirkt manchmal unfreiwillig schon fast komisch, wie der Versuch unternommen wird, diese Spannung zu lösen und was man dann alles heruminterpretiert.

closs
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#7 Re: Welches Frauenbild vermittelt die Bibel?

Beitrag von closs » Do 21. Mai 2015, 08:46

Naqual hat geschrieben:Das heutige Frauenbild und das biblische stehen in einem eklatanten Widerspruch
So ist es in der Tat - aber das ist ja noch keine Wertung pro diesem oder jenem. - Die Frage wäre also: Welches Frauenbild ist das angemessene?

Die Antwort darauf wäre sicherlich nicht: "Das biblische Bild ist angemessen"/"Das heutige Bild ist angemessen". - Vielmehr bilden diese beiden Bilder Antipoden innerhalb des Spielraums möglicher Bilder. - Aus meiner Sicht wäre die Frage:

Wie kann ein Frauen- und Männerbild aussehen, damit es den verschiedenen Charismen von Mann und Frau entspricht, ohne sich dem Verdacht auszusetzen, eine der beiden Seiten zu diskriminieren? - Eine vorläufige Antwort darauf könnte sein: Das biblische Frauenbild überbetont diese Charismen - allerdings zu Gunsten des Mannes. - Eine andere Antwort könnte sein: Das heutige Frauenbild negiert die verschiedenen Charismen.

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Savonlinna
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#8 Re: Welches Frauenbild vermittelt die Bibel?

Beitrag von Savonlinna » Do 21. Mai 2015, 11:31

closs hat geschrieben: Wie kann ein Frauen- und Männerbild aussehen, damit es den verschiedenen Charismen von Mann und Frau entspricht
Und wer legt fest, welches "Charisma" der Frau zu gelten hat?

Rembremerding
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#9 Re: Welches Frauenbild vermittelt die Bibel?

Beitrag von Rembremerding » Do 21. Mai 2015, 11:38

Savonlinna hat geschrieben:
closs hat geschrieben: Wie kann ein Frauen- und Männerbild aussehen, damit es den verschiedenen Charismen von Mann und Frau entspricht
Und wer legt fest, welches "Charisma" der Frau zu gelten hat?
Ihre Natur, ihr Wesen. Eine solche Frage sollte doch überflüssig sein.
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Savonlinna
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#10 Re: Welches Frauenbild vermittelt die Bibel?

Beitrag von Savonlinna » Do 21. Mai 2015, 11:45

Rembremerding hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
closs hat geschrieben: Wie kann ein Frauen- und Männerbild aussehen, damit es den verschiedenen Charismen von Mann und Frau entspricht
Und wer legt fest, welches "Charisma" der Frau zu gelten hat?
Ihre Natur, ihr Wesen. Eine solche Frage sollte doch überflüssig sein.
Und wer legt fest, was als "ihre Natur, ihr Wesen" zu gelten hat?

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