Naqual hat geschrieben:Und schlagartig ist man in der Situation des Reichen Jünglings.
Aber diesem sprach Jesus auch Trost zu trotz seines Unvermögens.
Mir scheint, du verwechselst etwas. Es geht darum,
ein gegebenes Wort zu halten. Gott nimmt unsere Versprechen ernst, nicht nur die Eheversprechen.
TREUE und
Wahrhaftigkeit sind Begriffe, die heutzutage nicht mehr jeder buchstabieren kann. Ich glaube aber, dass man ohne diese nicht ins Reich Gottes kommt bzw. wieder hinauskomplimentiert wird-- weil das Kleid der Gerechtigkeit in einem Zustand ist, in welchem es nichts mehr taugt
Jes. 64,5.
Naqual hat geschrieben:Was ist die Motivation des anderen, warum handelt er so? Was habe ich dazu beigetragen?
Lieber Naqual, ich meine, niemand muß die Verantwortung übernehmen für die SÜNDE eines anderen. Es sind ja keine Kinder, sondern erwachsene Menschen... die auch noch behaupten, Christ zu sein.
Ich sage dir, woran ich denke.
Vor Jahren hat mich eine Schwester vor Gericht verleumdet. Es ging um eine Auseinandersetzung mit einer Behörde, und da war ich eben anderer Meinung als die Beamten, woraufhin diese die Sache vor Gericht brachten. Die Schwester war gar nicht geladen, aber sie hatte Wind davon bekommen. Niemand hatte sie dazu aufgefordert, eine Meinungsäußerung abzugeben. Sie hatte, völlig überraschend für alle, ein Pamphlet über mich verfasst und einen ziemlichen, sorry, Müll! zusammengeschrieben... verdreht und teilweise echt ersponnen. Dieses Schriftstück ließ sie durch eine andere Person beim Richter abgeben.
Und warum?
Rache. (?) Haß?
Weil ich jemandem, der mich darum gebeten hatte, geholfen hatte, aus ihrem Machtbereich zu "fliehen".
---Mt. 18 gänzlich ignoriert. Und so etwas nennt sich Christ. Nein, mit solchen LÜGNERN
1. Joh. 2,4 habe ich überhaupt keine Geduld mehr. Sie sind eine Schande für die Christenheit und werden vielen ungefestigten Gläubigen- den Kleinen im Glauben- und interessierten Nichtchristen zum Anstoß, zum Skandalon- es sind
Mühlsteinkandidaten.
Falsche Brüder... sollen wir nicht "hofieren und möglichst nachsichtig mit ihrer Bosheit umgehen". Wir sollen keine Gemeinschaft haben mit den Werken der Finsternis, sondern wir sollen Klartext reden und uns vom Bösen distanzieren.
Wenn Gott nicht die Hand über mich gehalten hätte... wer weiß, wie die Sache noch ausgegangen wäre.
Naqual hat geschrieben:Wenn er z.B. mich diffamiert, heißt dies nicht, man müsse sich dies gefallen lassen. Es wäre sogar schädlich für den anderen.
Das denke ich auch.
Aber eine Schwester anzeigen... und vor den Ungläubigen herumstreiten... das ging
auch nicht.
1. Kor. 6,1.Die in diesem Vers erwähnten "Heiligen" hatte ich durchaus angesprochen und um Vermittlung gebeten gehabt, aber die "Heiligen" haben leider mangels ausreichenden Interesses versagt.
Wenn keine Verständigung möglich ist, übergebe ich "ungelöste Fälle" Gott. Der kümmert sich zuverlässig- und man kann die Sache echt abgeben, man muß sich nicht mehr damit belasten.
Röm. 12,19.
Was aber nicht bedeutet, jemandem vergeben zu
müssen, der überhaupt nicht darum bittet.
Naqual hat geschrieben:Wie kann ich nun den anderen daran hindern sich zu belasten ("mit Sünde")? All diese Fragen kannst Du aber am besten Dir selbst stellen, wenn Du frei bist von Wut auf den anderen und es Dir tatsächlich auch um den anderen geht.
Ich finde, hier wird von den "Opfern" zu viel verlangt. Menschen, die schwer verletzt wurden und noch an dem, was ihnen angetan wurde zu kauen haben, sollen, so will es die Gemeinschaft, allezeit freundlich- gelassen und emotional stabil sein.
Man "erzieht" sie zu Heuchlern. Weil sie, um nicht als "schlechte Christen" zu gelten, nicht zu ihren Gefühlen stehen dürfen, weil man ein "Einheitsbenehmen" erwartet.
Es ist ja auch nicht sehr erbaulich, sich mit der Not des Nächsten zu belasten, nicht wahr. Liebe? Nächstenliebe? Warum werden die Täter auch in der Gemeinde mit Samthandschuhen angefasst, und das Leid der Opfer wird relativiert? Wer, bitte, hört denn den Opfern eigentlich zu, wenn sie über ihre innere Not sprechen wollen?
Es geht beim Thema Vergebung nicht nur um
Grenzüberschreitungen (Schuld), sondern auch um
Gerechtigkeit.
Diese leider eher scheingeistliche Forderung, einseitig „zu vergeben und zu vergessen“, läuft in der Praxis nicht selten darauf hinaus,
Grenzverletzungen unbereinigt stehen zu lassen. Das bedeutet aber für das/ die Opfer, einen anhaltenden seelischen Streß aushalten zu müssen, welcher sogar seelische Erkrankungen zur Folge haben kann.
Und das soll der Wille Gottes sein?
LG
P.S: Gute Besserung! Des einen Leid, des anderen... Freud' ... deine Posts sind eine Bereicherung für das Forum.