Münek hat geschrieben:Dass die Urchristen eine Naherwartung in Bezug auf die "PARUSIE CHRISTI" hatten, ist Fakt.
Das weiss "sogar" die katholische Kirche. Davon ist hier aber nicht die Rede - es geht hier um die Frage, ob Jesus SELBST eine Naherwartung hatte.
Münek hat geschrieben:Sollte tatsächlich endlich der Groschen bei Dir gefallen sein?
Dieser Groschen liegt seit Jahren verrostet auf dem Boden - das ist wirklich nichts Neues.
Münek hat geschrieben:Dass die Jünger "durchblickten", hat Jesus ihnen doch ausdrücklich bestätigt (Matth. 13,11)
Ja - das wird dann auch irgendwann eingetreten zu sein. - Aber offensichtlich nicht sofort, sonst hieße es nicht an anderer Stelle "Und sie verstanden ihn nicht".
Im Gegensatz zum "Volk" waren die Jünger offensichtlich bevollmächtigt, den Weg des "neuen Menschen" zu gehen - aber sicherlich nicht mit unmittelbaren Durchblick (das fing erst mit Pfingsten an).
Münek hat geschrieben:Ich bin mir auch sehr sicher, dass die Theologieprofessoren mit der STILLEN POST nichts am Hut haben
Genau dieser Eindruck entsteht - wahrscheinlich ein Opfer, dass man der eigenen Methodik zu bringen hat.
sven23 hat geschrieben:Wenn es ein no go ist, Texte der Bibel aus dem Munde Jesu ernst zu nehmen, dann kann man auch die Bergpredigt knicken.
"Ernst nehmen" soll man alles - aber auch: "Prüfet alles und behaltet das Gute".
Es ist eine geistige Unart, Gelesenes als "Wahrheit" auswendig zu lernen

, nur weil es nach eigener Sichtweise göttlich autorisiert ist - dies ist eine Kritik an Christen. Derselben Unart sollte man aber auch nicht als Agnostiker aufsitzen - das geht an Dich.
Die Bergpredigt (oder was auch immer) ist NICHT deshalb wahr, weil sie Jesus zugeordnet wird und Jesus Gott sei ("ex cathedra"). - Sondern sie ist unabhängig davon wahr oder unwahr. - Man kann Gelesenes oder Getanes nicht mit Jesus begründen oder entschuldigen ("ich kann nichts dazu - das hat Jesus gesagt").
Sehr wohl soll man PERSÖNLICH in Gelesenes geistig eintauchen - also seine eigenen geistigen/spirituellen Potentiale aktivieren, um mit seinem Gewissen ("con-scientia") zu ERKENNEN, wie etwas gemeint sein kann. - Das nimmt einem Jesus nicht ab - und seinen Jüngern hat es Jesus eben AUCH nicht abgenommen.
sven23 hat geschrieben:Es ist also gar nicht verwunderlich, daß die neutestamentliche Forschung zu den bekannten Ergebnissen kommt.
Zustimmung - bei dem hier mehrfach besprochenen Ansatz mit seinen Prämissen ist dies sogar naheliegend. - Aber es klärt überhaupt nicht, was Jesus WIRKLICH gedacht hat.