Parusieverzögerung

Themen des Neuen Testaments
Hemul
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#821 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Hemul » Sa 2. Mai 2015, 14:46

Salome23 hat geschrieben: Und jetzt gib acht ;)
Markus 12,28
Und es trat zu ihm einer von den Schriftgelehrten, der ihnen zugehört hatte, wie sie miteinander stritten. Und als er sah, dass er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches ist das höchste Gebot von allen?
29 Jesus aber antwortete ihm: Das höchste Gebot ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein,
30 und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften«.
31 Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3.Mose 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese.
32 Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Meister, du hast wahrhaftig recht geredet! Er ist nur "einer," und ist kein anderer außer ihm;
33 und ihn lieben von ganzem Herzen, von ganzem Gemüt und von allen Kräften, und seinen Nächsten lieben wie sich selbst, das ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer.

34 Als Jesus aber sah, dass er verständig antwortete, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes.
Und niemand wagte mehr, ihn zu fragen.

Und warum sollte man hier achtgeben? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Halman
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#822 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Halman » Sa 2. Mai 2015, 14:53

Zeus hat geschrieben:
Böttrich hat geschrieben:2.1 Gottesherrschaft
Das Kommen der „Königsherrschaft Gottes“ (βασιλεία τοῦ θεοῦ basileia tou theou) ist das zentrale Thema der Botschaft Jesu.
Im Westen nichts Neues.
Böttrich hat geschrieben:Jesus selbst verbindet die Proklamation der Gottesherrschaft mit dem Aufruf zur Umkehr und zum Glauben „an das Evangelium“ (Mk 1,15 / Mt 4,17). Dabei rückt das Kommen Gottes jedoch in ein völlig neues Licht. Aus der „Nähe Gottes“, von der auch die Apokalyptiker schon ausgingen, wird nun im Auftreten Jesu „Gegenwart“: [Worte Jesu!!:]Die Gottesherrschaft ist „mitten unter euch“ (ἐντὸς ὑμῶν entos hymōn) (Lk 17,21).
Böttrich unterschlägt hier Jesu Sprüche, die auf ein baldiges Gottesreich hinweisen, aber der Theologe ist immerhin ehrlich genug um festzustellen:
Im Ganzen bleiben die Aussagen allerdings in der Schwebe
Womit wir genau so klug sind wie vorher.
Interessant, dass Du Prof. Dr. Christfried Böttrich so auf Augenhöhe kritisiert. Darf ich davon ausgehen, dass man dieses Prinzip ausdehnen darf? Bisher hatte ich beim Lesen dieses Threads den Eindruck, als wenn das, was die Fachleute vorgeben, von uns Laien gefälligst kritiklos abzunicken sei.
Oder liegt es vielleicht daran, welche Position vertreten wird. Wenn also Dr. Heinz-Werner Kubitza die "richtige" Position vertritt, darf sie mit Verweis auf das Autoritäts-Argument nicht kritisiert werden, sondern muss als Fakt akzeptiert werden, selbst wenn dies bedeutet seinen Lebensentwurf völlig umkrämpeln zu müssen; wenn aber ein Prof. Dr. Christfried Böttrich die "falsche" Position vertritt, gelten plötzlich andere Regeln.

Klär mich bitte auf.

Warum sollte Böttrich in den von Dir zitierten zwei Sätzen alles berücksichtigen? Immerhin nimmt er da auf den altgriechischen Grundtext bezug. Um zu schauen, ob er etwas unterschlägt, sollte man schon sein ganzes Essay kritisch reflektieren.

Eine eindeutige Naherwartung wird in der Bibel keinesfalls verkündet, hier zeigt sich ein [scheinbar?] widersprüchliches Bild. Daher die "Schwebe".

Zeus hat geschrieben:
Böttrich hat geschrieben: Die Grenzen zwischen Zukünftigkeit, andrängender Nähe und unmittelbare Gegenwart der Gottesherrschaft sind fließend und lassen sich am besten in der Formel von „schon und noch nicht“ erfassen.
Eine sich selbst widersprechende Formel.
Böttrich hat geschrieben:Doch der Hauptakzent ist dabei deutlich auf das „schon“ gerückt.
Eine unbelegte Behauptung des Herrn Bröttich.
Böttrich hat geschrieben:Das entscheidende Heilsereignis ist mit → Tod und → Auferweckung Jesu bereits erfolgt
Und das alles zu der Zeit als Jesus das nahe Gottesreich verkündigte?
Sorry, dieser Bibelwissenschaftler schwurbelt fast so schlimm wie unser "geistiger" closs.
Die Formel „schon und noch nicht“ fässt sehr gut zusammen, was die Bibel und insbesondere das NT diesbezüglich verkündet. Um dies zu verstehen, ist es freilich erforderlich, in die religiöse Sprachwelt einzutauchen. Was Du und andere hier machen, ist in etwa so, als würde man alte Lyrik wie moderne Sachtexte lesen.

Wenn man schon die von Sven angeführtenn Bibeltexte als Belege für eine Parusierverzögerung und eine gescheiterte Eschatologie präsentiert, dann sollte man auch die dazu im Widerspruch liegenden Bibeltexte berücksichtigen und redlicherweise von einem widersprüchlichen Befund sprechen.

Was die Verfasserschaft des Zweiten Tessalonicherbriefes anbelangt, besteht keinesfalls Konsens. Wenn sich die atheistische Fraktion auf Ehrman beruf, berufe ich mich eben auf Kümmel. Och-ja, ist ja ungültig - aufgrund der Vorentscheidungen, was als "richtig" und "falsch" zu gelten hat.
Im übrigen kam ich der mehrfachen hier zu lesenden Aufforderung, einen Theologen zu nennen, der anderer Auffassung ist, nach. Prof. Klaus Berger wird hier nur nicht anerkannt - dies ist aber nicht mein Problem.

Übrigens hatte ich sogar mit verweis auf den griechischen Grundtext aufgezeigt, dass sich Mk 9:1 ebenso wie die Parallelstellen auf die sog. Verklärung beziehen, mittelalterliche Verseinteilung in Matthäus hin oder her. Und die "letzte Stunde" (Johannnes) bezieht sich auf etwas anderes. Aber was weiß ich schon ...

Bitte weiter machen. :thumbup: :wave:
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Salome23
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#823 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Salome23 » Sa 2. Mai 2015, 14:53

closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Sicher auf "Erden", oder wo sonst liegt Kanaan, das Land wo Milch und Honig fliesst
Kanaan ist doch nicht das "Himmlische Reich", sondern das verheißene Land im Dasein.
Wofür steht" Ägypten" und wofür steht" Kanaan"?

closs hat geschrieben:Nächstenliebe = das, was man ebenbildlich an "Himmlischem Reich" im Dasein machen kann. - Nächstenliebe als Ausdruck des inneren "himmlischen Reichs". -
Worauf willst Du raus?
Du bist nicht fern vom Reich Gottes.

Das "Reich Gottes" ist nicht etwas, was irgendwann kommen wird:
Mt 21,43 Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt.
Mt 12,28 Wenn ich aber die bösen Geister durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.
Lk 17,21... man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es!, oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.

joh 14,23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten;
und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.
Das ist etwas, was auf Erden statt findet und nicht irgendwo in einer "Geistwelt" in ferner Zukunft...
Also wann kommt Jesus und nimmt Wohnung?

Salome23
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#824 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Salome23 » Sa 2. Mai 2015, 14:58

Hemul hat geschrieben: Und warum sollte man hier achtgeben? :roll:
Warst du heute schon einkaufen?
Morgen ist Sonntag, da haben die Supermärkte zu...
Was kochst du denn heute leckeres?
:Smiley popcorn:

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Savonlinna
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#825 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Savonlinna » Sa 2. Mai 2015, 15:13

Halman hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:[...]
Wenn also Dr. Heinz-Werner Kubitza die "richtige" Position vertritt [...]
Von Herzen danke, Halman, dass Du auf diesen Text von Zeus ausführlich analysierend reagiert hast. Ich hatte dazu echt keine Lust mehr.

Hemul
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#826 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Hemul » Sa 2. Mai 2015, 15:17

Salome23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Sicher auf "Erden", oder wo sonst liegt Kanaan, das Land wo Milch und Honig fliesst
Kanaan ist doch nicht das "Himmlische Reich", sondern das verheißene Land im Dasein.
Wofür steht" Ägypten" und wofür steht" Kanaan"?

closs hat geschrieben:Nächstenliebe = das, was man ebenbildlich an "Himmlischem Reich" im Dasein machen kann. - Nächstenliebe als Ausdruck des inneren "himmlischen Reichs". -
Worauf willst Du raus?
Du bist nicht fern vom Reich Gottes.

Das "Reich Gottes" ist nicht etwas, was irgendwann kommen wird:
Mt 21,43 Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt.
Mt 12,28 Wenn ich aber die bösen Geister durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.
Lk 17,21... man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es!, oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.

joh 14,23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten;
und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.
Das ist etwas, was auf Erden statt findet und nicht irgendwo in einer "Geistwelt" in ferner Zukunft...
Also wann kommt Jesus und nimmt Wohnung?

Was Du nicht sagst-schau was diesbezgl. Matthäus 12:28 aufgezeigt wird :
In welcher Art das Reich Gottes unter ihnen war steht dort wie folgt:
28 Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes zu euch gekommen!
Dreimal darfst Du raten welcher König damals direkt neben dem Pharisäer stand? :roll:
Zuletzt geändert von Hemul am Sa 2. Mai 2015, 15:28, insgesamt 4-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

R.F.
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#827 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von R.F. » Sa 2. Mai 2015, 15:17

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Das geschieht ja - aber es wird nicht verstanden - oder erst nach und nach.
Wenn jemand 2000 Jahre benötigt um den Unterschied zwischen zeitlich nah und zeitlich fern zu erlären, dann sollte man wohl an seinen pädagogischen Fähigkeiten zweifeln.
- - -
Keine Ausflüchte, Sven. Wie diese Worte gemeint waren, ergibt sich aus einer Reihe weiterer Schriftbelege. Die sollte man halt gelegentlich lesen...

Und wie wär’s mal mit einer Prüfung der einschlägigen Schriftstellen unter der Annahme, dass es sich hierbei um echte Vorhersage handeln könnte? Vielleicht dazu mal die aktuelle Zeitsituation etwas näher ins Auge fassen? Natürlich versucht man das alles mit dem nötigen Ernst erst dann, wenn man den Kopf von der naturalistischen Weltsicht befreit hat...

Hemul
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#828 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Hemul » Sa 2. Mai 2015, 15:31

Salome23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Und warum sollte man hier achtgeben? :roll:
Warst du heute schon einkaufen?
Morgen ist Sonntag, da haben die Supermärkte zu...
Was kochst du denn heute leckeres?
:Smiley popcorn:

Ich lasse kochen ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#829 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Salome23 » Sa 2. Mai 2015, 15:33

Hemul hat geschrieben: Was Du nicht sagst-schau was diesbezgl. Matthäus 12:28 aufgezeigt wird :
In welcher Art das Reich Gottes unter ihnen war steht dort wie folgt:
Wozu zitierst du Bibelstellen, die ich ohnehin in meinem post anführte..
Ich nehme an, du hast es nicht vollständig gelesen.... :roll: und-es auch nicht verstanden

Hemul
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#830 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Hemul » Sa 2. Mai 2015, 15:44

Salome23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Was Du nicht sagst-schau was diesbezgl. Matthäus 12:28 aufgezeigt wird :
In welcher Art das Reich Gottes unter ihnen war steht dort wie folgt:
Wozu zitierst du Bibelstellen, die ich ohnehin in meinem post anführte..
Ich nehme an, du hast es nicht vollständig gelesen.... :roll: und-es auch nicht verstanden
Sorry-hatte ich wirklich überlesen. :oops: :blumenstrauss: Aber es ging Dir grundsätzlich doch um folgende Aussage von Jesus an den Pharisäer:

Du bist nicht fern vom Reich Gottes.
Da Jesus als König dieses Kö-nigreiches direkt neben dem Pharisäer stand hatte sich das Reich Gottes im buchstäblichen Sinne genaht-der Pharisäer war nicht mehr weit davon entfernt-er musste nur den König anerkennen u. schon war der Weg zum Reich Gottes frei-gell? ;)
Zuletzt geändert von Hemul am Sa 2. Mai 2015, 15:48, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Gesperrt