Parusieverzögerung

Themen des Neuen Testaments
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Münek
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#681 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Münek » Fr 1. Mai 2015, 02:17

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Finde Dich endlich damit ab, dass die neutestamentliche Wissenschaft einvernehmlich in der hier diskutierten Frage eine andere Auffassung vertritt als Du
Dass Jesus selbst eine Naherwartung in Deinem Sinne hatte, ist ganz sicher NICHT einvernehmliches Ergebnis DER neutestamentarischen Wissenschaft - es mag einvernehmlich sein in einer Theologie-Richtung, die der Bibel substantiell (!) völlig fremd gegenüberstehen WILL.

Wo ist denn die "GEGENSÄTZLICHE Theologie-Richtung", die auf wissenschaftlichem Terrain agiert?

Ich kenne keine - und Du kennst auch keine.

Also wie gehabt: nur heiße Luft!

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sven23
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#682 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von sven23 » Fr 1. Mai 2015, 05:58

Hemul hat geschrieben: Wie bitte? :o Du willst doch wohl nicht behaupten, dass der jüdische Schriftgelehrte Saulus von Tarsus nicht wusste was in
Prediger 1:4 steht? :roll:

4 Eine Generation kommt, und eine Generation geht; aber die Erde besteht in Ewigkeit.
Furchtbar Deine Unwissenheit? :wave:

Das ist eine Binsenweiheit, hat aber nichts zu tun mit der Naherwartung.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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sven23
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#683 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von sven23 » Fr 1. Mai 2015, 06:13

closs hat geschrieben:Wirklich nicht - "Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es werden Hungersnöte sein und Erdbeben hier und dort. Das alles aber ist der Anfang der Wehen" - das kriegt man nicht mal grad so nebenbei innerhalb einiger Jahre hin - und dann auch noch: "Das alles aber ist der Anfang der Wehen". - Also da geht's erst richtig los. - Da muss man schon arg biegen.
Wieviele Kriege, Hungersnöte, Aufstände und Erdbeben gab es seitdem? Es wird auch nicht gesagt, wo das stattfinden soll. Es ist auch historisch kein Problem, diese Ereignisse innerhalb einer Generation vorzufinden.

closs hat geschrieben: Wir hatten das ja schon mal: Am Ende blieben zwei Stellen übrig, bei denen man annehmen durfte, dass deren Verfasser wirklich eine Naherwartung hatten. - Die Stellen, die sich auf Verklärung und Erlösung beziehen bzw. die mit "nah" innere Nähe meinen (also nicht temporal interpretiert werden müssen), kann man nicht als harte Hinweise gelten lassen.

Ein paar mehr sind es schon, hier ein kleiner Auszug:

"Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Menschensohn kommen sehen in seinem Reich."
(Matthäus 16,28)

"Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie sehen das Reich Gottes kommen mit Kraft."
(Markus 9,1)

"Ich sage euch aber wahrlich: Einige von denen, die hier stehen, werden den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes sehen."
(Lukas 9,27)

"Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis der Menschensohn kommt."
(Matthäus 10,23)

"Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe."
(Offenbarung 1,3)

"Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind nun schon viele Antichristen gekommen; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist."
(1. Johannes 2,18)

"Siehe, ich komme bald; ..."
(Offenbarung 3,11)

"Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe!"
(Philipper 4,5)

"... hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, ..."
(Hebräer 1,2)

"Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben. ...«"
(Hebräer 10,37)

"Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; ..."
(1. Thessalonicher 4,16-17)

"Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe."
(Jakobus 5,8)

"Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet."
(1. Petrus 4,7)


Wenn man als Sektenführer Fische fangen will, muß man auch einen Köder auswerfen. Die Naherwartung war der Köder, mit dem die Endzeitpropheten ihre Anhänger einfingen.
Daran kann es heute keinen Zweifel mehr geben.
Daß sie sich alle geeirrt haben, steht auf einem anderen Blatt, ist aber nicht bestreitbar.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#684 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von sven23 » Fr 1. Mai 2015, 06:18

Münek hat geschrieben: Du meinst mit Sicherheit die alten Knaben der "Leitenden Körperschaft" der "Wachtturm-Gesellschaft"
in Brooklyn/New York. Oder? :thumbup:

So ganz den Durchblick hatte die alten Knaben aber auch nicht:
"Wiederholt hatten Zeugen Jehovas konkrete Zeitangaben über diese von ihnen erwarteten Ereignisse veröffentlicht. Russell prophezeite das Ende der „Zeiten der Heiden“ für 1914: Im Oktober dieses Jahres würde alle politische und kirchliche Herrschaft fallen und durch das Reich Gottes auf Erden ersetzt werden.[20] Sein Nachfolger Rutherford deutete diese Aussage um: 1914 sei die Königsherrschaft Christi unsichtbar im Himmel angebrochen; die Generation der 1914 lebenden Gläubigen würde aber ihr sichtbares Erscheinen miterleben.[21] Für 1925 sagte er den Höhepunkt der „großen Drangsal“ voraus. In den 1960er Jahren richteten die Zeugen Jehovas dann den Fokus ihrer Berechnungen auf das Jahr 1975:"
Quelle: Wikipedia

Wen wunderts? Auch mit dem Jahr 1975 irrten sich die alten Knaben. :lol:
Zuletzt geändert von sven23 am Fr 1. Mai 2015, 06:38, insgesamt 2-mal geändert.
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#685 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von sven23 » Fr 1. Mai 2015, 06:18

Hemul hat geschrieben:Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat[/color].
Mir ist nicht bekannt, dass dieser Grundsatz in der Bibel je aufgehoben worden ist-Dir etwa? :roll:

Und wo widerspricht das einer Naherwartung?
Es wird lediglich gesagt, daß der genaue Zeitpunkt nicht bekannt ist, der innerhalb einer Generation angekündigt ist.
Ich habe manchmal den Eindruck, daß einige Probleme mit dem Lesen und Verstehen von Texten haben, rein formal gesehen.
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#686 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von sven23 » Fr 1. Mai 2015, 06:30

Hemul hat geschrieben:Zur Erinnerung:
Thread-Thema lautet: "PARUSIEVERZÖGERUNG"
Da hast du endlich mal was richtig erkannt. ;)
Und warum muß man überhaupt von einer Verzögerung sprechen? Doch wohl nur, weil es die Naherwartung davor gegeben hat, aber nicht eintrat.
Aus diesem Grund erfanden Paulus und andere die Idee der Parusieverzögerung, quasi aus der Not heraus geboren.
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#687 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Münek » Fr 1. Mai 2015, 07:07

Savonlinna hat geschrieben: Es wird in christlichen Kreisen sicher Glaubensgespräche darüber geben. Aber sofern Theologie Wissenschaft ist, muss man wahrscheinlich sagen, dass es noch keine Wissenschaft gibt, die solche "Realitätsgehalte" in irgendeiner Form untersuchen kann.

Sooooo ist es! :thumbup:

Ich kann nicht die Glaubensbrille aufsetzen, um mich erst dann als wissenschaftlich forschender Theologe
den biblichen Texten zu widmen. Wissenschaft hat ergebnisoffen zu forschen: also Glaubensbrille ab in
die Schublade
.

Wenn ein Christ seine Glaubensvorstellungen schriftlich bestätigt sehen möchte, dann sollte er sich beispiels-
weise in den "Katholischen Katechismus" vertiefen... Historisch-kritische, wissenschaftliche Literatur sollte
er dann tunlichst meiden; da könnten ihm nämlich u. U. auf unangenehme Weise die Augen aufgehen...

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#688 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Salome23 » Fr 1. Mai 2015, 08:43

Savonlinna hat geschrieben: Sag mal - liest Du überhaupt Beiträge hier?

OT: Ähm- dies gestaltet sich etwas schwierig, weil es hier drüber und drunter geht-ein Tohuwabohu vom "Feinsten"= regelrecht zugeflutet.
Ich ging gestern so um 20 Uhr offline und war grade mal auf Seite 63 und jetzt :o seid ihr schon auf Seite 69- hab den Faden verloren, zuviele Beiträge....es ist mühsam ;)
Würde man aber all die "Schachtelzitate" weglassen, wären es möglicherweise weniger Seiten :Smiley popcorn:

Mein Vorschlag: Jeder user darf in diesem Thread nur mehr 1 Beitrag pro Stunde schreiben :devil:

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#689 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von closs » Fr 1. Mai 2015, 10:05

Münek hat geschrieben:Ich kenne keine - und Du kennst auch keine.
Doch - die katholische, evangelische, orthodoxe Theologie. - Aber wahrscheinlich erkennst Du nur atheistische Theologie als seriös an - so kommt es rüber.

sven23 hat geschrieben:"Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Menschensohn kommen sehen in seinem Reich." (Matthäus 16,28)
Kann sich auf "Verklärung" beziehen.

sven23 hat geschrieben:"Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie sehen das Reich Gottes kommen mit Kraft." (Markus 9,1)
Dito

sven23 hat geschrieben:"Ich sage euch aber wahrlich: Einige von denen, die hier stehen, werden den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes sehen."
(Lukas 9,27)
Dito

sven23 hat geschrieben:"Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis der Menschensohn kommt." (Matthäus 10,23)
Woanders steht, dass der Menschensohn erst kommt, wenn alle Völker des Erdkreises durchforstet sind.

sven23 hat geschrieben:"Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe."
(Offenbarung 1,3)
Die Zeit wofür? Für das "biologische" Erscheinen Jesu im Dasein oder für die Präsenz Gottes im Menschen? (Weiß es jetzt selber nicht - aber es müsste geprüft werden).

Etc. - Zu all dem gibt es Zitate, die von Salome, Hemul, mir und anderen genannt wurden, die ein ganz anderes Bild zeichnen. - Also gibt es mindestens Widersprüche. - Die Frage wäre nun: Wo ist der Zugang, durch den diese Widersprüche aufgehoben werden.

sven23 hat geschrieben:Daß sie sich alle geeirrt haben, steht auf einem anderen Blatt, ist aber nicht bestreitbar.
Und dann kommt der nächste Extremist und behauptet dasselbe fürs Gegenteil - das ist keine seriöse Textarbeit.

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#690 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von closs » Fr 1. Mai 2015, 10:07

Münek hat geschrieben:Sooooo ist es!
Moment - das heisst aber, dass man es wissenschaftlich nicht untersuchen KANN. - Aber genau das wird doch vorgegeben.

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