Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

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Leokadia
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#11 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Leokadia » Fr 24. Apr 2015, 13:26

Rembremerding hat geschrieben:Deelitären hat in einem Gottesdienst zu Christen gesprochen. Christen wissen, was seine Worte bedeuten. Weltmenschen oder Atheisten, die das nicht verstehen, dürfen sich wieder wie üblich empören und sich bestätigt wissen. Whatever?
Deshalb nun über angebliche Mutmaßungen hinsichtlich der Unsterblichkeit der Seele zu diskutieren oder dass @Pluto kein Sünder ist, ist irrelevant.
Wenn man schon Germanwings-Opfer instrumentalisieren will, dann kann man auch darüber nachdenken, wie der einzige würdige öffentliche Rahmen aussah, um von den Opfern Abschied zu nehmen und mit solchen tragischen Ereignissen umzugehen:
In einem Gottesdienst!
Weltmenschen? Wer ist hier denn bitte schön KEIN Weltmensch?
Wir alle sind es.
Nur manche halten sich schon offensichtlich allein den höheren Sphären zugehörig.
Und die Dogmen,die solch elitärem Bewusstsein entspringen tragen eben seltsam tragisch anmutende Früchte-wie bei dem eben genannten Pastor Wegert.
Paulus sagte wir alle seien alle Sünder-also wird er schon Recht gehabt haben-denken die Paulinisten und so glauben und folgen ihm bis heute Millionen von Menschen blind.
Es wäre ganz nett wenn sich gerade die Christen mal ausführlicher mit ihrer Bibel beschäftigen würden,und zwar so lange bis die Buchseiten glühen.
Bin sicher-dann würden sie nachdenklicher/ bescheidener auftreten und so manches wieder neu bedenken und revidieren.
"Kann einem Menschen der Glaube so wichtig sein, dass er nicht die Wahrheit erfahren will?
Für mich ist das unvorstellbar." von Mia

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Leokadia
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#12 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Leokadia » Fr 24. Apr 2015, 13:42

Rembremerding hat geschrieben:
Leokadia hat geschrieben: das mit dem "der Herr hat unsere Sünden auf sich genommen" halte ich fur eine Erfindung der gescheiterten Frühchristen.
wenn man sich allein das Vaterunser anschaut ,wo man um Vergebung der Sünden bitten soll,wie man auch anderen vergeben soll..
so kommen einem starke Zweifel auf was die angebliche Erlösung der Christen durch die Kreuzigung betrifft.
Jesus kann nicht für die Sünden anderer gestorben sein.
An die Ursünde glaube ich ebensowenig.
Dann sind natürlich die Worte des Pastors für Dich empörend, das kann ich verstehen.
Für Christen sind sie es jedenfalls nicht, höchstens unangebracht.
ich kenne die Bibel wie meine Westentasche .
gerade deshalb glaube ich nicht an die Erbsünde und die Erlösung vieler durch den Kreuzestod.
Ich muss deswegen weder Christin noch Atheistin sein.
Beides trifft bei mir nicht zu.
Ich meine darum-es wäre gut wenn Christen sich mehr Gedanken um den Dogmenkern ihres Glaubens machen würden,damit solche unmögliche Sprüche wie die von Pastor Wegert nicht mehr kursieren und noch mehr Unheil anrichten.
Die Kinder im Flugzeug waren definitiv keine Sünder .
Wegert plappert einfach unbedacht irgendwelche Worte eines fehlerhaften Mannes nach (Paulus war z.B.der Meinung Frauen hätten rein gar nichts zu melden!und so verlief auch die chauvinistische Entwicklung der christlichen Kirche,die mit Jesus höchstens am Rande was zu tun hatte ).
Ich finde es ist Anlass genug die Dogmen nochmal unter die Lupe zu nehmen. :geek:
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#13 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Pluto » Fr 24. Apr 2015, 13:46

NIS hat geschrieben:Kann physikalisch Energie vernichtet werden?
Nein. Vgl. 1. Hauptsatz der Thermodynamik (Energieerhaltung)

NIS hat geschrieben:Sind Gefühle, die Seele nicht absolut reine Energie des Menschen!
Nein! Ich sehe Geist. bzw. Seele als ein Prozess der den Körpers in seinem täglichen Bemühen der Erhaltung der Homöostase stützt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#14 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Pluto » Fr 24. Apr 2015, 18:22

Rembremerding hat geschrieben:Der Pastor hat in einem Gottesdienst zu Christen gesprochen. Christen wissen, was seine Worte bedeuten. Weltmenschen oder Atheisten, die das nicht verstehen, dürfen sich wieder wie üblich empören und sich bestätigt wissen.
Menschen aller couleur sind so ähnlich, dass es grundsätzlich biologisch unmöglich ist, etwas unterschiedlich wahrzunehmen.
Deine vermeintliches Verständnis ist deshalb reine Ideologie. Ich halte das für einen transparenten Versuch, sich anmaßend über Nichtgläubige stellen zu wollen.

Rembremerding hat geschrieben:Deshalb nun über angebliche Mutmaßungen hinsichtlich der Unsterblichkeit der Seele zu diskutieren oder dass @Pluto kein Sünder ist, ist irrelevant.
Es gibt sicherlich menschliches Fehlverhalten, aber den Begriff der "Sünde" lehne ich als Illusion ab. Wenn du dich selbst als Sünder identifizieren möchtest, steht es dir natürlich frei, dies zu tun. Ich halte mich da lieber an Nietzsche der mal sinngemäß sagte, die Sünde sei eine Erfindung der Priesterschaft, um ihre Schäfchen enger an die Kirche zu binden.

Rembremerding hat geschrieben:Wenn man schon Germanwings-Opfer instrumentalisieren will, dann kann man auch darüber nachdenken, wie der einzige würdige öffentliche Rahmen aussah, um von den Opfern Abschied zu nehmen und mit solchen tragischen Ereignissen umzugehen:
In einem Gottesdienst!
Niemand will etwas instrumentalisieren. Hier werden vielmehr alte Traditionen genutzt, um sich ehrwürdig von den Toten zu verabschieden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#15 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Rembremerding » Fr 24. Apr 2015, 19:00

Pluto hat geschrieben:Menschen aller couleur sind so ähnlich, dass es grundsätzlich biologisch unmöglich ist, etwas unterschiedlich wahrzunehmen.
Deine vermeintliches Verständnis ist deshalb reine Ideologie. Ich halte das für einen transparenten Versuch, sich anmaßend über Nichtgläubige stellen zu wollen.

Für was Du das hälts ist egal und es geht hier um den Glauben, für den Du natürlich als Gottferner wieder die Ideologiekeule anwenden darfst.
Würdest Du die christliche Botschaft wahrnehmen, wärst Du Christ. Christen nehmen Gott wahr, weil sie eine Gotteserfahrung erleben. Wenn Du eine solche nicht zulässt oder noch nicht geschenkt bekommen hast, dann hast Du eben nicht dieselbe Wahrnehmung wie Christen. Warum fühlst Du Dich als Nichtgläubiger herabgesetzt? Weil Du etwas nicht wahrnimmst oder verstehst? Das macht Dich doch zu keinem schlechteren Menschen. Es gibt viele Dinge in der Welt von denen Du und ich nichts verstehen oder wahrnehmen. Stellen sich jetzt Quantenphysiker über einen, nur weil man selbst in ihrem Fachbereich nichts versteht oder wahrnimmt?

Manchmal hören sich Gottferne fast so an, als ob sie auf Christen neidisch wären. :o
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#16 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Pluto » Fr 24. Apr 2015, 22:53

Rembremerding hat geschrieben:Für was Du das hälts ist egal und es geht hier um den Glauben, für den Du natürlich als Gottferner wieder die Ideologiekeule anwenden darfst.
Danke. :mrgreen:

Rembremerding hat geschrieben:Würdest Du die christliche Botschaft wahrnehmen, wärst Du Christ. Christen nehmen Gott wahr, weil sie eine Gotteserfahrung erleben. Wenn Du eine solche nicht zulässt oder noch nicht geschenkt bekommen hast, dann hast Du eben nicht dieselbe Wahrnehmung wie Christen. Warum fühlst Du Dich als Nichtgläubiger herabgesetzt? Weil Du etwas nicht wahrnimmst oder verstehst? Das macht Dich doch zu keinem schlechteren Menschen. Es gibt viele Dinge in der Welt von denen Du und ich nichts verstehen oder wahrnehmen. Stellen sich jetzt Quantenphysiker über einen, nur weil man selbst in ihrem Fachbereich nichts versteht oder wahrnimmt?
Es besteht ein großer Unterschied zwischen einer Gotteserfahrung und ud einem quantenmechanischen Entdeckung.
Gotteserfahrungen sind persönlich, während ein Quantenphysiker seine Entdeckungen nicht nur beschreiben, sondern auch seinem Publikum zeigen kann.

Rembremerding hat geschrieben:Manchmal hören sich Gottferne fast so an, als ob sie auf Christen neidisch wären. :o
Neid ist das falsche Wort.
Ich bin nicht neidisch sondern skeptisch.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#17 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Salome23 » Sa 25. Apr 2015, 07:25

NIS hat geschrieben: Der Tod dient allein der Reinigung einer menschlichen Seele von der Sünde!
Vergänglichkeit ist dienlich in dem Sinne, dass sie Platz schafft für Neues (Nachkommen)

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#18 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Salome23 » Sa 25. Apr 2015, 07:31

Rembremerding hat geschrieben: Der Lohn der Sünde ist der Tod und als Sünder haben wir den Tod verdient, als unseren Lohn.
Ein Befürworter der biblischen Todes-[d]strafe[/d] Be-lohnung? :roll:

Von einem anderen Standpunkt aus betrachtet, könnte man sogar sagen, der Tod ist ein "Geschenk" Gottes, damit all die Sünder(und Gerechten :D ) nicht in dieser vergänglichen ,verderbten Welt ewig leben(unsterblich) müssen ;)
1.Mose 3,22
...Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich!

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#19 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Rembremerding » Sa 25. Apr 2015, 08:53

Salome23 hat geschrieben: Von einem anderen Standpunkt aus betrachtet, könnte man sogar sagen, der Tod ist ein "Geschenk" Gottes, damit all die Sünder(und Gerechten :D ) nicht in dieser vergänglichen ,verderbten Welt ewig leben(unsterblich) müssen ;)
Genau so ist es. Die Sehnsucht hin zu Christus hat den Hl. Franziskus in seinem Sonnengesang dichten lassen:
Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, den leiblichen Tod;
ihm kann kein lebender Mensch entrinnen.
Selbst Hermann Hesse spricht vom Bruder Tod:
Bruder Tod
Auch zu mir kommst du einmal,
Du vergißt mich nicht,
Und zu Ende ist die Qual,
Und die Kette bricht.

Noch erscheinst du fremd und fern,
Lieber Bruder Tod,
Stehst als ein kühler Stern
Über meiner Not.

Aber einmal wirst du nah
Und voll Flammen sein -
Komm, Geliebter, ich bin da,
Nimm mich, ich bin dein.
Die Dichterin Luise Rinser hat einen Blick auf den Tod vom Standpunkt der wieder ins Leben gerufenen Natur nach jedem Winter:
„Natürlich weiß ich, dass ich sterben muss. Aber
was heißt das? Wer, wie ich, auf dem Land aufgewachsen
ist und dort den Auf-
und Abstieg der Jahreszeiten
erlebt, und wer es mit Tieren und Pflanzen zu
tun hat, der kann nicht übersehen, dass alles zum
Sterben hin lebt. Er weiß aber auch, dass das biologische
Sterben eine Uneigentlichkeit hat, die nur
flüchtige Trauer zulässt: die Frucht stirbt, der Same
überlebt; in der scheintoten Knospe wächst die
Blüte, das Blatt, die Frucht; Abgestorbenes verfault,
wird zur Erde und steigt in der von ihm genährten
Pflanze wieder ans Licht; nichts geht ins nichts;
Sterben bedeutet nirgendwo das absolute Ende. Der
aus der Natur herausgefallene Mensch sieht jedoch
nichts als Schutthaufen, Autofriedhöfe, Müllabfuhr
mit unbekanntem Ziel; er sieht Dinge, die zu kurzem
Gebrauch bestimmt sind und, unbrauchbar geworden,
zerstört werden. Ich sehe überall Leben ... Ich weiß,
dass ich unaufhörlich auferstehe.“

Indem der Mensch die Ewigkeit verloren hat, wurde ihm die Zeit zum Feind.
Vielleicht sind diese Gedanken aber hier OT. Sich aber Gedanken über den Bruder und der Schwester Tod zu machen ist heilsam für das Leben.
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#20 Re: Der Tod: Strafe/Geschenk Gottes, oder Notwendigkeit?

Beitrag von Pluto » Sa 25. Apr 2015, 11:46

Rembremerding hat geschrieben:Vielleicht sind diese Gedanken aber hier OT.
Ich habe den Thread abgetrennt, sodass wir hier weiter diskutieren können.

Rembremerding hat geschrieben:Indem der Mensch die Ewigkeit verloren hat, wurde ihm die Zeit zum Feind.
Sich aber Gedanken über den Bruder und der Schwester Tod zu machen ist heilsam für das Leben.
Das sind schöne realitätsnahe Gedichte von Hermann Hesse und Luise Rinser.
Allerdings halte ich den Tod nicht für einen Verlust des Menschen, sondern für eine unabdingbare Voraussetzung für Veränderung in der Natur. In der Welt in der wir leben, kann man vielleicht nur den Wandel (Evolution) als ewig bezeichnen.

  • "Nichts ist so beständig wie der Wandel" — [Heraklit]
Allerdings gilt das auch nur so lange wie das Universum noch nicht sein Gleichgewicht erreicht hat.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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