Danke für Deinen Beitrag, liebe Salome, in dem Du die Unbestimmbarkeit von "Jesu Wiederkunft" so deutlich machst. Kritiker bis, hin zu Theolgen, sind aber offenbar der Meinung, die "Wiederkunft hätte" zu Lebzeiten der Apostel eintreten müssen und wäre somit gescheitert. Dabei werden, so scheint mir, die von Dir angeführten jesuanischen Aussagen ignoriert.Salome23 hat geschrieben:Ich habe hier Jesus (angebliche) Aussage zu seiner Wiederkunft zitiert, was soll da noch entkräftet werden?Halman hat geschrieben: Ich werde versuchenKritikpunkte zu entkräften. Mal sehen, wir gut und mäßig mir dies gelingen wird.
Die Zeit ist eben noch nicht erfüllt für seine (für alle Menschen erkennbare )Wiederkunft.
Wenn irgendwelche Jünger das missverstanden haben, ist das doch nicht Jesus oder gar unser Problem....
14 Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen...
30 Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel.
Und dann werden wehklagen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Wann wird das sein?
Amen.36 Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.
Unser lieber Kurt (@closs] hatte darauf schon sehr gut geantwort, aber ich möchte mich dennoch hierzu noch mal äußern: Die Verklärung Jesu in Mk 9:1-9 ist eine visionäre Vorschau, in der drei Jünger Jesus in Herrlichkeit als König in seinem Reich sahen. Mk 9:1 wird von Kritikern immer gerne als Beleg für die Parusieverzögerung angeführt, womit der innertextliche Bezug zur direkt darauf geschilderten Umgestaltung (Verklärung) Jesu für nichtig erkärt wird. Tatsächlich kenne ich keine ungeignetere Stelle, auf die ein Kritiker verweisen könnte.Samantha hat geschrieben:@Halman
Sorry, ich bringe die Verklärung immer noch nicht mit der Parusie(verzögerung) in Verbindung.
You're welcome.closs hat geschrieben:Wenn ich Halman vorgreifen darf:Samantha hat geschrieben:Sorry, ich bringe die Verklärung immer noch nicht mit der Parusie(verzögerung) in Verbindung.

Gem. dem innertextlichen Zusammenhang bezieht sich ausschließlich Jesu Aussage in Mk 9:1 (analog die Parallelstellen in Mat 16:28 u. Luk 8:56) auf die Verklärung (Umwandlung/Umgestaltung) Jesu. Alle anderen Kritikpunkte zur Parusie(verzögerung) werden davon nach meinem Verständnis nicht tangiert und bleiben erst mal bestehen und können mit dem Verweis auf die Verklärung nicht entkräftet werden.closs hat geschrieben:Wenn Jesus sagt, das Himmelreich sei nahe UND man dieses "nahe" historisch-zeitlich versteht (was alles andere als selbstverständlich ist) - also wenn man es trotzdem tut, kann es sich auch auf die Verklärung beziehen. - Denn die Verklärung ist gleichsam ein Vorgriff auf das Himmlische Reich, das in Offenbarungs-Form einigen Jüngern gegenüber gezeigt wird.
Exakt. Dahinter steckte eine theologische Theorie.² - Bei der Verklärung Jesu handelt es sich offenkundig um ein Wunder und Wundererzählungen stimmen den rationalen Bibelleser grundsätzlich sehr skeptisch. Lässt dieser nur das rational Fassbare gelten, so trifft er für seine der Exegese zugrundliegende Bibelhermeneutik eine Vorentscheidung und "entsorgt" alle Wunder (Entmytholgisierung) als unglaubhaft. Damit wird der rationalistische Rezipient allerdings dem Anspruch der Bibel nicht gerecht, welche ja gerade für sich in Anspruch nimmt, die rationale Dimension zu durchbrechen.closs hat geschrieben:Diese Verklärung findet - wie Halman ausführt - im unmittelbaren Zusammenhang mit Äußerungen Jesu statt, die (fälschlich) als Hinweis darauf gewertet werden, dass Jesus selbst eine Naherwartung gehabt habe.
Gilt die Rationalität absolut, so brauche ich mir gar nicht mehr die Mühe zu machen, nach Widersprüchen und einer gescheiterten Wiederkunft Christie zu suchen, da letztere sowieso rational ausgeschlossen ist.
²Gem. der historisch-kritischen Exegese handelt es sich bei der Verklärung Jesu um einen deplazierten Osterbericht, welcher die ausbleibende Wiederkunft Christie kaschieren sollte. Es wird den Jüngern also Fälschung unterstellt.