closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Was bitte soll ein "epigenetisches Feld" sein?
Das war nicht als "Feld" gemeint, sondern im Sinne "im epigenetischen Bereich", also "epigenese-bezogen".
Du solltest unbedingt deine Metaphern sorgfältiger wählen.
Auch "epigenese-bezogen" macht keinen Sinn, denn es ist in seiner Aussage nebulös. Der Mechanismus der Epigenetik wird heute so gut verstanden (Methylierung der DNA aktiviert gewisse Gene), dass man ganz genau zu wissen meint, wo die Epigenetik sich bemerkbar macht, und wo nicht. Der Placebo-Effekt hat jedenfalls mit Epigenetik nichts zu tun.
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Der chemische Prozess der Epigenetik ist übrigens bestens erforscht.
Um so besser. - Dann ist doch erklärbar, wodurch solche Prozesse verursacht werden können.
Eben. s.o.
closs hat geschrieben:Aus meiner Sicht ist der QM-Bereich nach wie vor NICHT jenseitig, sondern diesseitig. - Dieser Bereich gehört aus meiner Sicht zu den "Kandidaten", weil die dortigen Größenordnungen zu den Größenordnungen etwaiger HP-Wirkung in hohem D passen könnten.
Diese Auffassung ist falsch, weil die Wirkung der Verdünnung bei HP bekanntlich den vermeintlichen Wirkstoff bis zur Unkenntnlichkeit verdünnt.
Es ist bezeichnend für diese Art der Wissenschaftskritik, dass man etwas sich etwas vornimmt, was sich an der Grenze zum Unbekannten befindet, und versucht ihm danach imaginäre Kräfte zuzuordnen. Das was wir über die QP wissen, erscheint uns zwar skurril und unerklärbar aber es beruht auf empirischen Beobachtungen, und NICHT auf wirre laienhafte Postulate.
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:und so der Eindruck vermittelt HP würde zu wenig verstanden
Das glaube ich tatsächlich.
Du solltest nicht immer on dir auf andere schliessen.
closs hat geschrieben:Das ist eigentlich recht einfach nachvollziehbar:
"Bifurkationspunkt, die Schwelle, an der die Fluktuationen eines Systems bewirken, daß das System in ein neues dynamisches System "kippt", das nicht mehr als Fortsetzung bisheriger Muster interpretierbar ist (Chaostheorie)"( LExikon der Psychologie). - Passt aus meiner Sicht gut zur postulierten Wirkung der HP.
Sorry, wenn ich es so direkt sage, aber die Schlussfolgerung aus der Chaostheorie auf die Wirksamkeit von HP ist Nonsens. Es ist aber ein gutes Beispiel, wie es durch laienhafte Ignoranz zu solchen unqualifizierten Aussagen kommen kann.
closs hat geschrieben:Was hat das mit „similia similibus curentur“ zu tun? - Und warum sollte dieses Prinzip als solches falsifiziert sein?
Der Spruch ist von Hahnemann und ist seine Erklärung für die vermeintliche Wirksamkeit von HP. Da niemand an HP starb, schein sie "besser" als der Aderlass.
"
So what?" sagt man heute. Die Wirkung des Aderlasses gilt ebenfalls als überholt.
Das Prinzip Hahnemanns ist widerlegt. Warum das so ist, hatten wir schon
ad nauseam.
Woran liegt es, dass du es nicht akzeptierst? Vielleicht weil nicht sein kann, was nicht sein darf?
Mit der Widerlegung von Hahnemanns These wird den HP-Gläubigen der Teppich unter Füssen weggezogen. Somit ersinnen eingefleischte HP-Gläubige immer neue wirre Hypothesen - Hauptsache sie enthalten etwas vermeintlich mystisches wie epigenetische oder energetische Felder, was wissenschaftlich und logisch nicht greifbar erscheint.
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Deine Unkenntnis der physikalischen Wirkung
Dazu bekenne ich mich ja - aber trotzdem kann man logische Sätze formulieren, die die Physik betreffen.
Prinzipiell ist Vieles möglich.
Auch ein Affe kann die Gedichte von Goethe schreiben, aber sehr wahrscheinlich ist das nicht.
Wie an vorliegendem Beispiel zu erkennen ist, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass logische physikalische Aussagen von einem unwissenden Laien zustande kommen, nahe Null.
closs hat geschrieben:Ist es NICHT zutreffend, dass ein Impuls am besten weitergegeben wird, wenn Impulsgeber und -Nehmer die gleiche Masse haben?
Deine Aussage war zuvor eine andere. Du hast angedeutet, dass "kleinste Anstösse zu großer Wirkung führen" können, was aber nacweislich NICHT der Fall ist.
Zum Glück folgt der Impuls den Gesetzen Newtons und nicht Hahnemanns.
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Anekdotische Evidenz führt ohne saubere wissenschaftliche Bestätigung NIEMALS zu gesicherter Erkenntis.
Methodisch sicherlich richtig. - In der Praxis jedoch sagt der Mensch: Funktioniert verlässlich, also benenne ich es als "Tatsache", bis ein Schwarzer Schwan kommt.
Seltsame menschliche Vorstellungen. Dies ist kein Fall für Poppers schwarze Schwäne, sondern eher was für das Kantische Prinzip der Vernunft.
closs hat geschrieben:Wenn es eine HP-WIrkung gibt, ist sie physikalisch (wobei ich davon ausgehe, dass auch der Mikro-Kosmos darunter fällt).
Doch genau diese physikalische Wirkung können die HP-Gläubigen nicht nachweisen.
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Das ist nicht nur wissenschaftlich unsauber, sondern obendrein intellektuell unredlich.
Wenn etwas 100 Mal klappt, ist es aus meiner Sicht NICHT unredlich, wenn man davon ausgeht, dass es beim 101. Mal auch klappt.
Das unredliche daran ist, dass die Erklärung nichts taugt.
closs hat geschrieben:Wenn Dinge kausal nicht klärbar sind, trotzdem aber etwas berechenbar funktioniert UND der Nutzen daraus erheblich ist, ist man nicht unserlös, wenn man einfach die Korrelation zur Kenntnis nimmt und danach handelt.
Dass etwas
berechenbar funktioniert, konnte nicht erwiesen werden.
closs hat geschrieben:Ich verweise zum xten Male auf die Langzeitstudie aufgrund bestehender Patienten-Dateien zum Thema "Krankengeschichte" und "Mortalität". - Dort sollte man Korrelation per Studie feststellen können.
Tja.... die 200-jährige Erfahung mit HP beweist, dass ihre Wirkung als Placebo genau den Erwartungen entspricht.
Sind 200 Jahre nicht lange genug?
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Unbewiesene Wirksamkeit ist keine Wirkung.
Hat jetzt NICHTS mit HP zu tun:
Deine Aussage ist falsch, weil Wirkung entweder stattfindet oder nicht stattfindet. Ob wir eine stattfindende oder nicht stattfindende Wirkung beweisen können, ist nicht das Problem der Wirkung ("Objekt"/"Sein"), sondern ein Problem des Beobachters ("Subjekt"/"Wahrnehmung"). - Nach Deinem Satz könnte etwas erst wirken, NACHDEM die Wirkung bewiesen wäre - das ist absurd.
Eine Wirkung als Placebo ist erwiesen. Darüber hinausgehende Behauptungen von HP-Gläubigen aber nicht.