Pluto hat geschrieben:Bevor man sich über "Systeme" versucht abzugrenzen, sollte man nachweisen, dass es andere Systeme gibt, sonst ist die Behauptung bedeutungslos.
Aus meiner Sicht eine falsche Schlussfolgerung - aus 2 Gründen:
1) Ein System sollte sich aus sich heraus definieren - konkret: Die Wissenschaft sagt, auf welchen Wahrnehmungs-Prinzipien sie beruht (KR, etc.). - Was NICHT auf ihren Prinzipien beruht, ist nicht Teil dieser Überlegung.
2) Es ist ein Widerspruch in sich selbst, wenn man ein ANDERES System nach den Kriterien des EIGENEN Systems meint qualifizieren zu können. - Denn könnte ein anderes System nachgewiesen werden, wäre es kein anderes System.
Was man trotzdem tun kann, ist folgendes: "Mit Verweis auf das wissenschaftliche System glauben wir, dass es darüber hinaus nichts gibt - alles, was es gibt, ist nach unserem Glauben prinzipiell naturwissenschaftlich nachweisbar". - Das kann man aber nur, wenn einem dabei bewusst bleibt, dass man damit mit Verweis auf das wissenschaftliche System eine weltanschauliche Äußerung macht (also eine Glaubens-Äußerung, die aber eben INNERHALB der Wissenschaft nichts zu suchen hat).
Pluto hat geschrieben:Dass dies der Beliebigkeit Tür und To öffnet und nichts weiter als lauwarme Luft ist, wussten anscheinend bereits grosse Denker vor Heidegger.
Der WAHRNEHMUNGS-Beliebigkeit sind methodisch Tür und Tor geöffnet - das ist richtig. Das kann man nicht ändern. - Andererseits gibt es hier schon Regulative wie Hermeneutik und Logik, die schon Klarheit bringen können - konkret:
Selbst wenn Pumuckl und Gott aus materialistischer Sicht prinzipiell nicht unterscheidbar sind, sind sie es aus hermeneutischen und logischen Gründen sehr wohl. - Das einzig Gemeinsame, das beiden bleibt, ist ihre methodische Unbeweisbarkeit (und das auch nur dann, wenn man Gödels Gottesbeweis widerlegt - aber das werden wir hier nicht schaffen - zumal man ihn zuerst verstehen müsste, was ich bislang NICHT tue).